Widerlager in der Bautechnik stützen andere Bauteile ab und können dabei neben vertikalen Lasten auch einen bedeutenden Anteil Horizontalkräfte aufnehmen (z. B. Gewölbeschub).

Widerlager für Bögen werden oft auch als Kämpfer bezeichnet. Widerlager von Brücken sind meist massive Mauerwerks- oder Betonkörper, die horizontale Druckkräfte aufnehmen und in den Baugrund ableiten. Auch andere Bauteile (z. B. Strebepfeiler und Strebebögen, Apsiden-, Kapellen- oder Turmanbauten) können als Widerlager fungieren.

Beispielsweise werden als Widerlager bezeichnet:

  • Kämpfer eines Gewölbes (z. B. Kirchenbau),
  • Bauteile zur Aufnahme von Umlenkkräften bei Rohrleitungsbögen,
  • Auflagerpunkte bei Sparrendächern, sofern sie in die Betondecke integriert sind.
  • Widerlager bzw. Kämpferfundamente eines Bogens im Brückenbau. Auch die Ankerblöcke zur Verankerung von Zugseilen von Hängebrücken können als Widerlager angesehen werden.
  • Vorrichtungen, an denen sich die Vortriebsvorrichtung beim horizontalen Rohrvortrieb abstützt (in der Regel eine Pressgrube). Solche Widerlager werden nur vorübergehend für die Bauzeit angelegt.
  • Verankerungsblöcke der Zugkräfte des Spannstahls zur werksmäßigen Fertigung von Spannbetonbauteilen im Spannbett.
  • Bauteile, die den horizontalen Wasserdruck von den Absperrbauwerken im Talsperrenbau (Staudämme, Staumauern) aufnehmen und ableiten, bei Bogenstaumauern auch als Pulvino bezeichnet.
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Einzelnachweise

  1. Baulexikon: Widerlager
  2. Wissen.de: Widerlager (Memento vom 23. November 2011 im Internet Archive)
  3. Wendehorst/Muth: Bautechnische Zahlentafeln, 26. Auflage, BG Teubner Verlag Stuttgart, 1994.
  4. Peter Rißler, Talsperrenpraxis, R. Oldenbourg Verlag München Wien, 1998.
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