Friedrich Wilhelm (von) Gessler (* 11. Oktober 1850 in Stuttgart; † 12. Januar 1925 ebenda) war ein württembergischer Verwaltungsbeamter und Finanzminister.

Leben und Politik

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stuttgart absolvierte Gessler von 1868 bis 1873 ein Jurastudium an der Universität Tübingen und schloss sich 1868 der Burschenschaft Germania an. 1877 trat er in den württembergischen Verwaltungsdienst ein. Seit 1880 war er am Departement der Finanzen zunächst Regierungsrat. Nach Tätigkeiten in verschiedenen Regierungsorganisationen und Versicherungen in leitender Position wurde er 1900 Ministerialdirektor und 1904 Präsident der Königlich-Württembergischen Hofdomänenkammer. Vom 8. April 1908 bis zum 24. April 1914 leitete er als Staatsminister das Departement der Finanzen. Von 1914 bis 1919 war er erneut Präsident der Hofdomänenkammer und trat im Sommer 1919 in den Ruhestand.

Seit dem 15. Dezember 1899 war Gessler auf Lebenszeit ernanntes Mitglied in der Kammer der Standesherren. 1908, mit dem Beginn seiner Tätigkeit als Finanzminister, legte er dieses Mandat nieder, wurde aber 1916 erneut für die Erste Kammer legitimiert und gehörte ihr wiederum bis zur Novemberrevolution an.

Von 1895 bis 1907 war Gessler Präsident der württembergischen Landesorganisation des Roten Kreuzes.

Familiärer Hintergrund

Wilhelms Vater Ernst von Geßler (* 1821; † 1884) war von 1864 bis 1870 württembergischer Innenminister. Dessen erste Frau hieß Friederike geb. Gaup (* 1824; † 1855) und hatte neben ihrem Sohn Wilhelm noch drei weitere Kinder. Ein Onkel von Wilhelm Gessler war der Jurist und Politiker Theodor von Gessler. Ein weiterer Onkel war der Reichstagsabgeordnete Friedrich Ludwig Adolf von Gaupp (* 1832; † 1901). Wilhelm von Gessler war verheiratet und hatte mehrere Kinder, darunter Gerhard Gessler (* 1886; † 1985), welcher Vorstandsmitglied bei der Württembergischen Hypothekenbank AG in Stuttgart war. Gessler gehörte der evangelischen Kirche an.

Anmerkungen

  1. Anmerkungen: 1892 Staatskommissar bei der Württembergischen Invaliditäts- und Alterversicherungsanstalt sowie Präsident der Lebensversicherungs- und Ersparnisbank Stuttgart, 1894 Direktor beim Medizinalkollegium, 1894 Präsident des Oberbergamts

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 125.
  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 266 f.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.