Vuk Grgurević (kyrillisch: Вук Гргуревић; † 1485), auch bekannt als Despot Vuk Branković oder Zmaj Ognjeni Vuk, war ein serbischer Despot (1471–1485) aus dem Adelsgeschlecht Branković.
Leben
Vuk Grgurević war der Sohn von Grgur Branković und Enkel des Despoten Đurađ Branković. 1465 trat er dem ungarischen Militär bei und wurde Kommandant der serbischen Militärtruppen in Syrmien.
Aufgrund seiner Tapferkeit erwarb sich Vuk Grgurević einen sehr guten Ruf und wurde als Zmaj Ognjeni Vuk, der Flammende Drache Wolf (Vuk = Wolf), in vielen Volksliedern besungen.
Vuk kämpfte für Ungarn gegen die Tschechen, die Polen, die Österreicher und gegen das Osmanische Reich. 1471 erlangte er den Titel Despot und bekam zahlreiche Besitztümer auf dem Gebiet der heutigen Vojvodina, die früher dem Despoten Đurađ Branković gehörten. Zu seinen Besitztümern zählen Kupinik (heutiges Kupinovo), Slankamen, Berkasovo, Bečkerek (heutiges Zrenjanin), Irig etc.
Seine bekanntesten militärischen Streifzüge waren die von 1476, als er Srebrenica eroberte. Er führte Feldzüge auch in der Nähe von Šabac und Smederevo, 1480 griff er Sarajevo an.
Gegen Ende seines Lebens vermittelte er in Friedensverhandlungen zwischen Sultan Bayezid II. und König Matthias Corvinus von Ungarn, worauf sich der Sultan darum bemühte ihn auf seine Seite zu ziehen. Der Sultan versprach ihm dabei nicht weniger als die Wiedererrichtung des serbischen Despotates und schenkte ihm ein Pferd. Vuk schrieb dem Sultan darauf einen Brief, in dem er diesem ein langes Leben wünschte und ihn an die früheren Beziehungen zwischen seinen Ahnen und den Sultanen erinnerte, und festhielt, dass er dem (osmanischen) Reich ebenso wahr und treu diene, wie seine ersten Verwandten den ersten Sultanen. Bald darauf kam es 1483 zu einem Friedensschluss zwischen Ungarn und der Türkei, jedoch kam es nie zur Erneuerung des serbischen Despotats. Vuk Grgurević starb 1485.
Er war verheiratet mit Barbara Frankopan, hinterließ jedoch keine Nachkommenschaft.
Literatur
- Dušan T. Bataković (Hrsg.): Histoire du peuple serbe. L’Age d’Homme, Lausanne 2005 (französisch, google.com).
- Sima Ćirković: The Serbs. Blackwell Publishing, Malden 2004, ISBN 978-1-4051-4291-5 (englisch, google.com).
- John Van Antwerp Jr. Fine: The Late Medieval Balkans: A Critical Survey from the Late Twelfth Century to the Ottoman Conquest. University of Michigan Press, Ann Arbor, Michigan 1994 (englisch, google.com – [1987]).
- Slavko Gavrilović: Serbs in European Civilization. Nova, Serbian Academy of Sciences and Arts, Institute for Balkan Studies, Belgrade 1993, Serbs in Hungary, Slavonia and Croatia in struggles against the Turks (15th-18th centuries), S. 41–54 (englisch, google.com).
- Neven Isailović, Aleksandar Krstić: Literacy Experiences concerning Medieval and Early Modern Transylvania. George Bariţiu Institute of History, Cluj-Napoca 2015, Serbian Language and Cyrillic Script as a Means of Diplomatic Literacy in South Eastern Europe in 15th and 16th Centuries, S. 185–195 (englisch, academia.edu).
- Aleksandar Krstić: State and Society in the Balkans Before and After Establishment of Ottoman Rule. Institute of History, Yunus Emre Enstitüsü Turkish Cultural Centre, Belgrade 2017, Which Realm will You Opt for? – The Serbian Nobility Between the Ottomans and the Hungarians in the 15th Century, S. 129–163 (englisch, google.com).
- Momčilo Spremić: La famille serbe des Branković - considérations généalogiques et héraldiques. In: Зборник радова Византолошког института. 41. Jahrgang, 2004, S. 441–452 (französisch, nb.rs [PDF]).
Einzelnachweise
- ↑ Rade Mihaljcic, The Battle of Kossovo S. 184, Beogradski Izdavacko-Graficki Zavod, Belgrade 1989