Wechmar ist der Name eines alten Thüringer Adelsgeschlechts, dessen Stammhaus in Wechmar in der Nähe von Gotha lag.
Geschichte
Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1170 mit Sinoldus de Wechmar, der als Ministerialer des Reichsstiftes Hersfeld erwähnt wird. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt 1400 mit Reinhard von Wechmar. Das Geschlecht gehörte der fränkischen Reichsritterschaft, Kanton Rhön-Werra an. Ludwig Anton von Wechmar erlangte für sich und seine Nachkommen am 30. Dezember 1748 das Schlesische Inkolat. Am 26. Oktober 1844 erlangte die Familie die preußische Anerkennung des Freiherrnstandes.
Wappen
Das Stammwappen ist von Rot und Silber dreimal gespitzt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei Bockshörner, das rechte silbern, das linke rot.
Güter
Neben dem Stammsitz in Wechmar hatte die Familie vom 15. bis Ende des 19. Jahrhunderts auch ein Gut in Roßdorf. Das dortige Wechmarsche Schloss brannte 1895 ab und wurde nicht wieder aufgebaut.
Bekannte Familienmitglieder
- Rüdiger II. von Wechmar († 1396), Abt von Kloster Theres 1386–1396
- Ludwig Anton von Wechmar (1712–1787), preußischer Oberst und Ritter des Ordens Pour le mérite
- Gustav Julius von Wechmar (1791–1863), preußischer Generalmajor
- Rudolf Hermann von Wechmar (1800–1861), sachsen-meiningischer Minister
- Friedrich von Wechmar (Politiker) (1801–1869), badischer Justiz- und Innenminister
- Karl von Wechmar (1813–1866), badischer Generalmajor
- Rudolf von Wechmar (1823–1881), preußischer Generalleutnant
- Reinhard von Wechmar (1856–1923), preußischer Generalleutnant
- Friedrich von Wechmar (General) (1864–1943), preußischer Generalmajor
- Eberhard von Wechmar (1897–1934), SA-Führer, beim sogenannten Röhmputsch erschossen
- Irnfried von Wechmar (1899–1959), Offizier, Journalist und Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Rüdiger von Wechmar (1923–2007), deutscher Diplomat
Literatur
- Christoph Franke, Klaus von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch des Adels. (GHdA), Adelslexikon. Band XV, Band 134 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2004, S. 499–500. ISSN 0435-2408. ISBN 3-7980-0834-5.
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser, A (Uradel), Band V, Band 30 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1963, S. 458–466.
- H. F. v. Ehrenkrook: Stammfolgen schlesischer Adelsgeschlechter. Band I, C. A. Starke, Görlitz 1944.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Justus Perthes, Gotha: 1855, S. 671 ff., 1861, S. 912f.
- Genealogie des Geschlechts v. Wechmar. Baden 1837.
- Johann Gottfried Biedermann: Geschlechtsregister der reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken löblichen Orts Rhön und Werra. Friedrich Elias Dietzel, Bayreuth 1749, S. 343 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Wenk, Hessische Landesgeschichte, Band III, Varrentrapp und Wenner, Frankfurt am Main 1803, S. 77. Digitalisat.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band XV, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2004, S. 500.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels. Band Freiherrliche Häuser A (Uradel), Band V, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1963, S. 458.
- ↑ Wechmarsches Schloss auf alleburgen, aufgerufen am 30. Juni 2019
- ↑ Schloss Roßdorf im Rhönlexikon, aufgerufen am 30. Juni 2019