Wassiljewski-Insel
Gewässer Laptewsee
Inselgruppe Ljachow-Inseln (Neusibirische Inseln)
Geographische Lage 74° 14′ N, 133° 26′ O
Länge 7,4 km (1823)dep1
Breite 463 m (1823)dep1
Höchste Erhebung 15 m
Karte der Neusibirischen Inseln aus der Mitte der 1820er Jahre mit der Semjonowski- und der Wassiljewski-Insel.

Die Wassiljewski-Insel (auch Wassiljew-Insel, russisch Остров Васильевский) war eine der Ljachow-Inseln der Neusibirischen Inseln in der Laptewsee. Seit ihrer Kartierung durch Pjotr Anjou im Jahr 1823 erodierte sie schnell und verschwand bis 1936. An ihrer Position befindet sich heute die Wassiljewskibank (Васильевская банка).

Der Jakute Maxim Ljachow entdeckte die Wassiljewski-Insel gemeinsam mit der nördlich von ihr gelegenen Semjonowski-Insel im Jahre 1815, als er bei einer Schlittenfahrt vom Lenadelta nach Kotelny die Richtung verlor. Acht Jahre später besuchte der russische Entdecker Pjotr Anjou die Insel auf einer Schlittenreise zur Belkowski-Insel. Zu dieser Zeit war sie 7,4 Kilometer lang und fast einen halben Kilometer breit. Am 12. September 1881 passierte George Washington DeLong mit den anderen Schiffbrüchigen der Jeannette die Insel, nachdem er zwei Tage auf der Semjonowski-Insel gerastet hatte. Bis 1912, als Teilnehmer der Hydrographischen Expedition des Nördlichen Eismeers auf ihr landeten, hatte sich die Länge der Wassiljewski-Insel auf 4,6 km reduziert. Ihre Höhe betrug etwa 15 bis 16 Meter. 1936 war sie nicht mehr auffindbar. Die Semjonowski-Insel verschwand um 1950. Etwa 40 km südwestlich ihrer früheren Position wurde 2013 eine neue Insel entdeckt, die den Namen Jaja erhielt.

Grund für das Verschwinden der Semjonowski- und der Wassiliewski-Insel ist wahrscheinlich Thermoabrasion, eine Erosionsform des Permafrosts, die durch tauende Eisblöcke im Innern von Sedimenten hervorgerufen wird.

Einzelnachweise

  1. Leopold von Schrenck: Zur Vorgeschichte der von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ausgerüsteten Expedition nach den Neusibirischen Inseln und dem Jana-Lande. In: L. von Schrenck, C. J. Maximowicz (Hrsg.): Beiträge zur Kenntniss des Russischen Reiches und der angrenzenden Länder Asiens, dritte Folge, Band III, St. Petersburg 1887, S. 1–61, hier S. 34.
  2. Schrenck: Zur Vorgeschichte der von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ausgerüsteten Expedition nach den Neusibirischen Inseln und dem Jana-Lande, 1887, S. 38.
  3. 1 2 Е.В. Клюев, А.А. Котюх, Н.В. Оленина: Картографо-гидрографическая интерпретация исчезновения в море Лаптевых островов Семеновского и Васильевского. Известия всесоюзного географического общества. 1981, 6. Auflage, S. 485–492 (russisch).
  4. The voyage of the Jeannette: The ship and ice journals of George W. De Long, Lieutenant-commander U.S.N. and commander of the Polar Expedition of 1879–1881, Band 2, The Riverside Press, Cambridge 1884, S.744 (englisch).
  5. Директор Усть-Ленского заповедника: в России появился новый остров в море Лаптевых, TASS am 11. April 2014, abgerufen am 7. August 2016 (russisch).
  6. Natalia Pavlova: Neue Insel Jaja auf Russlands Landkarte (Memento vom 8. August 2016 im Internet Archive), Stimme Russlands am 10. Oktober 2014.
  7. Bernhard Peregovich: Die postglaziale Sedimentationsgeschichte der Laptewsee: schwermineralogische und sedimentpetrographische Untersuchungen (PDF; 2,33 MB). Berichte zur Polarforschung 316, 1999, ISSN 0176-5027, S. 7 f.
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