Wilhelm Heinrich (* 2. Juni 1882 in Cranz bei Hamburg; † 2. Oktober 1944 in Soest) war ein deutscher Bauingenieur und Eisenbahnmanager.
Leben
Der Sohn des Hofbesitzers Peter Heinrich und der Katharina Quast erlangte das Abitur an der Oberrealschule vor dem Holstentor in Hamburg. Anschließend studierte er Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Hannover. 1902 wurde er Mitglied des Corps Hannovera Hannover. 1908 legte er die Diplomhauptprüfung als Bauingenieur mit den Schwerpunkten Straßenbahn, Eisenbahn- und Tunnelbau ab. Anschließend wurde er Regierungsbauführer bei der Eisenbahndirektion Altona und 1912 Regierungsbaumeister des Eisenbahnfachs.
1913 schied er aus dem Staatseisenbahndienst aus und wurde stellvertretender Direktor und 1915 Direktor und Vorstandsmitglied der AG Ruhr-Lippe-Kleinbahnen. Heinrich gliederte die Steinbruchbetriebe als eigenständiges Unternehmen Steinwerke der AG Ruhr-Lippe-Kleinbahnen unter dem Dach der Muttergesellschaft aus und schuf als Ergänzung des Eisenbahnnetzes eine Abteilung Kraftwagenbetrieb. Durch umfassende Planungen bereitete er die Umstellung des Bahnnetzes des Unternehmens auf Regelspur vor und führte große Teile dieser Arbeiten durch. Die technische Verbesserung der Anlagen und die Modernisierung des Zugbetriebs waren ebenfalls sein Verdienst.
Heinrich war weiterhin stellvertretendes Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Verkehrsverwaltungen in Berlin, Vorstandsmitglied der Betriebsleiter-Vereinigung Deutscher Privateisenbahnen und Kleinbahnen und Aufsichtsratsmitglied der Kraftverkehrs-AG Westfalen in Dortmund. Er gehörte dem Stadtverordnetenkollegium der Stadt Soest an.
Aus seiner Ehe mit Melanie Kramer gingen drei Söhne hervor.
Er kam am 2. Oktober 1944 in Soest bei einem Fliegerbombenangriff ums Leben.
Literatur
- Heinrich, Wilhelm. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, DNB 453960286, S. 700.
- Heinrich, Wilhelm. In: Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929, DNB 948663294, Sp. 900.
Einzelnachweise
- ↑ Anschriftenliste des Weinheimer SC. 1928, S. 192.
- ↑ 1866–1966, Corps Hannovera an der Technischen Hochschule Hannover, 1966, S. 93.
- ↑ RLK Geschichte/Unfälle (Memento des vom 30. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.eisenbahnfreunde-werl.de
- ↑ Erst uninteressant, dann lebensrettend. In: Soester Anzeiger vom 1. Dezember 2009.