Wilhelm Eichhorn (* 30. Januar 1805 in Landringhausen am Deister; † 29. April 1877 in Hannover) war ein deutscher Kaufmann, der mit seinem „Eichhorn-Kaffee“ zur Verbreitung des Kaffee-Trinkens beitrug und als einer der Wegbereiter des Gedankens des Markenartikels gilt.

Leben

Geboren als Sohn eines Pastors im Calenberger Land während der sogenannten Franzosenzeit, absolvierte Wilhelm Eichhorn eine kaufmännische Lehre in einer Materialwarenhandlung in Hannover. In den noch jungen Jahren des Königreichs Hannover arbeitete er dann als Disponent und Vertreter für eine Hildesheimer Firma, bevor er – wieder in Hannover – 1835 sein eigenes Unternehmen gründete als Kolonial- und Materialwarenhandlung in der Steintorstraße 7 und der Reitwallstraße 4.

Als einer der Wegbereiter des Markenartikel-Gedankens garantierte Wilhelm Eichhorn seinen Kunden den Kaffee als eine Ware von stets gleichbleibender Qualität. Zugleich verschmolz Eichhorn als einer der ersten einen Produktnamen mit dem Namen des Herstellers. Auch sein Markenzeichen folgte dieser Idee: Ein Eichhörnchen mit einer Kaffeetasse zwischen den Pfoten.

Nach dem Tode Wilhelm Eichhorns bauten seine Nachfolger das Unternehmen zu einer Großrösterei aus, die 1966 an die Firma Machwitz verkauft wurde.

Aus der Unternehmensgeschichte findet sich heute noch das Eichhorn-Haus in Hannover unter der Adresse Steintorstraße 9 mit dem Hinterhaus, in dem die Kaffeerösterei betrieben wurde.

Literatur

  • Paul Siedentopf: Firma Wilh. Eichhorn. In: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927, unter Mitwirkung von Karl Friedrich Leonhardt (Zusammenstellung des Bildmaterials), Jubiläums-Verlag Walter Gerlach, Leipzig (1927), S. 174f.
  • N.N.: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahr 1954. unter textlicher und redaktioneller Mitarbeit von Heinz Lauenroth (Direktor vom Städtischen Presseamt), Ewald Brix (IHK Hannover), Herbert Mundhenke (städt. Archivrat) und der Handwerkskammer Hannover, Adolf Sponholtz Verlag, Hannover 1954, S. 208f.
  • Ludwig Hoerner: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900. Hrsg.: Hannoversche Volksbank, Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 30, 317
  • Reinhold Happel: Karl Börgemann, ein Architekt der Hannoverschen Schule zwischen Historismus und Moderne ( = Schriften des Institutes für Bau- und Kunstgeschichte der Universität Hannover, Bd. 8), hrsg. von der Universität Hannover, Abteilung Bau- und Stadtbaugeschichte(en), Hannover 1993, S. 74f., 89f.
  • Waldemar R. Röhrbein: EICHHORN, Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 106 u.ö.; online über Google-Bücher
  • Waldemar R. Röhrbein, Helmut Knocke: Eichhorn-Kaffee. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 148f.
  • Veit Löper (Verantw.): Wilh. Eichhorn, mit zahlreichen Fotografien insbesondere historischer Werbeträger auf der Seite kaffeetraditionsverein.de, dem Wiki des Vereins Kaffeetradition e.V., zuletzt abgerufen 7. Februar 2014

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Waldemar R. Röhrbein: EICHHORN ... (siehe Literatur)
  2. 1 2 3 Waldemar R. Röhrbein, Helmut Knocke: Eichhorn-Kaffee (siehe Literatur)
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