Zum Welterbe in Mexiko gehören (Stand 2021) 35 UNESCO-Welterbestätten, darunter 27 Stätten des Weltkulturerbes, sechs Stätten des Weltnaturerbes und zwei gemischte Kultur- und Naturerbestätte. Mexiko ist der Welterbekonvention 1984 beigetreten, die ersten sechs Welterbestätte wurde 1987 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2018 eingetragen.

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Mexiko in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

 Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Biosphärenreservat Sian Ka'an
(Lage)
1987 N 410
Präkolumbische Stadt und Nationalpark von Palenque
(Lage)
1987 K 411

Plaza de la Constitución
Historisches Zentrum von Mexiko-Stadt und Xochimilco 1987 K 412 umfasst das historische Zentrum von Mexiko-Stadt im Stadtbezirk Cuauhtémoc sowie den etwa 25 km südöstlich der Altstadt gelegenen Stadtbezirk Xochimilco.
Präkolumbische Stadt Teotihuacán
(Lage)
1987 K 414

Ruinen von Monte Albán
Altstadt von Oaxaca und Ruinen von Monte Alban 1987 K 415 Die Stadt Oaxaca wurde 1529 von spanischen Siedlern gegründet. In der Nähe liegen die Ruinen der Zapotekenstadt Monte Albán
Historisches Zentrum von Puebla 1987 K 416
Historisches Zentrum und Bergwerksanlagen von Guanajuato 1988 K 482
Ruinen von Chichen-Itza 1988 K 483
Altstadt von Morelia 1991 K 585
Präkolumbische Stadt El Tajin 1992 K 631
Lagune von El Vizcaino 1993 N 554 Schutzgebiet für Wale
Altstadt von Zacatecas 1993 K 676
Felszeichnungen in der Sierra de San Francisco 1993 K 714 Die Sierra de San Francisco selber stand 2004–2011 als Vorschlag für das Weltnaturerbe auf der Tentativliste (Ref. 1965)
Früheste Klöster des 16 Jh. an den Hängen des Popocatepetl
(Lage)
1994 K 702 2021 um das Kloster und die Kathedrale von Tlaxcala erweitert
Präkolumbische Stadt Uxmal 1996 K 791
Denkmalensemble von Querétaro 1996 K 792 Historisches Zentrum der Stadt Santiago de Querétaro
Cabañas-Hospiz in Guadalajara 1997 K 815 als Hospiz für Waisen, Alte, Kranke und Gebrechliche 1805–1810 in der Stadt Guadalajara erbaut, seit 1980 als Kunst- und Kulturzentrum genutzt
Denkmalbereich von Tlacotalpan 1998 K 862
Archäologische Stätten von Paquimé in Casas Grandes 1998 K 560
Archäologische Stätte Xochicalco 1999 K 939
Historische Stadt und Festung von Campeche
(Lage)
1999 K 895 1540 gegründete und 1686 mit einer Befestigungsanlage umgebene Stadt einschließlich der Verteidigungsanlagen in ihrer Umgebung: den Festungen San José und San Miguel sowie den Batterien San Lucas, San Matias und San Luis.
Maya-Stadt Calakmul und Tropische Regenwälder in Campeche 2002 K/N 1061 Die ursprünglich 3.000 ha umfassende Kulturerbestätte Calakmul wurde bei der Erweiterung von 2014 in eine gemischte Kultur- und Natur-Welterbestätte umgewandelt und umfasst nun 331.397 ha. Zusammen mit der umgebenden Pufferzone mit einer Fläche von 391.788 ha ist dies die Gesamtfläche des Biosphärenreservat Calakmul im Bundesstaat Campeche.
Franziskanermissionen in der Sierra Gorda in Querétaro 2003 K 1079 umfasst Misión de Santiago de Jalpan, Misión de Santa María del Agua de Landa, Misión de San Francisco del Valle de Tilaco, Misión de Nuestra Señora de la Luz de Tancoyol, Misión de San Miguel Concá im Bundesstaat Querétaro
Haus und Studio von Luís Barragán 2004 K 1136 Casa Barragán war Wohnhaus und Atelier des Architekten Luis Barragán
Inseln und Schutzgebiete des Golfes von Kalifornien 2005 N
(G)
1182 Die Stätte umfasst 244 Inseln, Inselchen und Küstengebiete im Golf von Kalifornien.
Die Erbestätte wurde 2019 auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.
Agavenlandschaft und historische Tequila-Produktionsstätten 2006 K 1209 34.658 großes Gebiet der Landschaft zwischen dem Vulkan Tequila (Vulkan) und dem Tal des Rio Grande de Santiago mit Anbaugebieten der Blauen Agave und den Orten Tequila, Amatitán und El Arenal mit ihren Destillerien für Tequila.
Universitätscampus der Universidad Nacional Autónoma de México 2007 K 1250
Festung San Miguel de Allende und Wallfahrtskirche Jesús de Nazareno in Atotonilco 2008 K 1274 San Miguel de Allende ist eine befestigte Stadt im Bundesstaat Guanajuato. Nördlich der Altstadt liegt im Ortsteil Atotonilco die Wallfahrtskirche Jesus von Nazareth.
Biosphärenreservat Mariposa Monarca 2008 N 1290
Historischer Handelsweg Camino Real de Tierra Adentro - "Silberstraße" 2010 K 1351 umfasst 60 Stätten zwischen Mexiko-Stadt und dem Valle de Allende. Darunter befinden sich 5 auch separat in die Welterbeliste eingetragene Stätten. San Luis Potosí war 2007 ebenfalls selbständig vorgeschlagen worden, wurde aber 2013 zurückgezogen.
Prähistorische Höhlen von Yagul und Mitla im Tal von Oaxaca 2010 K 1352
Biosphärenreservat El Pinacate y Gran Desierto de Altar 2013 N 1410
Aquädukt von Padre Tembleque 2015 K 1463

