Wilhelm Kröpcke (* 1. Januar 1855 in Bleckede; † 21. September 1919 in Bad Kissingen) war ein Gastronom in Hannover. Nach seinem Kaffeehaus wurde der zentrale Innenstadtplatz in Hannover Kröpcke benannt.

Leben

Kröpcke arbeitete seit 1878 als Oberkellner im Café Robby in Hannover und unterstützte die Pächterin Witwe Siercke. Im gleichen Jahr ließ der Bürgerverein von dem Architekten Conrad Oertel vor dem Café eine Wettersäule mit Uhr aufstellen, die heute sogenannte Kröpcke-Uhr. 1885 wurde Wilhelm Kröpcke selbst Pächter des Betriebes.

1893 erwarb die Stadt das Café und ließ es im folgenden Jahr von dem Architekten Emil Lorenz erweitern. Ab 1895 änderte Wilhelm Kröpcke den Namen des Kaffeehauses in Café Kröpcke. Es war ein vor allem bei Künstlern beliebter Treffpunkt.

Am 16. Oktober 1909 wurde Kröpcke in die Freimaurerloge Gustav Adolf zur Gerechtigkeit in Magdeburg aufgenommen.

Als der Pachtvertrag für das Kaffeehaus 1909 auslief, wollte die Stadt das Gebäude abreißen lassen, um durch den Architekten Alfred Sasse einen größeren Neubau erstellen lassen. Der Magistrat wollte den lukrativen Betrieb in eigener Regie übernehmen. Dies wurde von den Bürgervorsteher-Collegien abgelehnt. Kröpcke konnte das Café erneut pachten, jedoch zu einem bedeutend höherem Pachtpreis. Wilhelm Kröpcke betrieb das Café bis zu seinem Tod im Jahr 1919. Sein Nachfolger wurde der aus Karlsruhe stammende Emil Pfefferle (1880–1936), der auch das Café Continental besaß.

Literatur

  • Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Café Kröpcke. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 104f.
  • Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahr 1927. Leipzig, S. 395.
  • Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahr 1954. Hannover, S. 349f.
  • Th. Pfarr: Geh'n wir doch ins Kröpcke. 2006.

Einzelnachweise

  1. Dirk Böttcher: Hannoversches biographisches Lexikon: von den Anfängen bis in die Gegenwart. Auszüge bei Google Books
  2. In anderen Quellen auch Sierke genannt, daher Schreibweise auch: Sier(c)ke
  3. Siegfried Schildmacher, Winfried Brinkmann, Edzard Bakker, Peter Rosenstein (Red.): Wilhelm Kröpcke. In Siegfried Schildmacher (Hrsg.): Auf den Spuren der Freimaurer - ein Spaziergang durch Hannovers Straßen. Selbstverlag, Hannover 2015, S. 91
  4. Café Continental (Memento des Originals vom 29. Juni 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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