Wolfgang Václav Salus (* 24. Juni 1909 in Prag; † 5. März 1953 in München) war ein tschechisch-deutscher Kommunist.

Werdegang

Der mit Franz Baermann Steiner befreundete Sohn von Hugo Salus trat 1924 der Liga der jungen Kommunisten bei, 1927 besuchte er Moskau als Delegierter der kommunistischen Jugend. Dort kam er in Kontakt mit der Linken Opposition. Von 1929 bis 1933 arbeitete er als Trotzkis Sekretär auf der türkischen Insel Prinkipo und dann als Vorsitzender der trotzkistischen Gruppe in Prag. Nach der Machtübernahme der Stalinisten verließ er die Tschechoslowakei im Jahr 1948 und beteiligte sich in München am Aufbau der deutschen Sektion der Vierten Internationale. 1951 war er an der Gründung der Unabhängigen Arbeiterpartei Deutschlands beteiligt. Am 13. Februar 1953 wurde er in München von einem Stasi- und KGB-Agenten mit einem langsam wirkenden Gift vergiftet, an dem er erst in der Nacht vom 4. auf den 5. März 1953 starb, sodass als Todesursache ursprünglich eine Lungenentzündung angenommen wurde. Erst 1992 wurden durch Recherchen der Journalistin Natalija Geworkjan die wahren Umstände seines Todes bekannt.

Einzelnachweise

  1. Alfons Fleischli: Franz Baermann Steiner. Leben und Werk. Hochdorf, Freiburg im Üechtland 1970, S. 11
  2. 1 2 Robert Jackson Alexander: International Trotskyism, 1929-1985: A documented analysis of the movement. Duke University Press, Durham 1991, S. 234
  3. Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit, Ausgabe 18, Germinal, 2008, S. 702
  4. 1 2 Hermann Weber: Die SED und der Titoismus (mit einem Bild von Werner Sicher alias Wolfgang Salus), bpb.de
  5. Hermann Bubke: Der Einsatz des Stasi- und KGB-Spions Otto Freitag im München der Nachkriegszeit. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2004, S. 55
  6. Hermann Weber, Gerda Weber: Leben nach dem „Prinzip links“: Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten, Ch. Links Verlag, Berlin 2006, S. 217
  7. Boris Volodarsky: The KGB's Poison Factory. From Lenin to Litvinenko. Frontline Books, Havertown 2013, S. 36
  8. Natalija Geworkjan: Der KGB lebt. Fakten, Personen und Schicksale aus der Geschichte des sowjetischen Geheimdienstes. Edition q, Berlin 1992, ISBN 3-86124-141-2.
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