Wilhelm Weinreis (* 10. November 1872 in Friesdorf; † 13. August 1906 in Bonn) war ein deutscher Architekt und Bauunternehmer, der in seiner Heimatstadt Bonn und der damaligen Stadt Godesberg wirkte.

Leben und Wirken

Weinreis, Sohn eines Maurermeisters, stammte aus Friesdorf (1904 nach Godesberg eingemeindet), wo er auch aufwuchs und sich erstmals als Architekt niederließ. Vermutlich 1899 zog er in die Bonner Südstadt (Bonner Talweg 14). 1901 ließ er dort für sich nach eigenen Plänen ein Wohnhaus in Formen des Jugendstils erbauen (Prinz-Albert-Straße 50, damals Marienstraße 30). Sein Unternehmen firmierte zuletzt als Bureau für Architectur und Bauausführung. In der Bonner Südstadt, einem der größten geschlossen erhaltenen gründerzeitlichen Wohnviertel in Deutschland, gehörte er mit 25 von ihm entworfenen Häusern zu den bedeutenderen Architekten. 1901/02 entstand als sein bis dahin wohl bedeutendstes Werk die Synagoge in Poppelsdorf im ortsuntypischen maurischen Stil, für die er mehrere Varianten entworfen hatte. 1903 erhielt er mit dem Mausoleum Guier auf dem Godesberger Burgfriedhof den Auftrag für einen weiteren Sakralbau, den er ebenfalls in maurischen Formen entwarf, jedoch schließlich nur mit der Ausführung nach Plänen des Regierungsbaumeisters August Senz betraut wurde.

Weinreis starb in seinem Wohnhaus in der Bonner Südstadt und wurde am 16. August 1906 in Kessenich beigesetzt.

Werk

 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Bauten in Bonn

BauzeitOrtsteilAdresseBildObjektMaßnahmeAnmerkungen
1896MuffendorfMuffendorfer Hauptstraße 22
Lage

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Saalgebäude für eine GastwirtschaftNeubauheute „Kleine Beethovenhalle“; Denkmalschutz
1899SüdstadtBonner Talweg 111
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1899SüdstadtWilhelm-Levison-Straße 2
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1899SüdstadtWilhelm-Levison-Straße 4
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1899SüdstadtWilhelm-Levison-Straße 6
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1899SüdstadtSchloßstraße 30
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1900SüdstadtBonner Talweg 115/ Rittershausstraße
Lage
Wohn- und GeschäftshausNeubauDenkmalschutz
1900SüdstadtKurfürstenstraße 28/28a
Lage

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DoppelwohnhausNeubauDenkmalschutz
1900SüdstadtRittershausstraße 1
Lage
WohnhausNeubauDoppelhaus mit Nr. 3; Denkmalschutz
1900SüdstadtRittershausstraße 3
Lage
WohnhausNeubauDoppelhaus mit Nr. 1; Denkmalschutz
1900Alt-GodesbergMax-Franz-Straße 15
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1900Alt-GodesbergMax-Franz-Straße 17
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1901SüdstadtPrinz-Albert-Straße 50
Lage
WohnhausNeubau (Bauherr: Wilhelm Weinreis)1921 Fassadenumgestaltung
1901SüdstadtRittershausstraße 6
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1901Alt-GodesbergMax-Franz-Straße 19
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1901Alt-GodesbergMax-Franz-Straße 21
Lage

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WohnhausNeubauDenkmalschutz
1901–1902PoppelsdorfBennauerstraße/ JagdwegSynagogeNeubau1938/39 zerstört
1901/1902Godesberg-VillenviertelDürenstraße 44
Lage
VillaNeubauDenkmalschutz
1902SüdstadtWilhelm-Levison-Straße 14
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1902SüdstadtWilhelm-Levison-Straße 16
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1902SüdstadtWilhelm-Levison-Straße 18
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1902GronauKaiserstraße 147
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1902Alt-GodesbergMax-Franz-Straße 12–16
Lage

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DreierwohnhausgruppeNeubauDenkmalschutz
1902Godesberg-VillenviertelDürenstraße 38/40
Lage

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DoppelwohnhausNeubauDenkmalschutz
1902Godesberg-VillenviertelDürenstraße 42
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1903SüdstadtArgelanderstraße 68
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1903KessenichRheinweg 127
Lage

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WohnhausNeubauDenkmalschutz
1903WeststadtPoppelsdorfer Allee 56a
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1903/1904SüdstadtArgelanderstraße 70
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1903/1904SüdstadtArgelanderstraße 72
Lage
WohnhausNeubauDenkmalschutz
1904/1905Alt-GodesbergAm Burgfriedhof
Lage
Mausoleum Guier auf dem BurgfriedhofNeubau: Ausführung (Entwurf: August Senz)seit 1952 Friedhofskapelle
1905RüngsdorfMirbachstraße 2a
Lage
VillaNeubau1965 zum Hotel umgebaut, heute Boutique-Hotel
Commons: Wilhelm Weinreis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 1 2 3 Herbert Strack: Der Saal Schneider – Rausch in Muffendorf. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg. Heft 28/1990, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, S. 138–154, hier S. 145, 147.
  2. 1 2 Gerhard Kirchlinne: Die Bonner Südstadt: Eines der prächtigsten Gründerzeitviertel Deutschlands. Bonn 2015, ISBN 978-3-00-050248-4, S. 131/132.
  3. Adressbuch der Stadt Bonn. Carthaus, Bonn (1899, 1900, 1901, 1902)
  4. Martin Gussone, Martina Müller-Wiener: Das Mausoleum Dr. George Guier in Bad Godesberg und der Orientalismus. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V. Heft 48/2010, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Bad Godesberg 2011, ISSN 0436-1024, S. 78–95, hier S. 82.
  5. Werner Keyl: Über das Mausoleum Guier auf dem Godesberger Burgfriedhof und seinen Architekten. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg. Heft 31/1993, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024 S. 104–116.
  6. bei nicht mehr bestehenden Bauten – falls bekannt – die zuletzt gültige Adresse
  7. Gerhard Kirchlinne: Die Bonner Südstadt: Eines der prächtigsten Gründerzeitviertel Deutschlands. Bonn 2015, ISBN 978-3-00-050248-4, S. 131/132.
  8. Dieter Partzsch: Kennen Sie Kessenich? Ein heimatkundlicher Spaziergang durch einen Bonner Ortsteil. Verlag Divossen, Bonn 1999, ISBN 3-931543-58-7, S. 55.
  9. 1 2 3 Bettina Vogel: Alte Schönheit in neuem Glanz – Das Haus Mirbachstraße 2a. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg. Heft 22/1984, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, S. 75–82.
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