Welbergen Stadt Ochtrup | |
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Koordinaten: | 52° 12′ N, 7° 15′ O |
Höhe: | 46 m ü. NN |
Fläche: | 20,28 km² |
Einwohner: | 1299 (31. Dez. 2012) |
Bevölkerungsdichte: | 64 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 |
Postleitzahl: | 48607 |
Vorwahl: | 02553 |
Blick auf die Alte Kirche in Welbergen vom Radweg (ehemalige Bahnstrecke Ochtrup–Rheine) in Höhe der Brücke über die Vechte |
Welbergen ist ein Stadtteil von Ochtrup in Nordrhein-Westfalen. Auf einer Fläche von 20,3 km² leben rund 1300 Einwohner.
Geographie
Nahe dem Ortskern mündet der Gauxbach in die Vechte.
Ortsgliederung
Welbergen besteht zum einen aus dem zentralen Dorfkern mit den Siedlungen, sowie fünf Bauerschaften:
- Brink
- Bökerhook
- Lütkefeld
- Mohringhook
- Schweringhook
Geschichte
Das Vechtedorf Welbergen kann auf eine fast 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Es ist bereits vor dem Jahre 1100 vom Kloster Metelen gegründet worden. Die katholische Pfarrei wird zum ersten Mal im Jahr 1139 erwähnt. Im Jahr 1666 wurde außerhalb des Ortes der Pestfriedhof Welbergen angelegt.
Welbergen beherbergt eine der ältesten erhaltenen Pfarrkirchen des Münsterlandes: die ältesten Teile der Pfarrkirche St. Dionysius stammen aus dem frühen 12. Jahrhundert und somit aus der Zeit der Romanik. Beim Anbau des spätgotischen Chores (1511) wurde das Kirchenschiff aufgestockt, erkennbar im Fachwerk an der Nordseite. Im Inneren sind einige Wandmalereifragmente aus der Erbauungszeit des Chores zu sehen, wahrscheinlich Darstellungen der Apostel. Die Kirche wurde 1954 durchgreifend instand gesetzt.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Welbergen den Wunsch einer neuen Pfarrkirche. Die Architekten Kersting und Wenker aus Münster wurden mit der Planung einer – gemessen an der Größe des Dorfes – stattlichen Kirche beauftragt, die im damals modernen neugotischen Stil errichtet wurde. Die Weihe durch Bischof Dingelstad fand am 15. Juni 1908 statt.
Am 1. Juli 1969 wurde Welbergen in die Stadt Ochtrup eingegliedert.
Haus Welbergen
Die Herren von Welleberghe wohnten 1298 bis 1330 auf der Wasserburg Haus Welbergen. Es fanden im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Besitzerwechsel statt, bis Ende der 1920er Jahre die Wasserburg an den Bankier Jordaan van Heek verkauft wurde. Nach dem Tode seiner Witwe Bertha Jordaan van Heek ging Haus Welbergen mit einem umfangreichen Grundbesitz in eine Stiftung über, die den Namen der Stifterin Bertha Jordaan van Heek trägt. Haus Welbergen verfügt über ein reichhaltiges Archiv, dessen wertvollster Teil die Korrespondenz aus dem Kreise des Freiherrn von Fürstenberg und der Fürstin von Gallitzin bildet.
Die Parkanlage des Hauses Welbergen gehört zum European Garden Heritage Network (Europäisches Gartennetzwerk). Der formale Garten des Innenhofes steht im Kontrast mit den Staudenbeeten entlang der Burgmauern und der waldreichen Umgebung, die nur von einigen Wegen durchzogen werden. Der Innenhof ist jederzeit zu besichtigen.
Das Haus Welbergen liegt am 305 km langen Nordkurs der 100-Schlösser-Route im Münsterland.
Gebäude
- St. Dionysius (katholisch – Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Lambertus)
- St. Dionysius (alte Pfarrkirche aus dem 11. Jahrhundert)
- Alter Posthof
- Pestfriedhof
- Alte Kirche mit Friedhof
- katholische Kirche St. Dionysius (Kirchbau im neugotischen Stil, eingeweiht am 15. Juni 1908)
- Haus Welbergen
- Pfarrheim "Die Brücke"
Vereine und Organisationen
- Schützenverein Welbergen 1629
- SpVgg Langenhorst-Welbergen
- KLJB Welbergen
- KfD Welbergen
- Freiwillige Feuerwehr Ochtrup, Löschzug Welbergen
Verkehr
Der Haltepunkt Welbergen lag an der Bahnstrecke Ochtrup–Rheine. Die Bahnstrecke ist mittlerweile stillgelegt und auf der ehemaligen Trasse befindet sich nun ein Bahntrassenradweg, die RadBahn Münsterland.
Literatur
- Johannes Frenzel: 100 Jahre St. Dionysius Kirche Welbergen. Herausgegeben anlässlich der 100-Jahrfeier vom 15. bis zum 22. Juni 2008.
- Christoph Goldt (Hrsg.): 850 Jahre Welbergen. Portrait eines Dorfes im Münsterland. Bode, Haltern 2001, ISBN 3-925094-77-6.
- Franz Mühlen, Rainer Mönnich: Baudenkmale in Welbergen (= Westfälische Kunststätten, Heft 30). Westfälischer Heimatbund, Münster 1984.
Weblinks
- Stadt Ochtrup
- Haus Welbergen bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
- Welbergen im Kulturatlas Westfalen
- Haus Welbergen beim Münsterland e.V.
Einzelnachweise
- ↑ Ochtruper Statistik
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Baudenkmäler, Westfalen. Deutscher Kunstverlag, München 1986, ISBN 3-422-00390-8, S. 583 f.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 97.