San Benedicto
(weitere Bilder)
Revillagigedo-Inselgruppe 2016 N 1510 Inselgruppe im Pazifischen Ozean. Das Welterbe umfasst die Inseln San Benedicto, Socorro, Roca Partida und Clarión
Tehuacán-Cuicatlán-Tal: Ursprünglicher Lebensraum Mesoamerikas 2018 K/N 1534 2012 Kandidat Biosphärenreservat Tehuacán-Cuicatlán für eine Naturerbestätte, 2017 überarbeitet zu einer Bewerbung für eine gemischte Welterbestätte

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2023 sind 22 Stätten in der Tentativliste von Mexiko eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte im Mai 2022. Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

 Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Bosque de Chapultepec
(Lage)
2001 K 1273 die größte Grünanlage im Zentrum von Mexiko-Stadt mit einem bewaldeten Hügel und dem Schloss Chapultepec
Altstadt von Álamos
(Lage)
2001 K 1541 Bergarbeiterstadt aus dem 17. Jahrhundert
Kirche Santa Prisca und ihre Umgebung
(Lage)
2001 K 1543 Kirche im Kolonialstil in der Stadt Taxco de Alarcón im Norden des Bundesstaates Guerrero.
Präkolumbische Stadt Cantona
(Lage)
2001 K 1586

Votivpyramide
(weitere Bilder)
Große Stadt Chicomóztoc-La Quemada 2001 K 1588
Historische Stadt San Sebastián del Oeste 2001 K/N 1590
Museo Casa Estudio Diego Rivera y Frida Kahlo 2001 K 1599 Als Museum eingerichteter Gebäudekomplex mit dem ehemaligen Wohnhaus und den Ateliers des Malers Diego Rivera und der Malerin Frida Kahlo
Valle de los Cirios 2004 N 1953
Schutzflächen für Flora und Fauna in Cuatro Ciénegas 2004 N 1954 Schutzgebiete im Municipio Cuatro Ciénegas
Historische Stadt Real de Minas de Once Mil Vírgenes von Cosalá in Sinaloa 2004 K 1958 Cosalá ist eine als Pueblo Mágico ausgezeichnete Stadt im Bundesstaat Sinaloa. Ihr historischer Name bezieht sich auf die heilige Ursula von Köln, die Schutzpatronin der Stadt ist, und die mit ihr verbundene Legende von den elftausend Jungfrauen.
Huichol-Route entlang der heiligen Stätten nach Huiricuta (Tatehuari Huajuye) 2004 K/N 1959 Pilgerroute der indigenen Ethnie der Huicholen von der Küste zu der heiligen Stätte Wirikuta (Huiricuta)
Region Lacan-Tún – Usumacinta 2004 K/N 1962
Biosphärenreservat Banco Chinchorro 2004 K/N 1962
Tecoaque 2004 K 1968
Cuetzalan und seine historische, kulturelle und natürliche Umgebung 2006 K/N 5077
Historische Altstadt von Izamal 2008 K 5394
Los Petenes – Ria Celestún 2008 N 5396
Las Pozas, Xilitla 2009 K 5493 surrealistische Gartenlandschaft von Edward James in der Nähe der Stadt Xilitla
Der Arco del Tiempo des Río La Venta 2010 K/N 5567 Der Arco del Tiempo ist ein natürliches Felsentor im Canyon des Río La Venta
Cenoten-Ring des Chicxulub-Kraters, Yucatán 2012 N 5784 Cenoten-Ring eines etwa 66 Millionen Jahre alten Einschlagkraters mit etwa 180 km Durchmesser im Norden der Halbinsel Yucatán
Archäologische Stätte von Las Labradas in Sinaloa 2012 K 5785
Festung San Juan de Ulúa
(Lage)
2022 K 6677 Stand bereits 2001–2005 auf der Tentativliste.

