William H. Daniels (* 1. Dezember 1901 in Cleveland, Ohio; † 14. Juni 1970 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Kameramann. Er wurde bekannt als „Garbos Kameramann“, da er bei fast allen ihren Filmen hierfür verantwortlich war.

Karriere

William Daniels begann seine Karriere 1917 als Kameraassistent bei der Gesellschaft Triangle und stieg 1918 zum Chefkameramann der Universal auf, wo er verantwortlich für die meisten Filme von Erich von Stroheim war. Gemeinsam mit Irving Thalberg wechselte er 1924 zur neugegründeten MGM, für die er bis 1943 tätig war. Er traf Greta Garbo zuerst bei den Dreharbeiten zu Fluten der Leidenschaft und erkannte unverzüglich die besonderen Qualitäten ihres Gesichts. Er bestand darauf, die Schauspielerin in Großaufnahmen (close-ups) aufzunehmen und verzichtete meist auf Aufnahmen aus der Totalen und long shots. Aufgrund der Schüchternheit der Schauspielerin bestand er gegenüber dem Studio darauf, dass die Dreharbeiten im Atelier für alle Besucher gesperrt würden. Auch gab er ihr seine Anweisungen fast nur flüsternd, erreichte damit aber eine Vertrauensbasis, die die Zusammenarbeit der meisten anderen Stars mit ihrem Kameramann weit überstieg. Mit Ausnahme von Maria Walewska aus dem Jahr 1937 war Daniels für alle wichtigen Produktionen von Greta Garbo verantwortlich. Für diesen Film war er unabkömmlich, da sich die Dreharbeiten zu Marie-Antoinette mit Norma Shearer immer weiter verzögerten und Shearer unter keinen Umständen dazu bereit war, auf Daniels zu verzichten.

Innerhalb kurzer Zeit stieg Daniels zum gefragtesten Kameramann des Studios auf und viele weibliche Stars bemühten sich um seine Dienste. Er drehte mit Joan Crawford, Marion Davies, Jeanette MacDonald, Myrna Loy und Norma Shearer. Daniels trug entscheidend zum typischen MGM-Look bei: sehr weiches Oberlicht, großzügige, helle Ausleuchtung, viele Großaufnahmen und fast keine Schatten. Nach einer längeren Phase der Krankheit wechselte Daniels 1947 wieder zur Universal, wo er 1948 für die ungewöhnlich intensive Hell-Dunkel-Fotografie in Stadt ohne Maske von Jules Dassin den Oscar in der Kategorie Beste Kamera in einem schwarz-weiß Film erhielt. Es war nach 1930 die zweite Nominierung. 1958 und 1964 folgte je eine weitere Nominierung für diesen Preis, diesmal in der Kategorie Kameraarbeit für einen Farbfilm. Er arbeitete bis zuletzt als Kameramann.

Von 1961 bis 1963 war er Präsident der American Society of Cinematographers.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Oscar/Beste Kamera

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