Wadi Howar Gelber Nil | ||
Das Einzugsgebiet des Nil im Sudan mit dem Wadi Howar (Mitte) | ||
Daten | ||
Lage | Tschad Sudan | |
Flusssystem | Nil | |
Abfluss über | Nil → Mittelmeer | |
Quelle | Nördlich Hajjak 15° 0′ 51″ N, 23° 56′ 20″ O | |
Quellhöhe | ca. 990 m | |
Mündung | bei Al Dabba (Debba)Koordinaten: 18° 3′ 26″ N, 30° 56′ 55″ O 18° 3′ 26″ N, 30° 56′ 55″ O | |
Mündungshöhe | ca. 238 m | |
Höhenunterschied | ca. 752 m | |
Sohlgefälle | ca. 1,9 ‰ | |
Länge | 400 km | |
fast auf ganzer Länge ausgetrocknet |
Wadi Howar (Wadi Howa), auch Gelber Nil genannt, ist ein Wadi im Sudan.
Verlauf
Das 1100 km lange Flussbett kommt aus dem Tschad und bildet im Oberlauf die Staatsgrenze zum Sudan. Hier trennt es Westdarfur und die Borkou-Ennedi-Tibesti-Region. In der Regenzeit fließt es maximal 100 Kilometer durch den sudanesischen Bundesstaat Norddarfur.
Klimageschichte
Während der sogenannten „grünen Sahara-Zeit“, dem Neolithischen Subpluvial (etwa 10.000 bis 3000 v. Chr.), mündete das Wadi Howar als wichtigster Nebenfluss aus der Sahara auf dem Gebiet des heutigen Bundesstaates asch-Schamaliyya bei Alt Dunqula in den Nil.
Archäologie
Archäologische Fundstätten wie z. B. die napatanische Festung Gala Abu Ahmed zeugen von der Bedeutung des Wadis in historischer Zeit.
Heutige Bedeutung
Die oberen Teile des Wadi stellen auch noch heute einen saisonalen Weidegrund für nomadische Gruppen der Kababish und Hawawir dar.
Krokodile
In einem fast ausgetrocknetem See leben maximal noch 6 Krokodile.
Literatur
- Stefan Kröpelin: Zur Rekonstruktion der spätquartären Umwelt am unteren Wadi Howar (Südöstliche Sahara / NW-Sudan) - Late Quaternary Environments at the Lower Wadi Howar (Southeastern Sahara / NW Sudan). In: Berliner Geographische Abhandlungen. Band 54. Berlin 1993, ISBN 3-88009-054-8.
- Gabriel, Baldur; Kröpelin, Stefan; Richter, Jürgen; Cziesla, Erwin: Parabeldünen am Wadi Howar., Geowissenschaften in unserer Zeit, 3(4), 105–112, 1985, doi:10.2312/geowissenschaften.1985.3.105
Einzelnachweise
- ↑ University of Texas Libraries - Abeche Sheet ND 34, AMS 2, First Edition, 1943
- ↑ Rudolph Kuper: Auf den Spuren der frühen Hirten. In: Aid. Band 15/2. Theiss, 1999, ISSN 0176-8522, S. 12–17.
- ↑ Dieter Eigner, Friederike Jesse: Im Westen viel Neues - Die Grabungen 2008/09 in der Festung Gala Abu Ahmed. In: Der Antike Sudan. MittSAG 20, 2009. S. 141–158 (PDF)