Wort und Geist (in der Wort-Bild-Marke als Wort+Geist mit einem Kreuz als Pluszeichen dargestellt, Kurzform W+G) ist eine neue Glaubensgemeinschaft. Ihre Wurzeln hat die Bewegung in Waldkirchen im Bayerischen Wald. Dort wurde das erste Glaubenszentrum 1999 von Helmut Bauer gegründet. Es zog später nach Röhrnbach um
Die Gemeinschaft setzt sich aus 22 Gemeinden, vier Hausgemeinden und zwei Zentren zusammen.
Organisation
Stiftung und Gemeinden
Wort und Geist wurde 1999 in Waldkirchen im Bayerischen Wald gegründet. Heute gibt es rund 40 Wort-und-Geist-Einrichtungen. Diese Versammlungsorte werden als Zentren, Gemeinden oder Hauskirchen bezeichnet. Vier Versammlungsorte befinden sich in Österreich, zwei in der Schweiz, die übrigen in ganz Deutschland mit Schwerpunkt in Bayern. Wort und Geist gehört damit zu den schnell wachsenden Glaubensbewegungen. Sie ist von den großen Konfessionen unabhängig und sieht ihr Ziel in der Verkündigung des neuen Lebens in Christus.
Organisatorisch handelt es sich bei Wort und Geist um eine rechtsfähige, öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts, die gemeinnützig, aber nicht mildtätig ist. Das Zentrum von Wort und Geist sowie eine angeschlossene Bildungsstätte mit Sitz in Röhrnbach im Bayerischen Wald sind als gGmbH eingetragen. Des Weiteren gibt es einen als Aktiengesellschaft gegründeten Medienvertrieb.
Akademie
Die Wort und Geist Akademie ist ein Bildungszentrum, das sich selbst als bewusstseinsbildende Lebensschule bezeichnet. Sie nahm ihren Betrieb im Jahr 2001 auf. Die Lehre will dem Gläubigen seinen „neu geschaffenen Geist […] in Christus“ und „sein daraus resultierendes Leben in Neuheit und Souveränität“ aufzeigen. Außerdem findet viermal im Jahr eine sogenannte „Vier-Jahreszeiten-Akademie“ statt, zu der sich seit 2003 regelmäßig rund 600 Menschen treffen. Diese Akademiewoche findet in Freyung nahe Röhrnbach statt. Die lokale Presse berichtet von der „Glaubensgemeinschaft als Wirtschaftsfaktor“ und verweist auf „die offene und fröhliche Art der Gäste“, die die Menschen vor Ort erlebten.
Veranstaltungen
Zu Veranstaltungen von Wort und Geist zählen regelmäßige Treffen, wie Gottesdienste in den einzelnen Gemeinden, aber auch besondere Ereignisse, wie die sogenannten „Erweckungskonferenzen“ (Treffen, auf denen Gläubige die Kraft des Heiligen Geistes erleben sollen). Volker Schoßwald, Beauftragter für esoterische und religiöse Gruppierungen beim ev.-luth. Dekanat in Nürnberg, hat die Gottesdienste als „sehr lebendig und offen“ beschrieben und bedauert, dass die großen Kirchen diese Menschen nicht halten könnten.
Die Lehre der Bewegung, die das Leben als ein Leben der Liebe, der Freude und der Freiheit beschreibt, wird oft auch als Wohlstandsevangelium bezeichnet, das Gesundheit, Wohlstand und Leben in geordneten Verhältnissen als gottgewollt und für jeden Menschen erreichbar verspreche. Wort und Geist lehrt dies als Verheißung Gottes für all jene, die an ihn glauben. Mit Worten wie „Er [Gott] bringt seine Söhne hervor. […] Das Verkrustete muss aufgebrochen werden!“ und der Aufforderung, die „Last“ abzustreifen, darunter das Haus, den Beruf und sogar die Ehe, treffen die Gemeindeleiter der Glaubenszentren nach Beobachtung von Alexander Brock in den Veranstaltungen wie z. B. in Nürnberg den „Nerv der Zuhörer“ und es entstehe in den Versammlungen regelmäßig eine Atmosphäre von Begeisterung und emotionalen Ausbrüchen.
