Der Wettergott von Zippalanda ist eine hethitische Wettergottheit, die ihren Hauptverehrungsort in der hethitischen Stadt Zippalanda hatte.
Namen
Der Wettergott von Zippalanda hatte mehrere Namen, etwa Ziplantil. Auch die Namen Wašezzili, Wašezzil und Wašezzašu bezeichneten ihn.
Aufgaben
Wettergötter waren im alten Anatolien die Herren des Himmels und der Berge. Sie schickten Donner, Blitz, Wolken und Regen ebenso wie Stürme. Auch der Wettergott von Zippalanda wurde als Regenspender verehrt. Er war ein Wettergott der jüngeren Generation, der auch als Vegetationsgottheit diente. Zudem galt Wašezzili als „Löwe“ unter den Göttern, also als göttlicher Held.
Ein in Kayalıpınar, dem hethitischen Šamuḫa, gefundener Keilschrifttext (Kp 15/45a) beschreibt die Statue des Wettergottes als ein auf zwei Bergen stehender Stier.
Familie
Im offiziellen Staatspantheon galt der Wettergott von Zippalanda als Sohn des Wettergottes von Ḫatti und der Sonnengöttin von Arinna. Als Sohn der Sonnengöttin von Arinna konnte er als göttlicher Fürsprecher bei seiner Mutter wirken. Allerdings galt er in seiner Kultstadt Zippalanda nicht als Sohn des obersten hethitischen Götterpaares, sondern als Sohn des Wettergottes des Himmels und der Sonnengöttin der Erde. Gemeinsam mit dem Wettergott des Himmels bildete der Wettergott von Zippalanda dort eine Dyade. Auch galt Wašezzili als untrennbarer Gefährte des Wettergottes. Als Gefährtin des Wettergottes von Zippalanda galt die Göttin Anzili oder Enzili, die in hethitischen Geburtsritualen eine Rolle spielte. Allerdings galt sie auch als Gefährtin des Wettergottes von Šarišša.
Literatur
- Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-51695-9.
- Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Harrassowitz, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-447-05885-8.
Einzelnachweise
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 44.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 55.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 236.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 55.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 228.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 228.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 54.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 54.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 224.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 55.
- ↑ Michele Cammarosano: Kultinventare aus Kayalıpınar (Šamuḫa). In: Elisabeth Rieken (Hrsg.): Keilschrifttafeln aus Kayalıpınar 1. Textfunde aus den Jahren 1999–2017. Harrassowitz Verlag, 2019, ISBN 978-3-447-11220-8, S. 93f.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 91.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 241.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 236.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Oakville 2011, S. 236.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 42, 55.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 56.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 156.
- ↑ Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 56.