Wilhelmina FitzClarence, Countess of Munster (* 27. Juni 1830 in Dun House, Montrose, Schottland als Wilhelmina Kenedy-Erskine; † 9. Oktober 1906) war eine britische Adelige und Schriftstellerin.

Sie wurde als Tochter von Lady Augusta FitzClarence, einer illegitimen Tochter von Wilhelm IV. Wilhelmina, auch Mina genannt, am Tag nach der Thronbesteigung von Wilhelm IV. geboren. Als junges Mädchen reiste sie durch Europa und besuchte die Höfe in Frankreich und Hannover. 1855 heiratete sie ihren Cousin William FitzClarence, 2. Earl of Munster. Sie war Mutter von neun Kindern. Unter anderem den dritten und vierten Earl of Munster.

Der Earl und die Countess of Munster wohnten am Palmeira Square in Brighton. Später in ihrem Leben schrieb sie Romane und Kurzgeschichten.1889 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Dorinda und den zweiten A Scotch Earl zwei Jahre später. 1896 erschien Ghostly Tales, eine Sammlung von übernatürlichen Geschichte. 1904 veröffentlichte sie ihre Autobiographie My Memories and Miscellanies.

Leben

Wilhelmina „Mina“ Kennedy-Erskine wurde als zweite Tochter von John Kennedy-Erskine und seiner Frau Lady Augusta FitzClarence, einer illegitime Tochter von Wilhelm IV. [1][2] Ihr Vater war der zweite Sohn des 13. Earl of Cassilis, Captain der 16. Lancers und Equerry von König William. Er starb 1831 mit 28 Jahren.

Mina lebte mit ihrer verwitweten Mutter und ihren zwei Schwestern in einem charmanten Backsteinhaus an der Themse namens Railshead, welches direkt neben ihren Großeltern lag. König William besuchte die Familie häufig. Mit drei oder vier Jahren hatte sie ein sehr gefährliches Hirnfieber.

Fünf Jahre nach dem Tod ihres Vaters heiratete ihre Mutter Lord Frederick Gordon-Hallyburton. Dies missfiel ihren ersten Schwiegereltern und sie verließen Railshead. 1837 wurde ihre Mutter als Nachfolgerin ihrer verstorbenen Schwester Lady De L’Isle Housekeeper im Kensington Palace. Mina lebte dort, bis sie heiratete. Sie und ihre Schwester Millicent mochten Musik vor allem die italienische Sopranistin Marietta Alboni.

Ab 1847 reiste Mina mit ihrer Familie durch Europa um Sprachen zu lernen und die Ausbildung zu beenden. Zuerst reisten sie nach Dresden. Bis 1849 lebten sie in Paris dann beim Triumphbogen. Sie wurden auch von Louis Philippe I. und Königin Marie Amelie empfangen. Sie verließen die Stadt nach der Februarrevoulotion 1848. 1850 besuchten sie den Hof in Hannover und wurde von Ernst Augustus, König von Hannover und seiner Familien empfangen. Dann kehrten sie in den Kensington-Palast zurück und Mina und Millicent wurden in die Gesellschaft eingeführt.

Heirat

Mina heiratete ihren Cousin William FitzClarence am 17. April 1855 in Wemyss Castle gemeinsam in einer Doppelhochzeit mit ihrer Schwester Millicent. Dessen Vater George war der Bruder ihrer Mutter. In ihren späten Jahren wurde sie Schriftstellerin. Ihr erstes Kind Edward wurde innerhalb eines Jahres geboren. Vier der neun Kinder überlebten ihre Mutter:

  • Edward FitzClarence, Viscount FitzClarence (29. März 1856–1870)
  • Hon. Lionel Frederick Archibald FitzClarence (24. Juli 1857–24. März 1863)
  • Geoffrey George Gordon FitzClarence, 3. Earl of Munster (18. Juli 1859–2. Februar 1902)
  • Hon. Arthur Falkland Manners FitzClarence (18. Oktober 1860–20. April 1861)
  • Aubrey FitzClarence, 4. Earl of Munster (7. Juni 1862–1. Januar 1928)
  • Hon. William George FitzClarence (17. September 1864 –. Oktober 1899)
  • Hon. Harold Edward FitzClarence (15. November 1870–28. August 1926); Vater von Geoffrey FitzClarence, 5. Earl of Munster
  • Lady Lillian Adelaide Katherine Mary FitzClarence (10. Dezember 1873–15. Juli 1948), heiratete Captain William Arthur Edward Boyd
  • Lady Dorothea Augusta FitzClarence (5. Mai 1876–28. Januar 1942), heiratete Major Chandos Brydges Lee-Warner

Das Paar lebte am Palmeira Square in Brighton. Laut der zeitgenössischen Zeitschrift The Lady’s Realm führte das Paar eine harmonische Ehe.

Literarische Karriere

Später wurde Lady Munster Romanautorin und Kurzgeschichtenschreiberin und schrieb unter dem Titel Die Gräfin von Münster. Im Alter von fast sechzig Jahren veröffentlichte sie zwei Romane. Ihren ersten, Dorinda, im Jahr 1889, und ihren zweiten, A Scotch Earl, im Jahr 1891. Die Handlung von Dorinda drehte sich um eine junge Frau, die sich schließlich umgebracht hat, nachdem sie ihren Freunden Kunstwerke gestohlen hatte. 1888 erschien in The Woman’s World, einer viktorianischen Frauenzeitschrift ein Artikel von ihr über den Balladengesang. A Scotch Earl, ein Roman über einen vulgären schottischen Adeligen namens Lord Invergordon, wurde von den Zeitgenossen weniger gut aufgenommen.

1896 veröffentlichte sie die Geschichtensammlung Ghostly Tales.

1904 veröffentlichte Lady Munster ihre Autobiographie namens My Memories and Miscellanies. Als sie starb bezeichnete der Manchester Guardian dies als ihr Hauptwerk.

Einzelnachweise

  1. The Queen's Third Drawing Room, 27. März 1831, S. 1 
  2. The Peerage: A genealogical survey of the peerage of Britain as well as the royal families of Europe http://www.thepeerage.com/p2438.htm#i24371. Accessed February 11, 2015.

Literatur

  • Addison, Henry Robert; Oakes, Charles Henry (1901). Who’s Who. London: Adam & Charles Black.
  • Brooke, Douglas; Sladen, Wheelton (1907). Who's Who: An Annual Biographical Dictionary. London: Adam & Charles Black.
  • Cook, John Douglas; Harwood, Philip; Harris, Frank; Pollock, Walter Herries; Hodge, Harold (1897). „Fiction“. Saturday Review. London. 83: 230.
  • Lamb, Hugh, ed. (1988). Gaslit Nightmares. London: Futura Publications. ISBN 0-486-44924-6.
  • Mosley, Charles, ed. (1999). Burke’s Peerage, Baronetage & Knightage (106th ed.). Crans, Switzerland: Burke’s Peerage (Genealogical Books) Ltd.
  • Mosley, Charles, ed. (2003). Burke’s Peerage, Baronetage & Knightage (107th ed.). Wilmington, Delaware: Burke’s Peerage (Genealogical Books) Ltd.
  • Reynolds, K. D. (2004). „FitzClarence, George Augustus Frederick, first earl of Munster (1794–1842)“. Oxford Dictionary of National Biography (online ed.). Oxford University Press. doi:10.1093/ref:odnb/9542.
  • Short Notices“. The Academy and Literature. London. 66: 454. 23 April 1904.
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