Glaubenslehre der Gemeinschaft
Name
Der Name Wort und Geist bezieht sich laut eigenen Angaben der Gemeinschaft auf die Tatsache, dass es nach Joh 1,1 heißt, dass Gott das Wort ist, und dass Jesus Christus in Joh 4,24 sagt, dass Gott Geist ist. Die Bezeichnung der Gemeinschaft als Wort und Geist soll daher betonen und verdeutlichen, dass es in der Verkündigung der Gemeinschaft stets um Gott als Wort und Geist gehe.
Grundlage
Die Wort und Geist-Glaubensbewegung lehrt die „Botschaft eines neuen Lebens“, das als ein Leben des Geistes bezeichnet wird. Wort und Geist bezieht sich dabei auf die Schriftstelle in 1.Thess 5,23 , wonach der Mensch ein Wesen aus Geist, Seele und Körper sei. Der Geist des Menschen sei die Verbindung zu Gott und ermögliche es dem Gläubigen nach 1.Kor 2,12 all das zu erfassen, was den Menschen von Gott geschenkt sei. Wort und Geist selbst bezeichnet die Bibel als „Gottes Wort“ und ihre Grundlage, relativiert diese aber als eine „Sammlung von Worten Gottes, der Menschen und des Teufels“, und ordnet sie dem „lebendigen Wort Gottes“, dem „(Heiligen) Geist“, unter, da selbst „wörtliche Rede Jesu, aus der heiligen Schrift zitiert“ nicht Wort Gottes sei, wenn nicht „im Geist der Liebe“ zitiert.
Die Lehre und Verkündigung von Wort und Geist stützen sich vor allem auf die Schriften des Neuen Testaments, und darin v. a. auf die johanneischen und paulinischen Werke. In der Überzeugung von Wort und Geist habe das Neue Testament mit seiner Botschaft der Sündenvergebung (durch Gottes Gnade statt durch Bußhandlungen), das Alte Testament abgelöst. Die Schriften des Alten Testaments wurden von Wort und Geist in den „Glaubensgrundlagen und Zielen der Wort und Geist-Bewegung“ aus dem Jahre 2006 mit Berufung auf Paulus als „Vorschatten auf den Neuen Bund“ betrachtet. Es komme beim Gebrauch darauf an, sich nicht den mutmaßlichen Ansatz von „Gesetzlichkeit“ und „Druck“ zu eigen zu machen („Du musst, sonst…“), sondern aus der Perspektive des „Neuen Bundes“ heraus zu zitieren. Kritiker bezeichnen ihre Lehre daher oft als einseitig,
Geist und Leben
Die Aussage Jesu Christi in Joh 6,63 („Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.“) steht bei Wort und Geist im Zentrum. In Predigten wird stets vom „Leben des Geistes im Gegensatz zu einem Leben der Seele“ gesprochen, wobei sich Wort und Geist dabei auf die Schriften des Paulus, wie in 1. Kor 2,14 , bezieht. Zum seelischen Leben werden Gedanken und Gefühle gezählt, die laut Wort und Geist von außen beeinflussbar seien und trügen können. Im Gegensatz dazu sei das Leben des Geistes das wahre Leben des Menschen, wie Gott es für die Menschheit geplant habe. In diesem geistlichen Leben habe die Wirksamkeit Gottes, des Geistes, die Herrschaft und befähige den Menschen, ein Leben ohne Leid, Sorgen und Angst zu führen. Stattdessen habe dieses neue Leben dem Gläubigen also „die Fähigkeit gegeben, so zu leben, wie Gott auf Erden leben würde“. Und in diesem Leben sorge dann Gott, dessen Wunderkraft Bauer betont, für alles Gute im Menschen, sodass jeder Einzelne ein Leben in Gesundheit und Sorglosigkeit führen könne. Für Wort und Geist liegt in Jesus Christus die Erfüllung dieser Versprechen, wobei sich Wort und Geist dabei auf jene Aussage Jesu Christi bezieht, die in Joh 10,10 steht:„Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.“ Der Glaube an das Leben, das Jesus Christus gelebt hat, führt dazu, dass die Gläubigen an ein übernatürliches Leben glauben, in dem der Heilige Geist jeden persönlich leitet und lehrt. Wort und Geist bezieht sich dabei auf Joh 15,13 : „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit leiten“, und bezeichnet den Heiligen Geist daher auch als „Geistlehrer“. Die Führung durch den Heiligen Geist wird darin betont, dass der Heilige Geist helfe, das Neue Leben in Christus zu entdecken. „Wir, der Leib Christi, sind Lernende und der persönliche Geist–Lehrer offenbart jedem Sohn und jeder Tochter immer die Wahrheiten und Tiefen des Wortes Gottes“.
