Werner (Hugo) Figgen (* 9. November 1921 in Neheim oder Hüsten; † 12. April 1991 in Hamm) war ein deutscher Politiker (SPD).

Biografie

Ausbildung und Beruf

Figgen erlernte das Dreherfach an einer Berufsschule. Ab 1939 diente er zunächst im Reichsarbeitsdienst und dann in der Wehrmacht und nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Von 1945 bis 1947 arbeitete Figgen als Verzinker. Er war verheiratet und hatte drei Kinder.

Politik

Figgen trat 1946 der SPD bei. Zwischen 1947 und 1956 war er hauptamtlicher Jugendsekretär beziehungsweise Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Hamm.

Von 1948 bis 1950 war er Mitglied des Kreistages des Kreises Arnsberg, von 1952 bis 1969 war er Mitglied und Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat von Hamm, von 1956 bis 1964 sowie von 1979 bis 1984 auch Oberbürgermeister der Stadt. In seiner ersten Amtsperiode war Figgen der jüngste Oberbürgermeister in Deutschland.

Von 1961 bis 1966 vertrat er seine Partei im Deutschen Bundestag und wechselte anschließend in die Landespolitik. Zunächst wurde er am 8. Dezember 1966 Nachfolger von Konrad Grundmann als Arbeits- und Sozialminister und danach von 1970 bis 1975 Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett von Heinz Kühn. Er saß für die SPD von 1970 bis 1980 im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Figgen war daneben von 1973 bis 1977 Vorsitzender des SPD Bezirks Westliches Westfalen und von 1973 bis 1977 Vorsitzender des SPD Landesverbandes Nordrhein-Westfalen.

Insbesondere als Vorsitzender des Bezirks Westliches Westfalen und als Chef der Landespartei gehörte Figgen zu den einflussreichsten Politikern des Bundeslandes. Schwerpunkte seiner Politik lagen in der Sozialgesetzgebung etwa bei der Umschulung von Arbeitnehmern als Folgen des Strukturwandels, der Eingliederung älterer Arbeitsloser und der Verbesserung der Altenhilfe.

Ehrungen

Siehe auch

Kabinett Kühn IKabinett Kühn II

Literatur

  • Bernd Haunfelder: Nordrhein-Westfalen. Land und Leute 1946–2006. Aschendorff, Münster 2006, ISBN 3-40206-615-7, S. 149 f.
  • Alois Vogel: 60 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen. Das Land und seine Abgeordneten. Düsseldorf 2006, S. 263 f.
  • Bernd Faulenbach: Werner Figgen (1921–1991). Oberbürgermeister und Sozialpolitiker. In: Sozialdemokratie im Wandel. Der Bezirk Westliches Westfalen 1893–2001. Erw. Ausg. Essen 2001, ISBN 3-89861-062-4, S. 285.
  • Werner Saure: Werner Figgen. In Hüsten – 1200 Jahre. Arnsberg 2002, ISBN 3-930264-41-2, S. 273–275.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0.
  2. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 25, Nr. 159, 25. August 1973.
  3. Verdienstordenträgerinnen und -träger seit 1986. (Nicht mehr online verfügbar.) Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, archiviert vom Original am 31. März 2019; abgerufen am 11. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
VorgängerAmtNachfolger
Heinrich Langes
Günter Rinsche
Oberbürgermeister von Hamm
19561964
19791984
Günter Rinsche
Sabine Zech
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