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.

 Karte mit allen Koordinaten ehemaliger Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Chihuahua-Wüste 1986–1994 N
Denkmalzonen von Puebla und Cholula 1986–1996 K Das historische Zentrum von Heroica Puebla de Zaragoza wurde 1987 in das Weltkulturerbe aufgenommen, die Nachbarstadt Cholula de Rivadavia wurde 1996 zurückgezogen.
Archäologische Zone von Bonampak und der Lacandonendschungel 1986–2001 K Bonampak ist eine 1946 entdeckte Ruinenstadt der Maya. Besondere Bedeutung hat sie durch ihre gut erhaltenen Wandgemälde.
Archäologische Zone von Cacaxtla 1986–2001 K
Historische Altstadt von San Cristóbal de las Casas und indigene Dörfer
(Lage)
1986–2001 K
Paläontologische Ablagerungen von Pie de Vaca 1986–2001 K
Sierra de San Pedro Mártir - Felsmalereien und natürliche Umgebung 1986–2001 K/N
Kulturzone Pátzcuaro-See 1987–1987 K/N
Naturreservat El Triunfo 1997–1997 N
Ehemalige Jesuiten-Colleges in Tepotzotlán 2001–2011 K 1540 Durch die ab 1580 von den Jesuiten gegründeten Schulen, das Seminar San Martin und das Kolleg San Francisco Javier, erlangte Tepotzotlán den Ruf eines führenden Bildungszentrums in Neuspanien.

Das Kolleg San Francisco Javier ist nun Bestandteil der 2010 eingetragenen Welterbestätte Camino Real de Tierra Adentro

Industrieanlagen von Monterrey: Gießerei, Brauerei und Glashütten 2001–2011 K 1595 Monterrey entwickelte sich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu einem führenden Industriestandort in Mexiko.
Kirchen in der Zoque-Provinz, Chiapas 2001–2013 K 1587 Dominikanerkirchen aus dem 16. Jahrhundert
Ahuehuete-Baum von Santa María del Tule 2001–2013 N 1594 Der dickste Baum der Welt
Industriegebäude von Ludwig Mies van der Rohe und Félix Candela 2001–2013 K 1596 Bürogebäude, Abfüllanlage und Reifekeller von Bacardi y Cia. im Municipio Cuautitlán Izcalli in der Nähe der Autobahn Querétaro - México
Bahnhof von Aguascalientes und sein Wohnhauskomplex 2001–2013 K 1597 Bahnhof der Stadt Aguascalientes im gleichnamigen zentralmexikanischen Bundesstaat
Biosphärenreservat Selva El Ocote 2004–2011 N 1956
Sótano del Barro 2004–2011 N 1957
Sierra de San Francisco und ihre Felsmalereien 2004–2011 N 1965 Die Felszeichnungen der Sierra de San Francisco sind seit 1993 Weltkulturerbe (Ref. 714), die Sierra selber war für das Naturerbe vorgeschlagen.
Industriekomplex der Textilfabrik La Constancia Mexicana und ihr Wohnbereich 2004–2013 K 1961
Peña de Bernal, heilige Stätten und Kapellen der Otomí-Chichimeken-Völker, Querétaros Halbwüste 2006–2011 K/N 5074 Peña de Bernal ist ein etwa 400 m hoher Monolith im Bundesstaat Querétaro, in dessen semi-arider Umgebung sich heilige Stätten der Otomí-Chichimeken befinden
Gießerei-Hochöfen von Monterrey 2008–2013 K 5393 Hochöfen im Fundidora Park von Monterrey
Feuchtgebiete von Centla und Términos 2008–2013 N 5397 umfasste das Sumpfgebiet Pantanos de Centla und die Umgebung der benachbarten Laguna de Términos
Commons: UNESCO-Welterbestätten in Mexiko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Mexiko auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)

Einzelnachweise

  1. Mexiko. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 11. August 2021 (englisch).
  2. Deutsche Bezeichnungen entsprechend Welterbeliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 31. Januar 2018.
  3. The Islands and Protected Areas of the Gulf of California (Mexico) inscribed on the List of World Heritage in Danger. UNESCO World Heritage Centre, 3. Juli 2019, abgerufen am 6. Juli 2019 (englisch).
  4. Tentativliste von Mexiko. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 2. Juli 2023 (englisch).
  5. Former Tentative Sites of Mexiko. In: World Heritage Site. Abgerufen am 27. Februar 2018 (englisch).
 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
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