Schlabrendorf(f) ist der Name eines alten märkischen Adelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus bei Luckau (Niederlausitz).

Geschichte

Das Geschlecht wird im Jahr 1234 mit Diprandus de Zlaberndorf (Slabirndorf) erstmals urkundlich erwähnt. Die direkte Stammreihe beginnt 1380 mit Joachim von Schlabrendorf.

Im Jahr 1416, zwei Jahre nach dem Sieg des Hans von Torgau über die „Quitzowschen“, Raubritter auf der naheliegenden Burg Beuthen, erhielten Conrad und Henning von Schlabrendorf Gröben mit dem benachbarten Kietz, ferner Siethen und Klein-Beuthen von Markgraf Ludwig II. zum Lehen, 1550 wurde Gröben Rittersitz. Großbeuthen befand sich zwischen 1463 und 1781 zu verschiedenen Anteilen im Besitz der Linien Siethen und Gröben. Letztere Güter wurden 1859 verkauft.

Adelserhebungen

Linie Drewitz: Reichsfreiherrnstand mit der Anrede „Wohlgeboren“ und Wappenbesserung am 12. Mai 1698 in Laxenburg für den kurfürstlich brandenburgischen Generalwachtmeister Otto von Schlabrendorf, Gutsherr auf Groß Machnow, Blankenfelde (beide im Teltower Land) und anderen. Die preußische Anerkennung erfolgte für denselben am 4. Dezember 1706 als königlich-preußischer Generalleutnant und Kommandant von Küstrin. Zur Linie Drewitz gehörte auch als 2. Haus der uradelige Zweig der von Schlabrendorff auf Waßmannsdorf und Diepensee, ebenfalls auf dem Teltow gelegen. Diese Begüterungen konnte die Familie bis etwa Mitte des 18. Jahrhunderts halten.

Linie Gröben: Preußischer Grafenstand am 17. November 1772 in Berlin für Ludwig von Schlabrendorf, Gutsherr auf Stolz bei Frankenstein in Schlesien. Domherr zu Halberstadt und ab 15. Oktober 1786 ernannt zum Erboberlandesbaudirektor im Herzogtum Schlesien, sowie am 15. Oktober 1786 in Berlin auch für seine Halbbrüder Leopold, Gustav und Heinrich von Schlabrendorf. Deren Vettern, die Brüder Hans Alexander Albrecht, königlich preußischer Rittmeister, und August Wilhelm Leopold Eugenius von Schlabrendorf, königlich preußischer Kriegs- und Domänenrat, folgten am 31. Oktober 1786 in den preußischen Grafenstand. Des Weiteren im Grafenstand und ebenso Dom-Capitular zu Halberstadt Anfang des 19. Jahrhunderts Friedrich Wilhelm Graf von Schlabrendorf.

Wappen

Das Stammwappen ist in Gold mit drei schwarzen Schrägrechtsbalken belegt. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken eine sitzende braune Meerkatze, um den Leib einen eisernen Ring mit einer abgerissenen Kette, in der erhobenen Rechten eine natürliche Rübe (Apfel) haltend.

Wappenverwandtschaft besteht zu den altmärkischen von Stechow.

Bekannte Namensträger

Literatur

Commons: Schlabrendorf (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schenkungsurkunde des Markgrafen Heinrich des Erlauchten an das Kloster Dobrilugk, vgl. Johann Peter von Ludewig, nach 1720, Reliq. Dom. 1, S. 49.
  2. Johann Peter von Ludewig: RELIQUIAE MANUSCRIPTORUM OMNIS AEVI DIPLOMATUM AC MONUMENTORUM INEDITORUM ADHVC. TOMI TRES. EX MVSEO.IO.PETRILVDEWIG, Icti, POTENTISSIMI PORUSS. REG. CONSILIARII INTIMI ATQVR IN REGIMINI DVCATTVS MAGDEBURGICI, FRIDERI. CIANAE PROFESSORIS ETPRICIPALIS TABULARII ARCHIVARII. In: Reliquiae manuscriptorum omnis aevi diplomatum ac monumentorum ineditorum adhuc. 1 bis 12. Frankfurt und Leipzig 1741, S. 52 (google.de [abgerufen am 25. Oktober 2021]).
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1918. Neunzehnter Jahrgang Auflage. Justus Perthes, Gotha November 1917, S. 753–756 (d-nb.info [abgerufen am 24. Oktober 2021]).
  4. Gottlob Friedrich Knebel: Europäisches Genealogisches Handbuch, in welchem die neuesten Nachrichten von allen Häusern jetztregierender Europäischer Kaiser und Könige, und aller geist=und weltlichen Chur=und Fürsten, wie auch Grafen des Heiligen Römischen Reichs, ingleichenvon Cardinalen, Mitgliedern der Ritter=Orden, auch Dom= Capitularherren der Erz=und Hochstifter in Deutschland befindlich, nebst einer zuverlässigen Beschreibung. Johann Friedrich Gleditsch (Handlung), Leipzig 1790, S. 260261 (google.de [abgerufen am 25. Oktober 2021]).
  5. Gottfried Wentz: Das Bistum Havelberg. Online-Ressource. Reprint 2019. Erschienen 2020 Auflage. Archiv. De Gruyter, Berlin, Boston 2020, ISBN 978-3-11-161497-7, S. 371 (google.de [abgerufen am 23. August 2022]).
  6. Helmut Gehlich: 200 Jahre Kur- und Neumärkisches Ritterschaftliches Kredit-Institut - später Märkische Landschaft - 1777-1977, Hrsg. Märkische Landschaft mit Sitz in Berlin, Geschäftsleitung in Kiel, Selbstverlag, Druck Rolf Sänger Bad Homburg v. d. H., Berlin/Kiel 1977, S. 39. DNB
  7. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. Hrsg.: Verein ehemaliger Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. I von IV, Friedrich v. Schlabrendorff-Zöglinge-RA-No. 1, 99, 142. Selbstverlag. Buchdruckerei P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, S. 391 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 17. Juni 2022]).
  8. Des neuen Genealogisches Reichs= und Staats-Hand=Buchs der Staaten von Europa wie auch der Churfürsten und Fürsten des Römisch=Deutschen Reichs, nebst der neuesten Genealogie der mittelbaren Reichs= auch ausländischen Fürsten und Grafen. MDCCLXIX. In: Mit Römisch=Kaiserlich. Majestät allergnädigster Freiheit. Zweyter Theil. Addreß-Handbuch, IV. Die Deutsche Erz- Hoch- und andere Stifter, Catholisch und Evangelisch. bei Franz Varrentrapp, Frankfurt am Mayn 1769, S. 223 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 24. Oktober 2021]).
  9. Willy Spatz: Siethen. In: Der Teltow. Bilder aus der Vergangenheit. 2. Auflage. Reprint. III. Geschichte der Ortschaften des Kreises Teltow, Nr. 1638. Klaus D. Becker Potsdam, BoD, Potsdam, Norderstedt 2022, ISBN 978-3-88372-379-2, S. 265 (google.de [abgerufen am 14. Februar 2023]).
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