Władysław Kowalski (19362017) war ein polnischer Schauspieler und Lehrer. Er spielte in mehr als einhundert in Polen produzierten Fernsehserien und Filmen verschiedene Rollen. Wegen seines hohen Ansehens im Fernsehen und der Gesellschaft erhielt er mehrfach Auszeichnungen.

Biographie

Kindheit und Jugend

Der Schauspieler Władysław Kowalski ist am 24. Februar 1936 in dem Dorf Żurawce nahe der polnischen Stadt Tomaszów Lubelski geboren. Er hat einen jüngeren Bruder und wuchs in seiner Familie unter ärmlichen Bedingungen auf. Władysław verbrachte seine frühe Kindheit in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Er war bereits als kleiner Junge zu harter Arbeit verpflichtet, weil sein Vater zur Armee eingezogen wurde. Nach der Rückkehr des Vaters aus der Armee zog die Familie Kowalski von Żurawce nach Masuren um. In Masuren begann Władysław seine Schulausbildung. Das Amüsieren über seinen Grenzlandakzent durch seine Freunde war einer der Gründe für die intensive Zunahme seiner Selbstdisziplin während seiner Jugend. In dieser Zeit entwickelte er ein sehr starkes Interesse für Literatur. Außerdem beschäftigte er sich ausführlich mit dem Kino seiner Zeit und mit der Optimierung seiner Artikulation. Der erste Kinofilm, welchen Władysław in seinem Leben anschaute, war der Film Die Dreizehn des sowjetischen Regisseurs Michail Romm aus dem Jahr 1936. Während seiner Schulzeit interessierte sich Władysław für seinen Lehrer, welcher in ihm hohes Talent erkannte. Durch seinen Lehrer wurde er zum Ablegen von Prüfungen an der Aleksander-Zelwerowicz-Theaterakademie in Warschau ermutigt. Deswegen bewarb er sich im Jahre 1954 für die Schauspielprüfung an dieser Theaterakademie und absolvierte sie erfolgreich.

Karriere

Während seiner Studienzeit bekam er als Schauspieler seine erste Rolle im Spielfilm Der Kanal von Regisseur Andrzej Wajda im Jahre 1957. Danach erhielt Władysław Kowalski im Jahre 1959 sein Schauspieldiplom. Als Nächstes nahm er am Wybrzeże-Theater in Danzig teil. Darauf nahm er in einer polnischen Aufführung des Dramas Bitterer Honig die Rolle des Geoffrey Ingham an. Im Jahre 1960 wurde er beim Tofifest International Film Festival in Toruń für seine Aufführung im Theaterstück Zabawa jak nigdy ausgezeichnet. Direkt darauf kehrte er nach Warschau zurück und arbeitete dann am Teatr Ateneum w Warszawie. Danach spielte er im Jahre 1961 im melodramatischen Film Rozstanie die Rolle des Olek Nowak. Im selben Jahr übernahm er im Schwarzweißfilm Droga na Zachód die Rolle des Roman Górski. Ab 1970 besetzte er in der Fernsehserie Kolumbusse regelmäßig die Rolle des Jerzy. Später spielte er im Jahre 1972 im Film Trzeba zabić tę miłość von Janusz Morgenstern den Arzt. Schließlich verließ er im Jahre 1974 das Teatr Ateneum w Warszawie. Später übernahm er im Werk Sprawa Dantona im Jahre 1975 die Rolle des eiskalten Louis Antoine de Saint-Just. Für diese Rolle erhielt Władysław Kowalski bei den Kaliskie Spotkania Teatralne eine Auszeichnung. In der ebenso von Andrzej Wajda geschaffenen Komödie Zemsta übernahm er im Jahre 1978 die Rolle des Rejent Milczek. Während desselben Jahres spielte er in einer Aufführung des Dramas Ożenek von Nikolai Wassiljewitsch Gogol die Rolle des Podkolesin. Danach war er ab dem Jahr 1981 in der Fernsehserie Jan Serce für die Rolle des Jacek Maziarski zuständig. Im Kriegsfilm Kartka z podróży aus dem Jahr 1983 nahm er die Rolle des Jakub Rosenberg an. Während der Achtziger Jahre bildete Władysław als Lehrer an einer Theaterakademie die Studienanfänger im Schauspiel aus. Im Kinderfilm Der kleine Magier aus dem Jahre 1986 spielte er den Polizeiinspektor, welcher dem telekinetisch befähigten Peter und seinem Freund Alexander den Zugang zur explosiven Substanz in der Fabrik ermöglicht. Von 1987 bis 1988 übernahm er die Rolle des Glogowski in der Serie Die Komödiantin. Im Jahre 1991 begab er sich in der polnisch-französischen Koproduktion Die zwei Leben der Veronika in die Rolle des Vaters von Veronika. Von 1993 bis 1994 übernahm Władysław Kowalski in der Serie Bank nie z tej ziemi den Magister. Im Sommer des Jahres 1995 spielte er in der von Andrzej Maleszka produzierten Kinderserie Die Verwandlungsmaschine in der Folge Das Geheimnis der Kugel den Sanatorienbesitzer Sebastian Mil, welcher auf einem Schwarzweißfilm die Bewandtnis der Verwandlungsmaschine erklärt. Im Spielfilm Spona aus dem Jahr 1998 bekam er die Rolle des Historikers Tymoteusz Alcybiades Misiak. Vier Jahre später nahm er im Spielfilm Pan Tadeusz aus dem Jahr 1999 die Rolle des Jankiel an.

Durchbruch

Im Jahre 2001 gelang Władysław Kowalski der Durchbruch, als er im polnisch-japanischen Science-Fiction-Film Avalon – Spiel um dein Leben den Game Master spielte. Im selben Jahr wurde ihm das Kreuz des Ordens Polonia Restituta für herausragende künstlerische Leistungen verliehen. Weiteren Ruhm erlangte Władysław Kowalski mit der Rolle des Vaters von Andrzej im Film Das Massaker von Katyn von Andrzej Wajda. Im Jahre 2013 nahm er an der Kampagne „Rodzice, odważcie się mówić!“ teil, weil sein Sohn Jakub wegen seiner Liebesbeziehung zu einem Mann von der Gesellschaft ausgegrenzt wurde. Ab dem Jahr 2015 zog sich Władysław Kowalski zurück und beendete seine eigene Schauspielkarriere. Am 29. Oktober 2017 verstarb er in der Stadt Warschau im Alter von 81 Jahren. Er wurde am 10. November 2017 auf dem Powązki-Friedhof in Warschau beerdigt.

Commons: Władysław Kowalski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Władysław Kowalski | Życie i twórczość | Artysta. Abgerufen am 7. Oktober 2021 (polnisch).
  2. Władysław Kowalski. Abgerufen am 29. Juli 2021 (polnisch).
  3. Cudowne dziecko (1987) – IMDb. Abgerufen am 29. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
  4. Wladyslaw Kowalski – Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 29. Juli 2021.
  5. imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Wladyslaw Kowalski. Abgerufen am 29. Juli 2021.
  6. FilmPolski.pl. Abgerufen am 29. Juli 2021 (polnisch).
  7. Władysław Kowalski. Romanse i syn gej. Tak wygląda grób aktora [WIDEO]. Abgerufen am 29. Juli 2021.
  8. Dominika Kruszakin: Pogrzeb Władysława Kowalskiego. Aktor spoczął na Powązkach Wojskowych. 10. November 2017, abgerufen am 29. Juli 2021 (polnisch).
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