Württembergische K
DR-Baureihe 59
ÖBB 659
Nummerierung: 1801–1815
DR 59 001–044
Hersteller: Esslingen
Baujahr(e): 1917–1919
1923–1924
Ausmusterung: 1953
Bauart: 1'F h4v
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 20.190 mm
Leermasse: 98,2 t
Dienstmasse: 108,0 t
Dienstmasse mit Tender: 160,5 t (mit wü 2'2 T 20)
Reibungsmasse: 94,6 t
Radsatzfahrmasse: 16,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Indizierte Leistung: 1.412 kW
Anfahrzugkraft: ~ 160 kN
Treibraddurchmesser: 1.350 mm
Laufraddurchmesser vorn: 943 mm
HD-Zylinderdurchmesser: 500 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 750 mm
Kolbenhub: 650 mm
Kesselüberdruck: 15 bar
Anzahl der Heizrohre: 183
Anzahl der Rauchrohre: 32
Heizrohrlänge: 5500 mm
Rostfläche: 4,20 m²
Strahlungsheizfläche: 15,5 m²
Rohrheizfläche: 216,5 m²
Überhitzerfläche: 80,00 m²
Verdampfungsheizfläche: 232,00 m²
Tender: wü 2'2' T 20
pr 2'2' T 21,5
pr 2'2' T 31,5
Wasservorrat: 20,0/21,5/31,5 m³
Brennstoffvorrat: 5/7/7 t Kohle
Bremse: Druckluftbremse

Die Dampflokomotiven der Gattung K der Württembergischen Staats-Eisenbahnen waren die einzigen für eine deutsche Eisenbahn gebauten sechsfach gekuppelten Lokomotiven. Konstruiert wurden sie von Eugen Kittel.

Geschichte

Die von der Maschinenfabrik Esslingen zwischen 1917 und 1924 gebauten 44 Exemplare waren für die Geislinger Steige vorgesehen. Aufgrund guter Erfahrungen mit der kkStB 100 in Österreich und der maximalen Achslast von nur 16 t auf diesen Strecken entschied man sich für eine sechsfach gekuppelte Lok. Die erste Kuppelachse war um 20 mm und die letzte um 45 mm seitlich verschiebbar (System Gölsdorf), die Spurkränze der beiden mittleren Achsen um 15 mm geschwächt. Die Vorlaufachse war als Bisselgestell mit einem seitlichen Ausschlag von 95 mm ausgeführt. Die Maschine verfügten über einen Zweiachsantrieb der Bauart nach de Glehn, die inneren Hochdruckzylinder trieben die 3. Kuppelachse und die äußeren Niederdruckzylinder die 4. Kuppelachse an.

Die Loks erwiesen sich als gelungene Konstruktion, die sehr zuverlässig und leistungsstark war. Sie konnte einen 1310 t schweren Zug auf einer Steigung von fünf Promille mit 40 km/h befördern. Im Betrieb auf gebirgigen Strecken waren sie sehr sparsam, während sie in der Ebene nicht wirtschaftlich arbeiteten. Die Deutsche Reichsbahn, die alle Lokomotiven als Baureihe 59 übernommen hatte, erhöhte die zulässigen Achslasten auf den wichtigen Hauptstrecken, so dass die Leistung der Gattung K schließlich auch mit fünffach gekuppelten Maschinen erbracht werden konnte. Ein Weiterbau der Baureihe unterblieb daher.

Nachdem die Strecke über die Geislinger Steige 1933 elektrifiziert wurde, setzte die Reichsbahn die Loks noch auf den übrigen wichtigen Güterzugstrecken in Württemberg und Baden ein. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Lokomotiven in die damals so genannte Ostmark abgegeben und auf der Semmeringbahn eingesetzt. Von dort gingen einige Exemplare während des Krieges nach Jugoslawien und Ungarn. Die Fahrzeuge, die bei der Deutschen Bundesbahn verblieben bzw. zu dieser zurückgekehrt waren, blieben bis 1953 im Dienst.

Von den nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich verbliebenen 30 Exemplaren wurden die meisten kassiert, zwei Stück kamen in die Sowjetunion, sechs zur MAV. Die restlichen vier Maschinen bildeten unter Beibehaltung der Ordnungsnummer die ÖBB Reihe 659, nämlich die 659.06, 23, 29 und 41. Sie wurden hauptsächlich im Schiebedienst von Mürzzuschlag ausgehend auf der Südrampe der Semmeringbahn eingesetzt. Alle Lokomotiven dieser Reihe wurden bis 1957 ausgemustert.

Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauarten wü 2'2' T 20, pr 2'2' T 21,5 und pr 2'2' T 31,5 ausgestattet.

Fahrzeugliste

Fabriknr.BaujahrBahnnummer
WüStB
Bahnnummer
DR
Verbleib nach 1945
37651917180159 0011951 bei ÖBB ausgemustert
37661918180259 0021949 von ÖBB an SŽD
37671918180359 0031946/47 von ÖBB an DB
38311918180459 004bei JDŽ 34-001, ab 1947 147-001
38321918180559 0051951 bei ÖBB ausgemustert
38331918180659 006bei ÖBB 659.06
38341918180759 0071951 bei ÖBB ausgemustert
38351918180859 0081951 bei ÖBB ausgemustert
38361918180959 0091951 bei ÖBB ausgemustert
38371918181059 0101945 bei ÖBB ausgemustert
38531918181159 0111951 bei ÖBB ausgemustert
38541918181259 012bei JDŽ 34-002, ab 1947 147-002
38551918181359 0131951 bei ÖBB ausgemustert
38561918181459 0141952 von ÖBB an DB
38571919181559 0151951 bei ÖBB ausgemustert
40931923(1816)59 016bei JDŽ 34-003, ab 1947 147-003
40941923(1817)59 0171951 bei ÖBB ausgemustert
40951923(1818)59 018bei JDŽ 34-004, ab 1947 147-004
40961923(1819)59 0191952 von ÖBB an DB
40971923(1820)59 0201952 von ÖBB an DB
40981923(1821)59 021bei JDŽ 34-005, ab 1947 147-005
40991923(1822)59 022bei JDŽ 34-006, ab 1947 147-006
41001923(1823)59 023bei ÖBB 659.23
41011923(1824)59 0241951 bei ÖBB ausgemustert
41021923(1825)59 0251951 bei ÖBB ausgemustert
41031923(1826)59 0261946 von ÖBB an DB
41041923(1827)59 0271951 bei ÖBB ausgemustert
41051923(1828)59 0281952 von MÁV an DB
41181923(1829)59 029bei ÖBB 659.29
41191923(1830)59 0301952 von MÁV an DB
41201923(1831)59 0311952 von MÁV an DB
41231923(1832)59 0321946/47 von ÖBB an DB
41241924(1833)59 0331946/47 von ÖBB an DB
41251924(1834)59 0341951 bei ÖBB ausgemustert
41291924(1835)59 0351946/47 von ÖBB an DB
41301924(1836)59 0361946/47 von ÖBB an DB
41311924(1837)59 0371952 von MÁVan DB
41321924(1838)59 0381946/47 von ÖBB an DB
41331924(1839)59 0391952 von MÁVan DB
41341924(1840)59 0401949 von ÖBB an SŽD
41351924(1841)59 041bei ÖBB 659.41
41361924(1842)59 0421952 von ÖBB an DB
41371924(1843)59 0431952 von MÁV an DB
41381924(1844)59 0441946/47 von ÖBB an DB

Literatur

  • Johann Blieberger, Josef Pospichal: Dampfgetriebene Triebfahrzeuge der österreichischen Staatsbahnen ab 1945, Band 3. bahnmedien.at, Wien 2016, ISBN 978-3-9503921-7-3.
  • Adolph Giesl-Gieslingen: Lokomotiv-Athleten, Geschichte, Leistung und Kurvenlauf der Sechs- und Siebenkuppler. 2. Auflage. Slezak, Wien 1995, ISBN 3-85416-171-9.
  • Hermann Lohr, Georg Thielmann: Lokomotiv-Archiv Württemberg. transpress, Berlin 1988, ISBN 3-344-00222-8.
  • Rudolf Röder: Die Baureihe 59.0, Württembergs Güterzuggigant und seine Vorgänger, EK-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-88255-159-4.
  • Manfred Weisbrod, Hans Müller, Wolfgang Petznick: Deutsches Lok-Archiv: Dampflokomotiven 2 (Baureihen 41 - 59). transpress, Berlin 1994, ISBN 3-344-70840-6.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Karl-Ernst Maedel, Alfred B. Gottwaldt: Deutsche Dampflokomotiven. Die Entwicklungsgeschichte. Transpress Verlag, Stuttgart 1994/1999, ISBN 3-344-70912-7, S. 201


This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.