Heilung und Gesundheit
Bei Wort und Geist glaubt man daran, dass Jesus Christus gekommen ist, um alle Krankheit zu besiegen. Durch seinen Tod und seine Auferstehung habe er daher alle Krankheiten getragen, damit der Mensch als Zentrum der Liebe Gottes wieder ein Leben ohne Krankheit führen könne. Wort und Geist bezieht sich dabei auf das Knechtgotteslied in Jesaja 53 , und die Aussage des Apostels Petrus in seinem ersten Brief: „Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden“ (1. Pet 2,24 ). Die Gläubigen sollen diese Erlösung persönlich für sich in Anspruch nehmen und auch an die heilende Kraft Gottes glauben, die der Mensch durch Glauben an ihn empfangen könne. Wort und Geist sagt dazu, dass Heilung ein Aspekt des göttlichen Lebens sei.
Liebe
In den Predigten von Wort und Geist steht „Liebe“ stets im Vordergrund. Aktuelle Predigten tragen Titel, wie „Glaube und Liebe“, „Liebe ist dein Sein“ und „Erkennen in der Liebe“. Wort und Geist stützt sich auf Aussagen Jesu Christi im Johannes-Evangelium (z. B. Joh 13,34 ; Joh 14,21 ), in denen die Liebe Gottes im Mittelpunkt steht und das Leben der Nachfolger Jesu Christi prägt. So glaubt man bei Wort und Geist, dass Gott sich dieser Welt durch Seine Liebe offenbaren möchte. Wort und Geist nimmt außerdem Bezug auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Liebe“, die in der Bibel mit dem griechischen Wort „Agape“ ihre volle Bedeutung erhält. Nach Gal 5,6 habe für Gläubige nur der erst in der Liebe wirksame Glaube Kraft, und die Liebe, der Glaube und die göttliche Ebene des Lebens seien das zu Hause des Gläubigen. Außerdem wird betont, dass Gott Sein Wesen, Seine Natur und Seine Liebe in den Gläubigen gebe, damit er ein göttliches Leben leben könne. „Es gibt keine bessere Botschaft, als das Wort Gottes im Geist der Liebe verkündigt, damit die Menschen das neue Leben in Christus sowie die göttliche Liebe erfahren können.“
Kritik
Seit der Gründung von Wort und Geist wird die Gemeinschaft regelmäßig von mehreren Sektenbeauftragten beobachtet. Die Glaubenslehre und die Art der Verkündigung von Wort und Geist werden von vielen Vertretern anderer Konfessionen kritisch betrachtet und als Sekte bezeichnet. Zu einer Kritik von Peter Wenz, Pastor des ‚Gospel Forum Stuttgart’, nahm "Wort und Geist" Stellung.
Auch andere christliche Leiter aus dem deutschsprachigen Raum kritisieren Wort und Geist. So existiert ein theologisches Papier von Wolfram Kopfermann, Leiter der Anskar-Kirche, in dem er u. a. in acht Punkten die Sonderlehren der Gemeinschaft und den Personenkult um Helmut Bauer kritisiert. In einer öffentlichen Schrift, die vom BFP (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden in Deutschland) 2006 herausgegeben wurde, schreibt Pastor Bernhard Olpen „…Die Probleme bestehen meines Erachtens in einer gefährlichen Einseitigkeit und einer starken Vereinfachung der Probleme des Lebens…“ Auch in einer Stellungnahmen der GGE (Geistliche Gemeindeerneuerung der Evangelischen Kirchen) wird eindringlich vor Wort und Geist gewarnt.
Der NDR berichtet in einem Radiobeitrag von Aussteigern, die regelmäßig eine Wort-und-Geist-Gemeinde besuchten, irgendwann aber genug davon hatten, gute Laune vorzuspielen. „Probleme, Schwächen oder gar Krankheiten konnten sie offenbar nicht zeigen“. Kritik und negative Gedanken seien nach NDR-Recherche verpönt. Gemeindemitgliedern würden Wunder versprochen, auch für chronisch und unheilbar Kranke.
