Walter von Bongé (* 13. August 1868 in Rawitsch, Provinz Posen; † 6. Juli 1916 bei Wołczeck/Wolhynien) war ein deutscher Porträtmaler.
Leben
Walter von Bongé entstammte einer Offiziersfamilie, sein Vater Kuno Julius Eugen von Bongé (1834–1897) war königlich preußischer Oberstleutnant. Er schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein, die er jedoch bereits 1894 als Leutnant beendete. Anschließend widmete er sich seinem eigentlichen Berufsziel des Kunstmalers. Ab 1894 studierte er Malerei an der Dresdener Kunstakademie. Nachdem er 1896 geheiratet hatte, übersiedelte er nach München, wo er an der Kunstakademie seine künstlerische Ausbildung abschloss. Er etablierte sich dort als freischaffender Kunstmaler, bis er 1916 im Ersten Weltkrieg als Oberleutnant im 1. Landsturm-Infanterie-Bataillon Passau I B 5 an der Ostfront bei Wołczeck den Tod fand (heute Oblast Wolyn/Ukraine).
Bongé, der fast ausschließlich Bildnisse und Studienköpfe malte, war mit seinen Werken auf den namhaften Ausstellungen vertreten, so etwa im Münchener Glaspalast 1899, 1902–1904 und 1906–1908, 1904 auf der Großen Berliner Kunstausstellung und 1907 in Düsseldorf. Er war Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft. Die Weimarer Malerin Irmgard von Bongé war seine Cousine.
„Seine leicht androgynen und etwas rätselhaft wirkenden Frauenbilder gepaart mit einem Gespür für die Wiedergabe farblicher und stofflicher Reize waren sehr erfolgreich beim bürgerlichen Publikum der Jahrhundertwende.“
Werke (Auswahl)
- Bildnis einer Frau in goldbestickter Tunika. Öl/Leinwand, 76 × 75 cm
- Damenportrait. Öl/Leinwand, 120 × 60 cm
- Besonnte Steilküste am Meer. Öl/Leinwand, 1910, 79,5 × 35 cm
Literatur
- Bongé, Walter von. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 288 (Textarchiv – Internet Archive).
- Bongé, Walter von. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 262.
- Bongé, Walter von. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 12, Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-22752-3, S. 532.
- Gerhard J. Bellinger, Brigitte Regler-Bellinger: Walter von Bongé (1868–1916). In: Schwabings Ainmillerstraße und ihre bedeutendsten Anwohner. Ein repräsentatives Beispiel der Münchner Stadtgeschichte von 1888 bis heute. BoD, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8482-2883-6, S. 419–420 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. April 2022]).
Weblinks
- Walter von Bongé – Leben und Werk. Kester-Haeusler-Stiftung – Sammlung Greim-Schwemmle
Einzelnachweise
- ↑ Walter von Bongé in der Matrikeldatenbank der AdBK.
- ↑ Einträge, Kriegs-Stammrolle, Landsturm-Infanterie-Bataillon 1. Passau (I B 5), 2. Kompanie, Mitgemachte Gefechte: Kämpfe am Styr und Stochod – am 6. 7. 16 gefallen bei Wołczeck (Abgerufen über ancestry.com).
- ↑ Deutsche Verlustlisten des Ersten Weltkrieges: Verlust-Liste Nr 1122 (25 Aug. 1916), S. 14351: Landsturm-Infanterie-Bataillon Passau I, 2. Kompanie, K. Preuß. Oblt. a. D. Walter von Bongé – gefallen.
- ↑ Walter von Bongé: „Bildnis einer Frau in goldbestickter Tunika.“ Gemälde Alter und Neuerer Meister, Auktion 113, Lot 6208, Galerie Bassenge, Berlin, 30. Mai 2019.
- 1 2 Walter von Bongé, Werke im Portal Artnet.