Woinowitz
Wojnowice
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Woinowitz
Wojnowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Powiat: Racibórz
Gmina: Kranowitz
Geographische Lage: 50° 3′ N, 18° 9′ O
Einwohner: 1050 ()
Postleitzahl: 47-470
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SRC
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Woinowitz (1936–1945 Weihendorf), polnisch Wojnowice, ist ein Dorf in der Stadt-und-Land-Gemeinde Kranowitz im Powiat Raciborski in der Woiwodschaft Schlesien, Polen.

Geografie

Woinowitz liegt 4,5 Kilometer nordöstlich von Kranowitz und 5,5 Kilometer südwestlich von Racibórz (Ratibor) in der Region Oberschlesien, nahe der Grenze zu Tschechien, die rund 6 km südlich verläuft. Rund einen Kilometer nordwestlich des Dorfes mündet die Troja in die Zinna, an der wiederum Woinowitz gelegen ist.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte durch das Dominikanerkloster in Ratibor im Jahre 1370. Woinowitz soll schon damals über eine Kirche und Parochie verfügt haben. 1416 wurde es als Woynowicz erwähnt.

Woinowitz ging über die Jahre in den Besitz verschiedener Adliger über, bis sich die Dorfbewohner im Jahre 1796 zusammen mit Bojanow und Lekartow für 191.000 Taler loskauften. Da das Geld jedoch geliehen worden war und später nicht zurückgezahlt werden konnte, fiel es nach einer Versteigerung wieder zurück an den ehemaligen Besitzer.

1742 kam das Dorf an Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Ratibor zugeteilt.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Woinowitz 511 Personen (76,0 %) für den Verbleib bei Deutschland und 161 für die Angliederung an Polen. Woinowitz verblieb beim Deutschen Reich.

Ab 1933 führten die neuen nationalsozialistischen Machthaber groß angelegte Umbenennungen von Ortsnamen slawischen Ursprungs durch. 1936 wurde Woinowitz in Weihendorf O.S. umbenannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Dorf 1945, um das im Frühjahr 1945 heftig gekämpft wurde, als Wojnowice unter polnische Verwaltung.

Heute gehört Woinowitz, das an zwei von Ratibor ausgehenden Bahnstrecken liegt, wobei die eine Richtung Troppau (ehemaliges Sudetenland – heutiges Tschechien) stillgelegt ist und die andere Richtung Groß-Peterwitz und weiter über Bauerwitz, Leobschütz und Deutsch-Rasselwitz nur noch sporadisch im Güterverkehr betrieben wird, der Gemeinde Kranowitz an, die die Gemeinde mit der anteilsmäßig größten deutschen Minderheit in der Woiwodschaft Schlesien ist. Im Jahre 2008 wurden zusätzliche amtliche Ortsnamen in deutscher Sprache eingeführt, wobei die Anerkennung des amtlichen Ortsnamens Woinowitz durch das Innenministerium noch aussteht, da die Gemeinde bei der Antragstellung den Ortsnamen fehlerhaft als „Wojnowitz“ angab.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen Woinowitz’:

Jahr Einwohner
1822464
1830490
1844582
1855603
Jahr Einwohner
1861657
19101130
19331509
19391419

Sehenswürdigkeiten

Es gibt drei unter Denkmalschutz stehende Gebäude:

  • Die katholische Pfarrkirche zur Kreuzerhöhung wurde von 1793 bis 1794 errichtet. Baumeister war Franz Bolko und Zimmermeister Franz Hubner, die beide aus Ratibor kamen. Der Barockbau wurde 1931 durch das Hinzufügen eines Querhauses und eines neuen Chores erweitert. Zum barocken Ursprungsbau gehören heute noch zwei Joche des Langhauses und die Hauptfassade mit dem Frontturm mit Zwiebelhaube. Die Kirche wurde vom Polnischen Institut für Kulturerbe in ihre Liste des Kulturerbes aufgenommen.
  • Das Schloss (Palac) ist ein dreistöckiger Bau mit klassizistischen und neobarocken Elementen, der in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Die nach Südosten zeigende Hauptfassage besteht aus einem sechsachsigen Mittelteil und zwei jeweils zweiachsigen Seitenflügeln. Das Gebäude hat einen U-förmigen Grundriss. Deutschstämmiger Besitzer war die Familie von Banck, die hier von 1875 bis 1945 lebte. Das Schloss ist von einem Park umgeben, der ebenfalls unter Denkmalsschutz steht.
  • Das Wohnhaus in der Ul. Józefa Rostka 28 steht seit 1. März 2023 unter Denkmalsschutz und beherbergt ein Hotel.

Söhne und Töchter des Ortes

Verweise

Fußnoten

  1. 1 2 3 Vgl. Gemeindewebsite abgerufen am 25. Oktober 2009
  2. Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845
  3. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) abgerufen am 25. Oktober 2009
  4. Quellen der Einwohnerzahlen: 1822: – 1830: – 1844: – 1855, 1861: – 1910: – 1933, 1939: Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Ratibor. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 28. Mai 2023.
  5. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 1027 ISBN 3-422-03109-X
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