Häufig wird die unübersichtliche Finanzierung der Organisationen, bestehend aus Stiftungen, gGmbH und AG, kritisiert. Die Stiftung finanziert sich eigenen Angaben zufolge lediglich über Spenden. Thomas Rigl, Sekten- und Weltanschauungsbeauftragter im Bistum Regensburg, verweist auf die Aussage von Aussteigern, wonach die Bargeldspenden etwa 8- bis 10.000 EUR pro Gottesdienst ausmachten. Viele gäben 10 Prozent ihres Bruttoeinkommens. Nach Recherche des NDR kämen allein durch die Bibelschule bei geschätzten 3000 Teilnehmern jährlich 3,6 Millionen Euro Einnahmen zustande, dazu kommen noch Spendeneinnahmen aus Großveranstaltungen und Heilungsgottesdiensten. Der NDR spricht von einem Gewinn von mindestens einer halben Million Euro im Jahr 2006, wie aus den Geschäftsberichten hervorgehe. Über die genaue Verwendung der Ausgaben erhalte man aber keine genauen Angaben. Wort und Geist äußerte sich dazu und betonte, dass die Gelder aus Spenden „allein für die in der Stiftungssatzung ausgewiesenen Zwecke (gemeinnützig aber nicht mildtätig) verwendet“ werden.
Die Organisation verweist dagegen auf die Prüfung durch einen Steuerberater, einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer und die Regierung Niederbayerns und auf die Verwendung der Mittel und Spenden für die in der Satzung aufgeführten Ziele. Rigl, der auf das Stiftungsrecht verweist, zweifelt an der ordnungsgemäßen Verwendung der Einnahmen zugunsten sozialer und karitativer Aufgaben und äußert: „Ich frage mich, ob diese Vorgänge dort [gemeint ist die Stiftungsaufsicht] bekannt sind.“
Der Journalist Brock sieht in der Bezeichnung Helmut Bauers als „Führer der Nation“ und als „Völkerapostel“ die Grenze der Religionsfreiheit „mehr als nur überschritten.“ Diese Bezeichnung impliziert einen Vergleich mit dem biblischen Paulus, der von vielen Philosophen und Theologen als eigentlicher Gründer des Christentums betrachtet wird. Wort und Geist betonte, dass Helmut Bauer sich einen solchen Titel nicht selbst gegeben habe und auch nicht beabsichtigt hätte, so genannt zu werden.
In der Kritik steht weiterhin die Heilungslehre der Glaubensbewegung. In Heilungsgottesdiensten würden Besucher gelehrt, dass durch Gottes Kraft auch unheilbare Krankheiten, wie Krebs, geheilt werden könnten. Auf die angeblichen Krebsheilungen angesprochen reagiert die Ärztin Karin Freund im Gesundheitsamt Nürnberg mit den Worten: „So ein Unsinn! Da kann man so lange Hand auflegen, wie man will – der Krebs geht dadurch nicht weg“, und fordert die „Heiler“ auf, einen wissenschaftlichen Nachweis ihrer Methoden zu liefern. Thomas Rigl sagt: „Menschen werden Dinge in Aussicht gestellt, die nicht eingelöst werden. Gesundheit, Erfolg und ein sorgenfreies Leben – alles leere Versprechen.“
Der Leiter von Wort und Geist betont die Möglichkeit für Heilung durch Gottes Fähigkeit. Er sagt in einem Fernsehbericht, dass er an das glaube, was die Bibel sagt, nämlich: „Jesus Christus heilt Kranke.“ In diesem Bericht wird gesagt, Wort und Geist wolle „Himmelsjünger“ schaffen oder gar „eine neue Rasse“. Das ZDF hat in diesem Filmbeitrag u. a. mit Aussteigern und Eltern von ehemaligen Wort-und-Geist-Besuchern gesprochen, die berichteten, wie Menschen von dieser „christlich-fundamentalistischen Gruppe“ abhängig gemacht würden. Heilungen seien ausgeblieben, den Gläubigen werde aber das Geld aus der Tasche gezogen, es sei wie eine Droge. Eine Aussteigerin wird wörtlich zitiert: „Ich musste Medikamente nehmen für die Schilddrüse. Selbstverständlich habe ich meine Medikamente abgesetzt und gesundheitliche Probleme bekommen. Denn die Lehre war ja auch immer: ‚Du bist geheilt‘. Und wenn du irgendwelche gesundheitlichen Probleme hattest, dann war dir persönlich klar: Du hattest zu wenig Glauben.