Weihersmühle Stadt Hilpoltstein | |
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Koordinaten: | 49° 9′ N, 11° 11′ O |
Höhe: | 386 m ü. NHN |
Einwohner: | 6 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 91161 |
Vorwahl: | 09177 |
Die Einödmühle | |
Weihersmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Hilpoltstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Die Einöde liegt etwa 500 Meter südöstlich von Unterrödel rechts der Roth, einem rechten Nebenfluss der Rednitz. Angetrieben wurde die Mühle von einem im 20. Jahrhundert trockengelegten Mühlbach, dem Rothbach.
Die Flurgröße betrug Anfang des 19. Jahrhunderts 25 Hektar.
Geschichte
1480 gab Johann Jahrsdorfer zu Zell bei der von ihm betriebenen Erhebung der Walburgiskapelle zu Zell zur Pfarrei den vom Eichstätter Domkapitel gekauften Kleinzehent von „Niederrödl“, wozu auch die Nußhacken-, Rothen- und Weihersmühle gehörten, dem Pfarrer zu Zell. Die mit Unterrödel seit 1505 zum neu gegründeten Territorium Pfalz-Neuburg und dort zum Pflegamt Heideck gehörende Mühle wurde mit der Pfarrei Zell im Zuge der Verpfändung der Pflegämter Heideck, Hilpoltstein und Allersberg an die Reichsstadt Nürnberg 1542 von der Reformation erfasst. 1588 sitzt auf der Mühle ein Hans Weihersmüller, nach dem die Mühle benannt wurde.
1604 wird die Mühle als „nürnbergerisch“ und im pfalz-neuburgischen Amt Hilpoltstein liegend bezeichnet. 1627 wurde die Pfarrei Zell im Zuge der Gegenreformation wieder katholisch, so dass auch die Müllerfamilie zum alten Glauben zurückkehrte.
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, lag die Grundherrschaft der Mühle beim St. Katharinakloster zu Nürnberg. Die hohe Gerichtsbarkeit übte das nunmehrige kurbaierische Pflegamt Hilpoltstein aus.
Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde ein Steuerdistrikt Unterrödel gebildet, dem die Rothenmühle und die Weihersmühle, dann Tiefenbach mit Lochmühle und mit Oberrödel mit Mühle, Selingstadt und auch Zell mit seinem Schloss angehörte. Die Gemeinde Unterrödel hatte 1867 121 Einwohner, davon sechs in der Weihersmühle, 1904 97 Einwohner, davon acht in der Weihersmühle. Der Müller war auch Ökonom. 1875 hatte er neben zwei Pferden 15 Stück Rindvieh.
Das heutige Sägewerk der Mühle nahm 1903 seinen Anfang mit dem Erwerb der Mühle durch die Müllerfamilie Stadlbauer. Die Mühlsteine wurden durch Walzenstühle neuer Technik ersetzt. Diese und die Säge wurden von einem Mühlrad angetrieben. Nach der Stilllegung des Mahlbetriebes wurde der Sägebetrieb ausgebaut und ein dieselgetriebenes Vollgatter in Betrieb genommen.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde die Gemeinde Unterrödel und damit auch die Weihersmühle zum 1. Januar 1972 in die Stadt Hilpoltstein eingegliedert.
Einwohner
- 1818: 5 (2 „Feuerstellen“ = Anwesen, 1 Familie)
- 1836: 8
- 1861: 6 (3 Gebäude)
- 1871: 10 (3 Gebäude)
- 1900: 8 (1 Wohngebäude)
- 1937: 6
- 1950: 12 (1 Wohngebäude)
- 1961: 11 (19 Wohngebäude)
- 1970: 7 (1 Einödmühle)
- 1987: 6 (1 Wohngebäude, 2 Wohnungen)
Baudenkmal
Das Mühlengebäude, ein zweigeschossiger verputzter Sandsteinquaderbau mit Satteldach und einseitigem Fachwerkgiebel, 1792 erbaut und 1999 renoviert, gilt als Baudenkmal.
Verkehr
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt von Unterrödel aus parallel zur Roth in südöstlicher Richtung zur Weihersmühle. Sie führt als Flurstraße weiter zur Kreisstraße RH 24 bei Pyras.
Literatur
- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt, II. Band: Eichstätt 1938
- Sonja Maier u. a. (Red.): Der Mühlenweg von Hilpoltstein nach Roth, Hilpoltstein und Roth o. J.
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
- Weihersmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. September 2021.
Einzelnachweise
- 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ Weihersmühle im BayernAtlas
- 1 2 3 Mühlenweg, S. 20
- ↑ Wiessner, S. 40
- ↑ Buchner II, S. 813
- ↑ Buchner II, S. 813 f.
- ↑ Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen pfalz-neuburgischer Ämter (1598-1604), Teil 18: Pflegamt Hilpoltstein, S. 31, 53, siehe
- ↑ Buchner II, S. 813 f.
- ↑ Wiessner, S. 237
- 1 2 Wiessner, S. 258
- ↑ J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 715; Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1222
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 892
- ↑ hilpoltstein.de (Memento des vom 21. Januar 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 101
- ↑ Th. D. Popp: Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner 1836, S. 165 (Nr. 199)
- ↑ J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 715
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Sp. 892
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1222
- ↑ Buchner, S. 818
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 798
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978, München 1978, S. 166