Marktgemeinde
Obdach
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murtal
Kfz-Kennzeichen: MT (ab 1.7.2012; alt: JU)
Fläche: 159,24 km²
Koordinaten: 47° 4′ N, 14° 42′ O
Höhe: 877 m ü. A.
Einwohner: 3.781 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 24 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8742, 9463
Vorwahl: 03578
Gemeindekennziffer: 6 20 42
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 31
8742 Obdach
Website: www.marktgemeinde-obdach.at
Politik
Bürgermeister: Peter Bacher (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Obdach im Bezirk Murtal
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Gemeindeamt von Obdach
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Obdach ist eine Marktgemeinde mit 3781 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Murtal in der Steiermark.

Geografie

Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 159,24 km² und liegt im Tal des Granitzenbaches nördlich des Obdacher Sattels, dem Übergang vom Oberen Murtal ins Lavanttal. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Tal nach Westen auf die Seetaler Alpen mit dem höchsten Gipfel, dem Zirbitzkogel (2396 m).

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 18 Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2023):

  • Amering (403)
  • Bärnthal (18)
  • Granitzen (146)
  • Großprethal (118)
  • Kathal in Obdachegg (116)
  • Katschwald (72)
  • Kienberg (89)
  • Kleinprethal (67)
  • Lavantegg (184)
  • Mönchegg (175)
  • Obdach (1573)
  • Obdachegg (235)
  • Rötsch (210)
  • Sankt Anna-Feriensiedlung (24)
  • Sankt Georgen in Obdachegg (71)
  • Warbach (133)
  • Winterleiten (131)
  • Zanitzen (16)

Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche Stand 2015):

  • Granitzen (3.764,53 ha)
  • Kienberg (2.043,69 ha)
  • Lavantegg (4.713,68 ha)
  • Obdach (514,87 ha)
  • Obdachegg (2.091,64 ha)
  • Prethal (2780,01 ha)

Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Judenburg.

Nachbargemeinden

Judenburg Weißkirchen in Steiermark
Neumarkt
(Bez. Murau)
Hirschegg-Pack
(Bez. Voitsberg)
Mühlen
(Bez. Murau)
Reichenfels
(Bez. Wolfsberg, Kärnten)

Geschichte

Obdach wurde 1190 erstmals urkundlich als „Obdah“ erwähnt. Der Name geht auf den althochdeutsch obadah (schützendes Dach) zurück. Es dürfte sich auf dem Flurstück eine Einkehrmöglichkeit für Reisende auf dem Weg nach Kärnten befunden haben. 1324 wurde Obdach zum Markt erhoben und verfügte auch über ein Hochgericht. Obdach war ein regional bedeutender Handelsplatz an der Straße über den Obdacher Sattel.

Bevölkerungsentwicklung

97,6 % der Bevölkerung besaßen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 91,3 % der Einwohner, zur evangelischen Kirche 1,1 % und zum Islam 1,8 %, ohne religiöses Bekenntnis waren 4,7 % (Stand 2001).

Die Gemeinde verzeichnete in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Bevölkerungszuwachs. Der Rückgang der Einwohnerzahl seit dem Jahr 2000 betrifft besonders die Jugend. Die Anzahl der unter Fünfzehnjährigen nahm von 2001 bis 2019 um 40 Prozent ab, zugleich wuchs der Anteil der über 65-Jährigen um 34 Prozent.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Naturdenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es 99 Arbeitsstätten mit 873 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 519 Auspendler und 463 Einpendler. Es gab 91 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 32 im Haupterwerb), die zusammen 3.114 ha bewirtschafteten (1999).

Wichtige Industriebetriebe sind

  • Maschinenfabrik ALKO (v. a. Rasenmäher) mit rund 250 Mitarbeitern,
  • Hage Sondermaschinenbau mit rund 130 Mitarbeitern.

