Walter Queck (* 15. Dezember 1871 in Annaberg; † 7. März 1906 in Meran) war ein deutscher Maler.

Leben

Herkunft

Der Sohn einer wohlhabenden erzgebirgischen Familie wuchs seit 1878 im Leipziger Vorort Lindenau auf. Sein Vater, Hermann Queck (* 4. Juli 1839 in Eibenstock; † 28. Mai 1911 in Leipzig), war dort der letzte Gemeindevorsteher vor der Eingemeindung nach Leipzig. Walter hatte vier Geschwister.

Ausbildung

Walter Queck studierte an der Königlichen Kunstakademie in Leipzig Malerei. Von dort wechselte er an die Kunstakademie nach München, wo er Schüler von Karl Raupp (1837–1918) und Simon Hollósy (1857–1918) war.

Kunstschaffen

Nach Abschluss seiner Studien arbeitete Queck als Porträt- und Landschaftsmaler in München. Dabei stand er in engem Kontakt zu den Münchner Malerkreisen. Eine besonders enge künstlerische Freundschaft verband ihn mit Wilhelm Stumpf, Paul Horst-Schulze und Walther Caspari. Zahlreiche Studienreisen führten ihn nach Ungarn, Tirol, Norditalien und Dalmatien.

1897 kehrte Walter Queck von München nach Leipzig zurück. Hier entwickelte er sich in kurzer Zeit zu einem gefragten Porträtisten des Leipziger Bürgertums. Zur Unterstützung seiner Bildnisse machte er neben zeichnerischen Studien Fotos seiner Modelle. Er erteilte auch Malunterricht für Damen. Die Jahre 1902 bis 1904 bedeuten für den Künstler seine produktivste Phase. 1903 wurden einige Gemälde in Berlin ausgestellt. Das Ölgemälde Flutkanal am Ritterwerder und das Bild Leipziger Markt erschienen als Postkarten bei einem Leipziger Verlag sowie mit weiteren Bildern als Kunstdrucke im Leipziger Kalender, einem illustrierten Jahrbuch und Kalender (Jahrgänge 1904–1907).

Familiengründung, Tod

Nachdem er zunächst sein Atelier im Leipziger Künstlerhaus hatte, ließ er sich 1901/1902 durch den Architekten Paul Möbius (1866–1907) ein Wohnhaus mit Atelier in Leipzig-Leutzsch, Laurentiusstraße 1, errichten. In der Beschreibung ist von einem „gemütlichen, für zwei Personen errichteten“ Haus die Rede. Kurz nach der Heirat Quecks mit Johanna geb. Landmann (* 1878) bezogen beide das Haus. Sie bekamen zwei Töchter, Jutta (1903–1996) und Ursula (1904–2002).

Bereits im Januar 1902 erkrankte Queck an Tuberkulose. Während eines Kuraufenthalts in Südtirol starb er im März 1906 im Alter von 34 Jahren in Meran. Nach Überführung seines Leichnams nach Leipzig wurde er am 13. März 1906 auf dem Friedhof Lindenau begraben. Acht Monate später entschloss sich die Witwe zum Erwerb eines repräsentativen Erbbegräbnisses auf dem Leipziger Südfriedhof. Am 19. November 1906 wurde der Sarg Quecks dorthin umgebettet. Johanna Queck beauftragte den Architekten Paul Möbius mit dem Entwurf eines Grabmals mit Reliefs des Bildhauers Felix Pfeifer (1871–1945), das ebenso wie das Haus in Leutzsch als Meisterwerk des Jugendstils in Leipzig gilt.

Werke (Auswahl)

  • Selbstbildnis
  • Porträt Hermann und Ernestine Helene Queck (Eltern)
  • Porträt Gebhard Fugel, 1894
  • Porträt Arthur Nikisch, 1900
  • Landschaft in Öl, um 1900
  • Landschaft in Ungarn, Aquarell um 1900
  • Flutkanal am Ritterwerder, um 1900
  • Landhaus Queck in Leutzsch, Öl auf Karton, um 1903
  • Porträt Hermann Kretzschmar, 1904
  • Markt in Leipzig im Winter, 1904
  • Porträt Ferdinand Goetz, 1905
  • Porträt Dr. med. Stumpf, 1905
  • Am Karl-Heine-Kanal, Zeichnung 1905

Bildbeispiele

Literatur

  • Alfred E. Otto Paul: Die Kunst im Stillen. Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen. Bd. 2, Privatdruck der Paul-Benndorf-Gesellschaft, Leipzig 2010.
  • Walter Queck. In: Ansgar Scholz, Annekatrin Merren: Das Märchenhaus. In: Vergessene Avantgarde. Künstlerhaus und Nikischplatz. (Leipziger Blätter, Sonderheft), Passage-Verlag, Leipzig 2016, ISBN 978-3-95415-055-7, S. 58
Commons: Walter Queck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Noch zu Lebzeiten Hermann Quecks wurde eine Straße in Leipzig-Lindenau nach ihm benannt. (Gina Klank, Gernoth Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen. Hrsg.: Stadtarchiv Leipzig. 1. Auflage. Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 173.)
  2. Architektonische Rundschau, 21. Jahrgang 1905, Heft 8, S. 64 und Tafel 62.
  3. Johanna Queck heiratete in zweiter Ehe 1909 den Reformpädagogen Karl Wilker. Diese Ehe wurde 1931 geschieden. Unter dem Namen Hanna Queck-Wilker erschien 1912 im Verlag Hermann Beyer & Söhne, Langensalza, ihre pädagogische Arbeit unter dem Titel: Ein erstes Lebensjahr. Beobachtungen an einem Kinde nach Tagebuchaufzeichnungen
  4. Ritterwerder war der südliche Teil des Leipziger Palmengartens, seit 1917 Klingerhain
  5. Franz Peter Felix Stumpf (1877–1964) war der Bruder von Walter Quecks Malerfreund Wilhelm Stumpf
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