Wakimura Yoshitarō (japanisch 脇村 義太郎; geb. 6. Dezember 1900 in Tanabe (Präfektur Wakayama); gest. 17. April 1997 in Zushi) war ein japanischer Wirtschaftswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Unternehmensgeschichte.
Leben und Werk
Wakimura Yoshitarō machte 1924 seinen Studienabschluss an der Universität Tōkyō und wurde Assistenzprofessor an seiner Alma Mater. 1935 bildete er sich in Europa und in den USA weiter. 1938 musste er, wie auch sein Kollege Arisawa Hiromi, im Zusammenhang mit dem „Volksfront-Zwischenfall“ die Universität verlassen.
Nach dem Pazifikkrieg konnte er seine Arbeit als Professor an der Universität Tōkyō fortsetzen, bis er 1961 als „Meiyo Kyōju“ verabschiedet wurde. Ab 1964 war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und von 1988 bis 1994 deren Präsident.
Wakimura war Marxist des Rōnō-Flügels Er war ein Experte der internationalen Wirtschaft und der Erdöl-Probleme. Eine Gesamtausgabe seiner Publikationen wurde unter dem Titel „Wakimura Yoshitarō chosaku-shū“ (脇村義太郎著作集) in fünf Bänden herausgegeben.
1992 wurde Wakimura als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt.
Anmerkungen
- ↑ Zum Volksfront-Zwischenfall (人民戦線事件, Jimmin sensen jiken) kam es, als linke Kräfte an der Universität nach Ansicht der Regierung gegen die japanische Politik Gesetz zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit verstoßen hatten.
- ↑ Meiyo Kyōju (名誉 教授) wird im Deutschen gelegentlich mit „Professor emeritus“ wiedergegeben. Aber im Unterschied zu diesem, bei Eintritt in den Ruhestand automatisch geführten Titel, ist dies in Japan eine nur gelegentlich gewährte, besondere Auszeichnung.
- ↑ Der Rōnō-Flügel (労農派) – „Arbeiter- und Bauernflügel“ – war eine marxistische Richtung, die ihre Ziele mit einer sozialistischen Revolution zu erreichen suchte. Dem stand der Kōza-Flügel (講座派) gegenüber, der eine Veränderung in zwei Schritten anstrebte.
Literatur
- S. Noma (Hrsg.): Wakimura Yoshitarō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1682.
Weblinks
- Biographien Wakimura Yoshitarō in der Kotobank, japanisch