“ Einige Gläubige berichten von Wunderheilung. Das sei „fauler Zauber“. Zu Vorwürfen von Psychomanipulation und okkulten Techniken, die auch aus der Esoterik bekannt seien, betont Wort und Geist: „Wir haben keine Mitgliedschaft und keine Struktur geschaffen, die versucht, Menschen an die Organisation zu binden. Es gibt keine Gebetstreffen, Gesprächsgruppen, Seelsorge- oder Metoring-Beziehungen und somit keine Rechenschaftspflicht, die die Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen beeinflussen und ihn letztlich manipulieren könnte.“ Axel Seegers, Sektenbeauftragter des Erzbischöflichen Ordinariats München, glaubt, hier würden Menschen instrumentalisiert, das sei „menschenverachtend“. Die großen Kirchen warnen vor den „Praktiken der fundamentalistischen Eiferer“. Ralf Schuppan, Leiter des Wort-und-Geist-Zentrums in Röhrnbach, nahm in einem Interview dazu Stellung und beklagte, dass „Einzelne über den Ruf von Tausenden zu bestimmen versuchen.“
Die Lehre von Wort und Geist reduziert laut ihren Kritikern die „ganze Heilige Schrift“ auf einige Punkte ausschließlich des Neuen Testaments. „Stark, unbesiegbar in den Umständen des Lebens, gesund und wohlhabend bis reich“, könne demnach der Gläubige sein – wie Kritiker anmerken. Den „neuen Schöpfungen“ könne es demnach stets bestens gehen. Persönliche Probleme und Schwächen könne man überwinden. Dies widerspricht anderen Aussagen und Vorbildern des Neuen Testaments, auf die die Kritiker eines Wohlstandsevangeliums verweisen.
Seit einigen Jahren wird in der Gemeinschaft die Lehre von der göttlichen Liebe (einem sogenannten „Liebesstrom“) vertreten. Dabei soll es sich um eine göttliche Kraft handeln. Diese Kraft lässt eine Form der göttlichen Liebe in der Gemeinschaft „strömen“ die auch eheliche Grenzen überschreiten kann. So kam es in den vergangenen Jahren zu einer Art Partnertausch innerhalb der Gemeinde bis in den Leitungskreis. Da diese Lehre im Hinblick auf das Eheleben zahlreiche Kritik auslöste, nahm Wort und Geist dazu Stellung und sagte: „Wort und Geist glaubt, dass der Einzug der echten Liebe Gottes auch in einer Ehe alles Unechte, alles Trennende und Zerstörende aufdecken kann, sodass sich das Echte und Gesunde durchsetzt. Die Ehe an sich als eine in der Kirche oder auf dem Standesamt geschlossene Lebensgemeinschaft wird von Wort und Geist selbstverständlich in ihrer Gültigkeit anerkannt.“ Das Thema wird in Foren und bei verschiedenen Konfessionen kontrovers diskutiert.
Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin hat sich in mehreren Artikelveröffentlichungen (enthalten in: Materialdienst. 05/2009 und 09/2010) mit den Lehren, der Struktur und der Entwicklung von Wort und Geist kritisch auseinandergesetzt (siehe unter Literatur).
Literatur
- Stefanie Schmiedler: Ein radikal übernatürliches Leben. Die Wort+Geist-Bewegung und der „Völkerapostel“ Helmut Bauer. In: Materialdienst. 5/2009, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Berlin (vollständiger Text bei der EZW).
- Anette Kick: Gesundheit als Christenpflicht – Heilungsbewegungen kritisch hinterfragt. (PDF; 91 kB) in ADS – All das hilft selten – Heilungsversprechen auf dem Prüfstand, Herausgeber: Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V. München 2009.
- Anette Kick: Endzeitliche Liebesströme. Eine Erweckungsversammlung von Wort+Geist. In: Materialdienst. 09/2010, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Berlin (vollständiger Text bei der EZW).
- Anette Kick: Was ist anders bei Wort+Geist. Ein Erklärungsversuch. in Materialdienst 09/2010, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Berlin (vollständiger Text bei EZW)
- Matthias Pöhlmann, Christine Jahn (Hrsg.): Handbuch Weltanschauungen, religiöse Gemeinschaften, Freikirchen. Gütersloh 2015, S. 233.
