Der Willys L 134, Spitzname „Go Devil“, ist ein Vierzylinder-Reihenmotor (Ottomotor), der vor allem durch seine Verwendung im US-amerikanischen Jeep des Zweiten Weltkriegs bekannt wurde. Die scherzhafte Bezeichnung soll darauf zurückzuführen sein, dass er für seine Zeit so drehmomentstark war, dass man mit ihm „beim Teufel vorfahren konnte“. Andere Deutungen sind denkbar.

Entwicklung und Technik

Der Willys L 134 war die Weiterentwicklung einer vorhandenen Konstruktion unter dem Ingenieur Delmar „Barney“ Roos. Roos hatte den Motor nicht entworfen, aber er verbesserte ihn in wesentlichen Teilen. Er steigerte vor allem die Haltbarkeit, zum Beispiel durch größer dimensionierte Lager und Ventilfedern, und mit Gegengewichten an der Kurbelwelle wurde eine gute Laufruhe erreicht. Außerdem soll der Servicebedarf merklich reduziert worden sein.

Der Motor hat einen Hubraum von 2,2 Liter mit einer Zylinderbohrung von 79,4 mm (318  Zoll) und einem Hub von 111,1 mm (438  Zoll), stehende Ventile und dreifach gelagerte Kurbelwelle. Er leistet 45 kW (60 hp) bei 4000/min; das maximale Drehmoment beträgt 142 Nm (105 lbf·ft) bei 2000/min; Zündfolge ist 1-3-4-2.

1950 wurde der L 134 durch den gegengesteuerten Willys-Hurricane-Motor ersetzt.

Fahrzeuge

Der L 134 wurde in folgenden Fahrzeugen eingesetzt:

Technische Daten

Technische Daten

Willys L 134 Go Devil

Hersteller Willys
Bauart Vier Zylinder in Reihe
Zylinderbohrung 79,4 mm
Kolbenhub 111,1 mm
Hubraum 2199 cm³
Motorblock Grauguss
Zylinderkopf Grauguss
Ventilsteuerung SV
Kraftstoffversorgung Einfachvergaser
Kraftstoffart Normalbenzin
Kühlungssystem Wasserkühlung
Leistung 60 hp (45 kW)
Drehmoment 142 Nm (105 lbf·ft)
Verdichtungsverhältnis 6,48 : 1
Zündfolge 1-3-4-2

Literatur

  • Steve Statham: Jeep Color History. Motorbooks, 1999, ISBN 978-0-7603-0636-9, S. 24 (google.com [abgerufen am 23. November 2014]).
  • Charles K. Hyde: Arsenal der Demokratie, Die Amerikanische Automobilindustrie im Zweiten Weltkrieg. Wayne State University Press, Detroit, Michigan 2013, ISBN 978-0-8143-3952-7 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Originaltitel: Arsenal of Democracy, The American Automobile Industry in World War II.).
  • David Doyle: Standardkatalog der US-Militärfahrzeuge. 2. Auflage. Krause Publications, Iola, Wisconsin 2011, ISBN 978-1-4402-2572-7 (englisch, 502 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Originaltitel: Standard Catalog of U.S. Military Vehicles.).
  • Ordnance Department, United States Army Service Forces (Hrsg.): SNL G-657 – Hauptteileliste, Dodge LKWs. Standard Nomenclature Supply Catalog. Detroit Dezember 1943 (englisch, 600 S., paperprint.be [PDF; abgerufen am 24. Juni 2021] Originaltitel: SNL G-657 – Master Parts List, Dodge Trucks. Vorratkatalog nach Standardnomenklatur).
  • U.S. Army Service Forces, Office: Chief of Ordnance-Detroit, Production Division, Requirements and Progress Branch (Hrsg.): Zusammenfassender Annahmebericht, Panzer- & Kraftfahrzeugmaterial, 1940–1945. Revision Anfang 1946. Military Vehicle Preservation Association; 2010, Detroit Januar 1946 (englisch, 215 S., Originaltitel: Summary Report of Acceptances, Tank-Automotive Materiel, 1940–1945. Erstausgabe: 1945).
  • U.S. War Department: TM 9-808 – 3/4Tonner 4x4 LKW (Dodge), Technisches Handbuch. Hrsg.: Kriegsministerium der Vereinigten Staaten. 2. Auflage. Washington D.C. 31. Januar 1944 (englisch, 355 S., ibiblio.org [PDF; 18,5 MB] Originaltitel: TM 9-808 – 3/4Ton 4x4 Truck (Dodge), Technical Manual. Erstausgabe: 1943).
  • U.S. War Department: TM 9-2800 – Standardmilitärische Kraftfahrzeuge. Technisches Handbuch. Hrsg.: Kriegsministerium der Vereinigten Staaten. 2. Auflage. Washington D.C. 1. September 1943, OCLC 18977727 (englisch, 498 S., archive.org Originaltitel: TM 9-2800 – Standard Military Motor Vehicles. Erstausgabe: 1943, Mehrere Formate).
  • Steven J. Zaloga, Jeeps 1941-45 Osprey Publishing, 2005 S. 8–9, ISBN 9781841768885.
Commons: Willys Go Devil engine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Kfz-Technik. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
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