Warburg ist der Name eines Adelsgeschlechts, das zum mecklenburgischen Uradel zählte.
Geschichte
Nach Gustav von Lehsten kam das Geschlecht aus der Altmark nach Mecklenburg. Als Ursprungsort wird Wahrburg bei Stendal vermutet. In Mecklenburg erscheint es erstmals am 13. Juni 1244 urkundlich mit dem Ritter Hinricus de Warborch. Die Stammreihe beginnt mit dem Ritter Hermann von Warburg, der am 15. Mai 1298 urkundlich auftritt. Die Familie gehört zu den Unterzeichnern der Union der Landstände von 1523 und war über Jahrhunderte im Land Stargard begütert. Ihr ältester Besitz in Mecklenburg war Ballin, heute Ortsteil von Lindetal, schon ab 1389 das Gut Quadenschönfeld, heute Ortsteil von Möllenbeck (bei Neustrelitz), und Stolpe (Mecklenburg), das zunächst Nebengut von Quadenschönfeld war und 1837 selbständiger Besitz von Hellmut von Warburg wurde. Im Dobbertiner Einschreibebuch finden sich die Eintragungen von fünf Töchtern von 1854–1868 aus Quadenschönfeld zur Aufnahme in das adelige Damenstift im Kloster Dobbertin.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts starb die Familie in Mecklenburg aus. Stolpe wurde Teil des großherzoglichen Domaniums, und Quadenschönfeld kam 1883 an die Familie von Bernstorff. Der von Friedrich Wilhelm von Warburg begründete Zweig siedelte sich in Hohenlandin, heute Ortsteil von Schwedt/Oder, in der Uckermark an. Sein Sohn Wilhelm Georg von Warburg (1820–1885) ließ hier Warburg House im Tudorstil erbauen. 1865 verkaufte er das Anwesen und zog nach Dresden.
Wappen
Das Wappen zeigt im silbernen Feld einen mit drei silbernen Rosen belegten schrägrechten roten Balken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine dreitürmige rote Burg, in deren Tor ein Geharnischter steht.
Siebmachers Wappenbuch von 1605 zeigt das Wappen spiegelverkehrt und mit anderer Tingierung: In einem blauen Feld einen schräglinken silbernen Balken, belegt mit drei sechsblättrigen blauen Rosen. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken über einem Wulst eine zweitürmige silberne Burg mit blauen Dächern, in deren Tor der Geharnischte steht.
Vertreter
- Ernst Friedrich Wilhelm von Warburg (1765–1835), preußischer Generalmajor
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band XV, Band 134 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2004, S. 457. ISSN 0435-2408
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, A VII, Band 34 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1965, S. 386–388; ff. A XVII, Band 81 der Gesamtreihe GHdA, 1983, S. 512–514.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. A 1904 (Stammreihe, ältere Genealogie), 1906–1939 (Fortsetzungen). Letztausgabe zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1775). Johann Gottfried Tiedemann, Rostock 1864, S. 284f. (Digitalisat)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburgisches Urkundenbuch. Band, I, 1244. Juni 13. Nr. 564. Borwin, Fürst von Rostock, tauscht gegen die Dörfer Dörgelin und Warsow von dem Kloster Dargun das Dorf D. zum Burglehn für die Burg Kalen ein. Digitalisat.
- ↑ Mecklenburgisches Urkundenbuch. Band IV, 1298. Mai 15. Soldin, Nr. 2499. in Commission Stiller, Schwerin 1863, S. 564 ff. Ritter Hermann von Warborch verkauft Nemerow an den Comthur des Johanniterordens Ulrich Swave. Digitalisat.
- ↑ Wilhelm Karl Raabe: Mecklenburgische Vaterlandskunde. Zweite Auflage (gänzl. umgearb. u. bis zur Gegenwart verb. u. vervollständigt von G. Quade). Hinstorff, Wismar 1894, S. 1381.
- ↑ Webseite der Gemeinde, abgerufen am 16. März 2013.
- ↑ Quadenschönfeld auf Gutshäuser.de, abgerufen am 16. März 2013.
- ↑ Alexander Duncker. Hohen-Landin Schreibweise.
- ↑ Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, Wilhelm Georg von Warburg-Zögling-RA-No. 901. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 183 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 16. November 2021]).
- ↑ Siebmachers Wappenbuch, Band I, S. 170. 4.
- ↑ Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 3, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632780, S. 481–482, Nr. 1226.