Walter Bohatsch (* 8. August 1949 in Mürzzuschlag) ist ein österreichischer Grafiker. Er hat das österreichische Grafik-Design internationalisiert und brachte Einflüsse aus der Schweiz, Kanada und den USA nach Wien.

Werdegang

Walter Bohatsch war Gasthörer an der Kunstgewerbeschule Graz und begann ein Studium an der Hochschule für Welthandel in Wien, bevor er 1972 für fünf Jahre nach Kanada ging. Er war in Montreal für die Designbüros Jon German Inc. und für Gottschalk & Ash Int. tätig. 1978 kehrte Bohatsch nach Europa zurück und absolvierte das postgraduale Studium Typografie, Grafik- und Filmdesign bei Wolfgang Weingart, Armin Hoffmann und Peter von Arx an der Schule für Gestaltung in Basel/Schweiz. 1983 gründete Bohatsch sein eigenes Grafikbüro in Wien. 1988 absolvierte er Studienlehrgänge im Bereich computerunterstütztes Graphic Design an der Carnegie Mellon University und Harvard University.

Seit 1997 ist Walter Bohatsch Mitglied der weltweit renommierten Alliance Graphique International (AGI).

In zahlreichen internationalen Fachpublikationen wurden Arbeiten seines Büros und Texte von Walter Bohatsch publiziert, in denen experimentelle und inhaltsbezogene Arbeitsweise gepaart im Zentrum des Entwurfsprozesses stehen.

Er ist Initiator der Videoarbeit akustisch-visuelle Fragmente gemeinsam mit dem Komponisten Toro Pérez Germán sowie des Typojiprojektes und Urheber der Typojis. Seit 2019 widmet sich Walter Bohatsch ausschließlich freien künstlerischen Arbeiten mit dem Fokus auf Sprache, Schrift und Wahrnehmung.

Walter Bohatsch ist mit der Architektin Irmgard Frank verheiratet, seine Brüder sind der Maler Erwin Bohatsch und der Schauspieler und Musiker Helmut Bohatsch. Walter Bohatsch lebt in Wien und im südlichen Burgenland.

Lehrtätigkeit

Von 1989 bis 1992 lehrte er experimentelle Typographie an der Universität für angewandte Kunst Wien. 1998 bis 1999 unterrichtete er in Dornbirn Integrales Design im Studienbereich Inter Media an der Fachhochschule Vorarlberg.

Auszeichnungen

  • 3 × Staatspreis „Schönstes Buch Österreichs“ (1990, 2004, 2007) und 8-fache Nominierung
  • Goldene Venus 2002, Silberne Venus 2011, Bronzene Venus 2008 und 2013, CCA
  • diverse Nominierungen und Auszeichnungen beim Joseph Binder Award
  • Auszeichnungen beim red dot Award 1997
  • mehrere Auszeichnungen ISTD International Typographic Awards (1991, 1993, 1996, 2009)
  • Teilnahme an der Biennale Brünn 2000, 2004, 2008

Veröffentlichungen

  • Continuously, Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2007, ISBN 978-3-7025-0556-1.
  • Mitherausgeber der Architekturzeitschrift Bauart, 1989–1996
  • Typojis – Einige neue Zeichen / A Few More Glyphs, Verlag Hermann Schmidt, ISBN 978-3-87439-849-7.

Literatur

  • Anita Kern, Österreichisches Grafikdesign im 20. Jahrhundert, Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2008, ISBN 978-3-7025-0586-8
  • Anita Kern, Bernadette Reinhold, Patrick Werkner (Hg.): Grafikdesign von der Wiener Moderne bis heute. Von Kolo Moser bis Stefan Sagmeister. Aus der Sammlung der Universität für angewandte Kunst Wien. Springer Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-211-99145-9

Ausstellungen

Einzelnachweise

  1. Bohatsch und Partner: Bohatsch und Partner. In: www.bohatschundpartner.at. Abgerufen am 20. Dezember 2016.
  2. Prof. Germán Toro-Pérez, auf zhdk.ch, abgerufen am 13. April 2023
  3. 30 Typojis = 30 Begriffe, auf typojis.com
  4. Tilo Grabach: Bohatsch, Erwin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 12, Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-22752-3, S. 279 f.
  5. buchgespräch | walter bohatsch (at) „raum_atmosphärische informationen – architektur und wahrnehmung“. creativclub.at, abgerufen am 13. April 2023.
  6. Three FontFonts Win At ISTD International TypoGraphic Awards 2009 | The FontFeed. In: fontfeed.com. Abgerufen am 3. Januar 2017.
  7. Bohatsch Visual Communication: Bohatsch Visual Communication · Continuously. In: continuously.bohatsch.at. Abgerufen am 20. Dezember 2016.
  8. Typojis. In: Verlag Hermann Schmidt. (typografie.de [abgerufen am 10. Mai 2017]).
  9. Typojis – Einige neue Zeichen / A Few More Glyphs. Abgerufen am 10. Mai 2017.
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