Willi Theodor Fritz Bölke (* 6. März 1900 in Berlin; † 5. Mai 1948 ebenda) war ein deutscher Gewerkschafter und aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Willi Bölke wurde als Sohn eines Schlossers in Berlin-Kreuzberg geboren.

Er war von Beruf Dreher. Bis zum Verbot der Partei im Jahr 1933 war er Mitglied der SPD. Als Funktionär des 1933 zwangsweise aufgelösten Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) war er Mitglied der erweiterten Ortsverwaltung Berlin.

Auf Initiative von Mitgliedern der KPD-O hatte sich in Berlin ein überparteilich zusammengesetztes gewerkschaftliches Metallarbeiter-Widerstandsnetzwerk gebildet, das illegale Kader in verschiedenen Berliner Großbetrieben besaß. Ein Hauptorganisator war Walter Uhlmann. Bölke, der seit Jahren freundschaftliche Beziehungen zu Kollegen der KPD-O unterhalten hatte, schloss sich der Gruppe an. Man gründete den Aktions-Ausschuss „Gruppe Metall“ und Bölkes Wohnung in Berlin-Wedding, in der Schulstrasse 55, Hinterhaus, 2. Stock wurde ein illegaler Treffpunkt. In Bölkes Wohnung wurden auch die illegale Zeitung Der Metallarbeiter, Organ des Aktions-Ausschusses der „Gruppe Metall“ mit Berichten und Materialien und Flugblätter hergestellt. Nicht weit davon entfernt befand sich in der Liebenwalder Straße in einer Kohlenhandlung eine Auslieferungsstelle für Schriftenmaterial. Dank geschicktem Vorgehen und der Verschwiegenheit seiner politischen Freunde wurde Willi Bölke nie verhaftet.

„Jeder musste sich immer vor Augen halten: Werde ich bei der Weitergabe des Metallarbeiters geschnappt oder auch nur beobachtet, dann gefährde ich nicht nur mich, sondern auch viele andere. Am Ende stehen KZ, Gefängnis, Zuchthaus.“

Walter Uhlmann: Metallarbeiter im antifaschistischen Widerstand

Bölke nahm sich am 5. Mai 1948 durch Einatmen von Leuchtgas das Leben.

Literatur

  • Walter Uhlmann: Metallarbeiter im antifaschistischen Widerstand. Informationszentrum Berlin; Gedenk- und Bildungsstätte Stauffenbergstrasse, Berlin 1982 (Reihe: Beiträge zum Thema Widerstand, Heft 21), als PDF-Datei auf der Website der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
  • Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Wedding und Gesundbrunnen. Herausgeber: Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 1987, 2. Auflage (1. Auflage 1983), (Band 14 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945), als PDF-Datei auf der Website der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Gedenkstädte Deutscher Widerstand, registrierte Person 4095.
  2. 1 2 Walter Uhlmann: Metallarbeiter im antifaschistischen Widerstand. Informationszentrum Berlin; Gedenk- und Bildungsstätte Stauffenbergstrasse, Berlin 1982 (Reihe: Beiträge zum Thema Widerstand, Heft 21).
  3. 1 2 3 Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Berlin 1933–1945. Band 14: Widerstand in Wedding und Gesundbrunnen. S. 100.
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