Weißknievogelspinne

Weißknievogelspinne, beinahe ausgewachsenes Weibchen in einem Terrarium

Systematik
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
Unterfamilie: Theraphosinae
Gattung: Acanthoscurria
Art: Weißknievogelspinne
Wissenschaftlicher Name
Acanthoscurria geniculata
(C. L. Koch, 1841)

Die Weißknievogelspinne (Acanthoscurria geniculata), auch unter der Schreibweise Weißknie-Vogelspinne bekannt, ist eine bodenlebende Vogelspinnenart aus den brasilianischen Regenwäldern.

Tagsüber hält sie sich in der Sonne auf, manchmal auch in Unterschlüpfen wie Röhren.

Aussehen und Körperbau

Die Körperbehaarung ist schwarz oder, wenn die letzte Häutung länger her ist, ausgeblichen braun. Der Carapax ist mit weißen Haaren gesäumt. Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von 9 cm. Die Männchen sind kleiner und weniger intensiv gefärbt. Die Beine sind braun oder schwarz gefärbt, die Gelenke haben weiße Ringe. Auf Patella und Tibia sind zwei weiße Längsstreifen, auf der oberen Hälfte des Metatarsus ein Streifen. Auf dem Hinterleib ist eine rote Langbehaarung vorhanden.

Verbreitung und Lebensraum

Die Art kommt in den tropischen Regenwäldern im Norden Brasiliens vor. Dort legt sie ihre Verstecke zwischen den Wurzeln von Bäumen oder an schattigen Stellen unter Felsblöcken an.

Fortpflanzung

Die Weibchen beginnen ca. vier Monate nach erfolgter Paarung damit, einen Kokon zu bauen. Zuvor dichten sie ihren Höhleneingang komplett ab, indem sie die Öffnung mit Erde verkleinern und mit Spinnseide zuweben. Im Kokon können sich 1000 bis 2000 Eier befinden. Die geschlüpften Jungspinnen wachsen schnell heran und können im Terrarium bei guter Fütterung nach knapp zwei Jahren wiederum geschlechtsreif sein.

Verhalten

Die Art hält sich tagsüber meistens im Freien auf. Sie ernährt sich von verschiedenen Insekten und ist weniger spezialisiert als andere Vogelspinnen.

Die Art zählt zu den Bombardierspinnen, die bei Gefahr ihre Brennhaare in Richtung ihres Angreifers schleudern. Kommen sie in den Hals oder die Augen, verursachen die Brennhaare ein starkes Jucken. Aggressive Exemplare der Spinne beißen alles, was sich bewegt.

Galerie

Literatur

  • Peter Klaas: Vogelspinnen. 3. Auflage, Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 3-8001-4660-6
Commons: Weißknievogelspinne (Acanthoscurria geniculata) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans W. Kothe: Vogelspinnen. Kosmos, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09367-0
  2. Volker von Wirth: Vogelspinnen faszinierend & exotisch. Gräfe und Unzer, München 2005, ISBN 3-7742-6821-5
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.