Weblinks
- Internetpräsenz von Wort und Geist mit Informationen über Zentrum und Akademie
- Kritik an „Wort+Geist“-Zentrum wächst. Website der Evangelischen Allianz in Deutschland, 12. August 2009
Einzelnachweise
- 1 2 Homepage Wort und Geist
- ↑ Gründung des ersten Glaubenszentrums auf der Wort und Geist-Homepage: https://roehrnbach.wortundgeist.de/de/Organisation/Stiftung/Historie.html
- ↑ Übersicht von Versammlungszentren auf der Website von Wort und Geist
- ↑ Stiftungsseite Wort und Geist
- ↑ Kontaktseite Wort und Geist
- ↑ Wort und Geist Medien AG (Memento vom 21. Mai 2009 im Internet Archive)
- ↑ Selbstdarstellung der Akademie bei Wort und Geist
- ↑ Passauer Neue Presse vom 18. April 2009: Glaubensgemeinschaft als Wirtschaftsfaktor
- 1 2 3 Alexander Brock: Psycho-Gemeinde dehnt sich aus – Gesundheitsamt warnt vor „Wunderheilern“ – Ekstase-Gottesdienst im Kinosaal (Nürnberger Nachrichten vom 18. März 2009, Lokalteil Seite 9); eine Abschrift ist online noch auf der Seite der Feuchter Zeitung Der Bote nachzulesen
- ↑ Helmut Bauer, 2006, Die Invasion der Außerirdischen, Seite 61
- ↑ Wörtlich berichtet die Zeitung von Ekstase; der Bericht bezieht sich offenbar auf einen Vortrag über die „Sohnschaft“ der Gläubigen und ihr neues Leben.
- 1 2 Die Neue Woche Ausgabe 43/09 (Memento des vom 14. September 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Selbstdarstellung der Akademie bei Wort und Geist
- ↑ Selbstdarstellung der Glaubenslehren bei Wort und Geist
- ↑ Matthias Pöhlmann: Handbuch Weltanschauungen. S. 233.
- ↑ Die lehrmäßigen Grundlagen der WORT+GEIST Bewegung. (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive). In: Das WORT+GEIST Lehr- und Leitungsteam: Offizielle Verlautbarung der WORT+GEIST-Bewegung aus aktuellem Anlass.
- ↑ Orientierungshilfe für Mitglieder der Evangelischen Allianz Nürnberg (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Helmut Bauer, 2006, Die Invasion der Außerirdischen, Seite 60
- ↑ Helmut Bauer, 2006, Die Invasion der Außerirdischen, S. 34
- ↑ Helmut Bauer, 2006, Die Invasion der Außerirdischen, S. 83
- ↑ Helmut Bauer, 2009, Liebe, der Weg weit darüber hinaus, Seite 33
- ↑ Helmut Bauer, 2009, Liebe, der Weg weit darüber hinaus, Seite 69
- ↑ Aktuelle Predigten von Wort und Geist (Memento vom 24. September 2010 im Internet Archive)
- ↑ Helmut Bauer, 2006, die Invasion der Außerirdischen, Seite 56
- ↑ Helmut Bauer, 2006, Die Invasion der Außerirdischen, Seite 76
- ↑ Helmut Bauer, 2009, Liebe, der Weg weit darüber hinaus, Seite 18 f.
- ↑ Helmut Bauer, 2009, Liebe, der Weg weit darüber hinaus, Seite 50
- 1 2 3 Wochenblattmagazin Regensburg vom 29. April 2009: „Brennpunkt – Wunderheilung mit Worten“
- ↑ Stellungnahme von Peter Wenz (Memento vom 3. August 2012 im Internet Archive), Mitschnitt auf Youtube, 2009.
- ↑ Stellungnahme zu Peter Wenz’ Ausführungen zur WORT+GEIST-Bewegung, www.wortundgeist.de, 2009 (PDF; 1,5 MB)
- 1 2 3 Die Außerirdischen sind mitten unter uns – Die neugeistige Bewegung WORT+GEIST will eine weltweite „Reformation“ (PDF; 2,3 MB) in: Zeitjournal Nr. 4/2008 der Arbeitsgemeinschaft für Religiöse Fragen (A.R.F.) e.V.
- ↑ Eine kurze Zusammenfassung ist auf der Seite der Anskar-Kirche verfügbar: Stellungnahme zur Bewegung „Wort + Geist“ (Memento vom 10. Februar 2011 im Internet Archive)
- ↑ Bernhard Olpen: Archivierte Kopie (Memento des vom 16. August 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Memento des Originals vom 16. August 2012 im Internet Archive) (Januar 2005, PDF-Datei; 47 kB)
- 1 2 Norddeutscher Rundfunk in einem Beitrag in NDR info vom 24. