Walter Moser (geboren 11. März 1906 in Braunschweig; gestorben 1975) war ein deutscher Jurist und Verwaltungsbeamter.
Leben
Walter Moser studierte Rechtswissenschaften und wurde 1931 in Göttingen promoviert. Moser trat 1932 der NSDAP (Mitgliedsnummer 879.262) und der SS bei (Mitgliedsnummer 47.869). Nach dem Zweiten Staatsexamen wurde er 1933 Leiter der Stapostelle in Braunschweig und 1934 Kommunaldezernent im Innenministerium des Freistaates Braunschweig.
Nach der deutschen Eroberung Polens wurde Moser im annektierten Warthegau Leiter der Treuhandnebenstelle und vertrat den Regierungspräsidenten Friedrich Uebelhoer des Regierungsbezirks Kalisch (Litzmannstadt) bei der Einrichtung des Ghettos Litzmannstadt. Wegen Korruption wurde Moser 1943 zur Waffen-SS versetzt, 1942 hatte er den Rang eines SS-Standartenführers (Oberst).
Nach Kriegsende arbeitete Moser als Syndikus in Braunschweig. Über seine Entnazifizierung ist nichts bekannt.
Dissertation
- Die Rechtsstellung des Reichspostministers. Braunschweig, 1931. Dissertation Göttingen
Literatur
- Klaus Peter Friedrich: Die jüdische Bevölkerung im Warthegau: Vertreibung, Ausbeutung, Ermordung, in: Eckhart Neander, Andrzej Sakson (Hrsg.): Umgesiedelt – Vertrieben. Deutschbalten und Polen 1939–1945 im Warthegau. Marburg : Verlag Herder-Institut, 2010, ISBN 978-3-87969-367-2 S. 101–116
- Lebenslauf in: Lodscher Zeitung – Verkündungsblatt der staatlichen und kommunalen Behörden. 11. April 1940
- Mirosław Cygański: Działalność urzędu rejencji w Łodzi pod kierownictwem F. Übelhöra i W. Mosera w latach 1939-1942 [Das Regierungspräsidium in Łódź/Litzmannstadt unter der Leitung von F. Uebelhoer und W. Moser in den Jahren 1939–1942], in: Rocznik Łódzki 17 (1973), S. 195–218
Einzelnachweise
- ↑ Ingo Loose (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (Quellensammlung), Band 10: Polen: Die eingegliederten Gebiete August 1941–1945, Berlin/Boston 2020, S. 347.
- ↑ Moser, Walter, bei DNB
- 1 2 3 4 Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (VEJ), Band 8, Dokument 54 10. Dezember 1939, S. 172, Anmerkung 5