Wilhelm Ferdinand Johannes Rong (* 5. August 1759 in Trübwasser, Bezirk Trautenau, Böhmen; † 13. November 1842 in Bützow) war ein deutscher Komponist, Kammermusiker, Musikpädagoge und Autor.
Leben
Wilhelm Ferdinand Rong wurde als erstgeborener Sohn des Josef Rong und der Magdalene Wirts am 5. August 1759 in Trübwasser (Kalná Voda) im damaligen Deutsch-Böhmen, heute Tschechien geboren. Mit fünf Jahren erhielt Rong von seinem Vater, der Dorfmusikus war, ersten Musikunterricht und besuchte die Gemeindeschule im Pfarrdorf Jungbuch a. d. Aupa unter Schulmeister Seidel.
1770 trat er beim Kunstpfeifer Caspar Reifs in Landeshut in Schlesien in die Lehre, die er nach zwei Jahren aufgab; er war dann sieben Jahre selbst Lehrer in Grüssau. Während des Bayerischen Erbfolgekrieges kehrte er in die Heimat zurück und lebte hier als Schreiber, dann als Diener und Musiker beim schlesischer Landeshauptmann Ignaz Dominik Graf von Chorinsky in Hoschitz, Nový Bydžov, Böhmen.
Als er 1781 mit dem Wunsch, in eine Kapelle einzutreten, nach Potsdam gekommen war, wurde er unter die Soldaten gesteckt. Erst nach sechzehn Jahren verschaffte Herzog Karl II. von Mecklenburg-Strelitz, dem er ein Drama überreichte, ihm den Abschied vom Militär.
Von 1797 bis 1811 lebte Rong dann in Berlin als Musiklehrer; einige Kompositionen gab er meist im Selbstverlag heraus. Am 14. Oktober 1810 heiratete Rong Marie Amalia Pillard in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin. Vom Prinzen Friedrich Heinrich Ludwig von Preußen, dem er ein Konzert dedizierte, erhielt er den Titel eines Kammermusikers, aber zu einem Eintritt in die Rheinsberger Hofkapelle kam es wegen des Todes des Gefeierten nicht. 1812 verließ Rong Preußen und ging als Privatsekretär des Grafen von der Osten-Sacken nach Bellin und wechselte 1819 als Musiklehrer zum Justizrat Moritz Christian von Paepcke nach Lütgenhof über. Ab 1824 lebte Rong in der Kleinstadt Bützow, wo sein Sohn Henrich Julius Emil Rong (1811–1885) Kantor an der Evangelisch-reformierte Kirche war.
Rong starb am 13. November 1842 in Bützow.
Literarische Veröffentlichungen (Auszug)
- Taschenbuch voll Scherz und Laune: als Weihnachtsgeschenk, mit Melodien am Clavier. 1795 (Digitalisat)
- Autobiographie von W.F. Rong - poetisch dargestellt. 1821 (Digitalisat)
- Versuch einer topographisch-historischen Darstellung der Stadt Bützow, wie sie leibt und lebt, im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. 1833 (Digitalisat)
Kompositionen (Auszug)
- Drama Duo Alma
- Salve, Regina (Widmung der Kaiserin Katharina II.)
- verschiedene Umstandschöre (einer davon anlässlich des Todes der Königin Luisa),
- Hymnen
- geistliche Musik
- Elementare Lehre am Klavier (1786);
- Taschenbuch voll Scherz und Laune: als Weihnachtsgeschenk, mit Melodien am Clavier 1795
- Theoretisch praktisches Handbuch der Tonartenkenntnis (1805)
Literatur
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 8307.
Weblinks
- Literatur über Wilhelm Ferdinand Rong in der Landesbibliographie MV
- Werke von Wilhelm Ferdinand Rong in der Landesbibliographie MV
- Autobiographie Wilhelm Ferdinand Rong
- Anzeigen eigener Musikalien in: Versuch einer topographisch-historischen Darstellung der Stadt Bützow
- Wilhelm Ferdinand Rong in: Katalog - SLUB Dresden
- Wilhelm Ferdinand Rong in: WorldCat
- Wilhelm Ferdinand Johannes Rong in der Datenbank Find a Grave (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Ferdinand Rong: Autobiographie von W. F. Rong poetisch dargestellt. 1831 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern? Hinstorff-Edition Konrad Reich, Schwerin 2011.