Wolfram von Beneckendorff und von Hindenburg (* 1. März 1891 in Stralsund; † 27. Januar 1960 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Nach dem Tod seiner Eltern adoptierte ihn Paul von Beneckendorff und von Hindenburg. Wolf wurde Schauspieler und debütierte 1909. Als Künstler verzichtete Wolf auf den zweiten Teil seines Adoptivnamens und nannte sich Wolf von Beneckendorff, manchmal auch Wolf Beneckendorff.

Wolf vervollkommnete sich durch ein Studium an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin und war in den Zwanziger Jahren ein bekannter Darsteller auf Berliner Bühnen, spielte aber auch in Hamburg, Köln, München und Düsseldorf. Dort stellte er, wie auch in einigen Filmen, prädestiniert durch Herkunft, Erziehung und Aussehen, vorwiegend den Typus des Aristokraten dar. Während der Endphase des Zweiten Weltkrieges gastierte er längere Zeit in der Schweiz.

Bei seiner Rückkehr nach Berlin ging er an das Theater am Schiffbauerdamm, wo er von Bertolt Brecht ins Berliner Ensemble übernommen wurde. Der Bühnenschauspieler Beneckendorff wurde durch filmische Inszenierungen, wie zum Beispiel des Stückes Mutter Courage und ihre Kinder auch dem Kinopublikum bekannt. Daneben wirkte Beneckendorff in Hörspielproduktionen mit und trat seit 1953 meist im Fach des komischen Alten oder des Adligen in Nebenrollen in zahlreichen DEFA-Filmen und in Produktionen des DDR-Fernsehens auf.

In der Absicht, ihn auszurauben, schlugen vier 19- bis 22-jährige Männer Wolf von Beneckendorff am 27. Januar 1960 in seiner Wohnung in Berlin-Adlershof nieder. Dabei erstickte Beneckendorff an seiner zerbrochenen Zahnprothese. Die Täter wurden am 28. April 1960 zu je 13 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Begraben wurde Beneckendorff auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin. Der Lyriker Jens Gerlach widmete ihm in „Dorotheenstädtische Monologe“ ein Gedicht.

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

Literatur

Einzelnachweise

  1. Raubüberfall gesühnt. In: Hamburger Abendblatt. 29. April 1960, abgerufen am 7. Juni 2023 (Die Darstellung folgt der damaligen Berichterstattung im Hamburger Abendblatt).
  2. Jens Gerlach: Dorotheenstädtische Monologe. Aufbau Verlag, Berlin, 1972, S. 11/12
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