Verkehr

Die Verkehrserschließung erfolgt über die Obdacher Straße B 78, die das Kärntner Lavanttal mit dem Murtal verbindet. In Obdach ist ein Bahnhof der Lavanttalbahn. Der Personenverkehr zwischen Zeltweg und Bad St. Leonhard wurde 2010 eingestellt.

Bildung

In Obdach gibt es zwei Kindergärten, eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2014 Peter Köstenberger (ÖVP)
  • seit 2015 Peter Bacher (ÖVP)

Partnergemeinden

  • Seit 1990 ist Kötz in Bayern Partnergemeinde von Obdach.

Wappen

Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 1. Jänner 2016.
Die neue Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:

„In blauem Schild über grünem Schildfuß zwischen zwei silbernen Türmen mit je drei Zinnen und je einem schwarz durchbrochenen Rundbogenfenster im Erdgeschoß eingestellt eine silbern gequaderte, zweigeschoßige Mauer mit durchbrochenem Rundtor samt aufgezogenem Fallgitter und je zwei schwarz durchbrochenen Hochrechteckfenstern in jedem Geschoß; über dem Tor ein Turm mit drei schwarz durchbrochenen Rundbogenfenstern und goldener, unten wellenförmig abgeschlossener Haube samt schwarz durchbrochenem Rundbogenfenster, Knauf und links abfliegendem Wimpel.“

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

  • 1881: Johann Freiherr von Vernier-Rougemont (Bezirkshauptmann von Judenburg 1876–1883)
  • 1928: ÖR Josef Grogger (Bürgermeister von Obdach 1917–1919)
  • 1936: Eduard Schützenauer (Arzt)
  • 1973: Wolfgang Köle (1919–2018), (Mediziner)
  • 1973: Heinrich Köle (1920–2015), (Mediziner)
  • 1974: Johann Bammer (1922–2017), (Landesrat)
  • 1974: Alois Kober (1908–1996), (Unternehmer)
  • 1982: Ernst Schwartz
  • 1984: ÖR Franz Zellnig (Bürgermeister von Obdach 1970–1984)
  • 1986: Hans Gross (1930–1992), (Landeshauptmann-Stellvertreter)
  • 1998: Herbert Kober (* 1933), (Unternehmer)
  • 1998: Kurt Kober (Unternehmer)
  • 1998: Willy Kober (Unternehmer)

Söhne und Töchter der Gemeinde

Trivia

Bis 2014 war Obdach die Gemeinde mit der höchsten „Gemeindeamtsdichte“: neben dem Obdacher Amtsgebäude befanden sich auch die Gemeindeämter von Sankt Anna am Lavantegg und Sankt Wolfgang-Kienberg auf Liegenschaften in der Katastralgemeinde Obdach.

Literatur

  • Gernot Fournier, Reiner Puschnig: Das Obdacherland und seine Geschichte. Obdach 1990.
Commons: Obdach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 kB); abgerufen am 29. Juli 2015
  3. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 55 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  4. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
  5. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 21. November 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Obdach und der Gemeinden Amering, Sankt Anna am Lavantegg und Sankt Wolfgang-Kienberg, alle politischer Bezirk Murtal. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 6. Dezember 2013. Nr. 149, 35. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 680–681.
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Obdach, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Obdach, Bevölkerungsstand und -struktur. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
  8. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Obdach, Wohnbevölkerung nach Alter und Geschlecht. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
  9. Über HAGE. Hage Sondermaschinenbau GmbH, abgerufen am 14. November 2022.
  10. Dr Michael Alexander Populorum: Lavanttalbahn Zeltweg Obdach Wolfsberg St. Paul Lavanttal Lavamünd Unterdrauburg Dravograd Wöllern Velence Cilli Celje Eisenbahn. 10. Juni 2018, abgerufen am 6. Dezember 2019.
  11. Marktgemeinde Obdach | Bildungseinrichtungen. Abgerufen am 6. Dezember 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Obdach. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 1. Juli 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Obdach. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.
  14. 127. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. Dezember 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Obdach (politischer Bezirk Murtal), abgerufen am 2. Jänner 2016
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