Welterbestätten in Madagaskar orange = Kulturerbe grün = Naturerbe rot = gefährdetes Welterbe |
Zum Welterbe in Madagaskar gehören (Stand 2023) drei UNESCO-Welterbestätten, darunter eine Stätte des Weltkulturerbes und zwei Stätten des Weltnaturerbes. Madagaskar hat die Welterbekonvention 1983 ratifiziert, als erste Welterbestätte wurden 1990 das Strenge Naturreservat Tsingy de Bemaraha in die Welterbeliste eingetragen. Die bislang letzte Welterbestätte in Madagaskar wurde 2007 eingetragen, eine Stätte steht auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes.
Welterbestätten
Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Madagaskar in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).
Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
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Andrefana-Trockenwälder (Lage) |
1990, 2023 | N | 494 | 1990 wurde Tsingy de Bemaraha zum Welterbe erklärt, wobei der südliche Teil des Schutzgebietes seit 1997 den Nationalpark Tsingy de Bemaraha darstellt. 2023 wurde die Stätte um fünf weitere Naturschutzgebiete erweitert und umbenannt.
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Königshügel von Ambohimanga (Lage) |
2001 | K | 950 | bis 1794 Sitz der Könige der Merina und bis 1897 Grabstätte der Könige von Madagaskar | |
Regenwälder von Atsinanana | 2007 | N (G) |
1257 | dazu gehören die Nationalparks Marojejy, Masoala, Zahamena, Ranomafana, Andringitra und Andohahela
seit 2010 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes |
Tentativliste
In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.
Aktuelle Welterbekandidaten
Mit Stand 2023 sind sieben Stätten in der Tentativliste von Madagaskar eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2018. Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.
Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
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Südwest-Malgache, Land der Mahafaly | 1997 | K/N | 949 | Siedlungsgebiete der Mahafaly | |
Spezialreservat von Süd-Anjanaharibe | 2008 | N | 5313 | geplante Erweiterung der Welterbestätte „Regenwälder von Antsiranana“ | |
Oberstadt von Antananarivo | 2016 | K | 6078 | Die Oberstadt von Madagaskars Hauptstadt Antananarivo. Die Residenz von Rainilaiarivony, der Andafiavaratra-Palast, stand bereits zwischen 1985 und 1997 auf der Tentativliste. | |
Altes Industriegelände von Mantasoa | 2018 | K | 6302 | von Jean Laborde ab etwa 1837 bei Mantasoa erbauter industrieartiger Werkstattkomplex Soatsinamampiovana, in dem die unterschiedlichsten Güter produziert wurden, von der Kanone bis zur Handwaschseife. | |
Katholische Kirche Santa Maria von Ambodifotatra | 2018 | K | 6303 | ||
Nosy Lonjo d’Antsiranana | 2018 | K/N | 6304 | Nosy Lonjo ist ein vulkanisches Eiland vor der Küste der Provinz Antsiranana. | |
NOSYnakà | 2018 | N | 6306 | umfasst Nationalparks und Meeresschutzgebiete auf den und um die Inseln und Halbinseln Sahamalaza, Nosy Hara, Nosy Tanikely, Lokobe, Ambodivahibe, Ankarea, Ankivonjy im Norden von Madagaskar. |
Ehemalige Welterbekandidaten
Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.
Karte mit allen Koordinaten ehemaliger Welterbekandidaten: OSM
Bild | Bezeichnung | Jahr | Typ | Ref. | Beschreibung |
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Silifizierte Bäume | 1985–1997 | N | |||
Verteidigungsanlagen der Ostküste Madagaskars | 1985–1997 | K | |||
Fort Mahavelona | 1985–1997 | K | |||
Südmadagaskar | 1985–1997 | ? | |||
D'Ambra-Massif | 1985–1997 | N | |||
Archäologische Stätten von Vohemar und entlang der Nordostküste | 1985–1997 | K | Die Stadt Vohémar ist islamischen Ursprungs und war vielleicht sogar der erste Teil von Madagaskar, der von Arabern im 9. und 10. Jahrhundert besiedelt wurde. 1598 wurde die Stadt von den Portugiesen zerstört. | ||
Islamische Stätten des Nordwestens | 1985–1997 | K | |||
Zafimaniry-Dörfer | 1985–1997 | K | typische Dörfer der Zafimaniry mit Holzhäusern | ||
Reis- und Bewässerungs-Kulturlandschaft von Betafo | 1997–2018 | K/N | 947 | Natur- und Kulturlandschaft des Städtchens Betafo in der Region Vakinankaratra | |
Stätte und Rova von Tsinjoarivo (Lage) |
1997–2018 | K | 948 | Historische Stätten und ehemaliger Königspalast der Stadt Tsinjoarivo | |
Kliffs und Grotten von Isandra | 1997–2018 | K/N | 950 | ||
Antongona | 1997–2018 | K | 951 | Zwei auf benachbarten, ca. 1400 bzw. 1500 m hohen Felsbastionen gelegene archäologische Stätten des 16. bis 18. Jahrhunderts n. Chr. | |
Regenwälder von Atsinanana | xxxx-2007 | N | 1257 | Folgende Schutzgebiet wurden auf Empfehlung von IUCN vor Einschreibung entfernt: Marine Schutzgebiete vom Masoala Nationalpark, der Mantadia Nationalpark und Midongy du Sud | |
Trockenwälder von Andrefana | 2008–2023 | N | 5314 | Trockenwälder im Bereich von Andrefana, umfasste sieben getrennte Schutzgebiete, von denen 3 nicht zum Welterbe erklärt wurden. |
Weblinks
- Madagaskar auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Madagaskar. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 24. März 2018 (englisch).
- ↑ Tentativliste von Madagaskar. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 29. April 2018 (englisch).
- ↑ Former Tentative Sites of Madagascar. In: World Heritage Site. Abgerufen am 24. März 2018 (englisch).