Wannabe (Mz.: wannabes; auch wanna-be, wanna be, wannabee, wanna-bee, wannabie geschrieben) ist ein öfter abfällig verwendeter Anglizismus für einen Möchtegern. Dies ist eine Person, die versucht wie jemand anderer zu sein oder sich in eine bestimmte Gruppe von Personen einzufügen. Spezialisiert wird die Bezeichnung für Personen mit Körperintegritätsidentitätsstörung und eine bestimmte Art der Klinikerotik verwendet.

Etymologie

Wannabe ist eine Kurzform von want to be („sein wollen“, aber auch „werden wollen“ oder „möchte gern“). Es stammt aus dem US-amerikanischen Englisch und wurde inzwischen auch in andere Sprachvarietäten wie dem australischen Englisch oder dem britischen Englisch übernommen. In Wörterbüchern wird es mit Möchtegern übersetzt, das jedoch nur eine spöttische negative Konnotation hat.

Durch verschliffene, verdichtete Aussprache (Reduktion) wurde aus want to → wanna [ˈwʌnə] (dt. „will“). Diese Schreibweise wird schon lange Zeit verwendet.

Die Zusammenfassung wannabe ist dagegen relativ jungen Datums. Erstmals nachweisbar ist der Begriff in einem Newsweek-Artikel vom 6. Juli 1981, in dem beschrieben wird, dass nach nicht allzu langer Zeit die Strände durch Horden von Surf-Neulingen bevölkert wurden. („Before long the beaches were jammed with hordes of novices known as wannabees (as in, ‚I wanna be a surfer‘).“ Er stammt von der Floskel „What do you want to be?“ („Was möchtest du sein?“), welche schnell gesprochen zu „Whaddaya wannabe?“ wird. Im Usenet tauchte der Begriff erstmals 1986 auf. Ab 1989 setzt sich dann der Gebrauch des Wortes allgemein in der englischsprachigen Presse durch. Im Jahre 2002 wurde das Wort ins Oxford English Dictionary aufgenommen.

Das Wort Wannabe wurde 1996 in zahlreichen Ländern durch den gleichnamigen Debüt-Single der Spice Girls bekannt. Diese handelt von den Tipps und Bedingungen der Mädchen an einen Verehrer und möglicherweise zukünftigen Liebhaber – einen Wannabe(-Lover) – wie sie sich bestimmte Dinge in der Beziehung vorstellen.

Quellen

  1. 1 2 3 4 John Algeo, Adele S. Algeo: Fifty Years Among the New Words: A Dictionary of Neologisms, 1941–1991, Cambridge University Press, 1991, ISBN 0-521-41377-X, S. 254
  2. The Oxford Pocket Dictionary of Current English, 2008
  3. David Blair, Peter Collins: English in Australia, John Benjamins Publishing Company, 2001, ISBN 90-272-4884-2, S. 154
  4. wannabe, leo.org
  5. Möchtegern“, duden.de
  6. Möchtegern-“, duden.de
  7. Anmerkung: im Englischen „relaxed pronunciation“, „condensed pronunciation“ oder „word slurs“ genannt
  8. beispielsweise: New Plays in Manhattan, Time Magazine, 17. September 1928; zur Premiere des Musicals Good Boy, wo I Wanna Be Loved by You erwähnt wird. (User-Registrierung erforderlich)
  9. David K.Barnhart, Allan A. Metcalf: America in So Many Words, Houghton Mifflin Company, 1997, bei answers.com: Word Origin: wannabe, Abruf: 20. März 2008
  10. Greg Skinner: Love-Hounds Digest, in mod.music, 7. Juni 1986. Eine weitergeleitete Beschreibung eines Auftrittes der Gruppe Tuxedomoon („and some Bowie wannabe“ ‚und irgendein Möchtegern-David Bowie‘)
  11. turner von imagen.uucp: ARC for BSD4.2 (part 1 of 5) in net.sources, 4 August 1986 . Kommentar in einem Programmcode („MSDOS on an IBM PC or Wannabe“ ‚MS-DOS auf einem IBM PC oder Möchtegern(-Nachbau)‘)
  12. Warren Hoge: Oxford Journal; Latest Word: 'Klingons' In, 'Muggles' Not Quite, The New York Times, 12. November 2002
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