Willy Henke (* 26. Oktober 1902 in Hamburg; † nach 1943) war ein deutscher politischer Funktionär (NSDAP) und SA-Führer, zuletzt im Rang eines SA-Brigadeführers. Er war unter anderem für die Verwaltung für einen großen Teil der während des Zweiten Weltkriegs nach Hamburg verbrachten Zwangsarbeiter zuständig.
Leben
Henke trat zum 16. April 1925 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.652). Spätestens im Jahr 1936 war er Leiter der Abteilung „Information“ der DAF-Gauwaltung in Hamburg. In späteren Jahren fungierte er als Fachabteilungsleiter der Gauleitung Hamburg der DAF, bevor er 1941 als Gaubetriebsgemeinschaftsverwalter die Leitung des in diesem Jahr geschaffenen Hauptabteilungsgebietes II (Gaubetriebsgemeinschaften) übernahm. Des Weiteren bekleidete er das Amt eines „Gaubeauftragten für die Lagerbetreuung“ der DAF in Hamburg. In dieser Eigenschaft war er für die Verwaltung und Durchschleusung der nach Hamburg verbrachten freiwilligen, vor allem aber zwangsrekrutierten, Arbeitskräfte zuständig. Einen Indikator für die Dimension seiner Wirksamkeit auf diesem Gebiet liefert ein Bericht Henkes vom August 1942, in dem er angibt, dass inzwischen 65.000 ausländische Arbeiter in Hamburg „durchgelaufen“ seien, wovon 31.000 zu diesem Zeitpunkt in der Stadt arbeiteten.
Seinen höchsten Rang in der SA erreichte Henke mit der Beförderung zum Brigadeführer zum 5. August 1943.
Literatur
- Karl Heinz Roth: Ökonomie und Macht. Die Firma Hamburg 1930-1945, in: Angelika Ebbinghaus (Hrsg.): Kein abgeschlossenes Kapitel: Hamburg im „Dritten Reich“. Hamburg 1997.
- Friederike Littmann: Ausländische Zwangsarbeiter in der Hamburger Kriegswirtschaft 1939–1945. Dölling & Galitz, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937904-26-9.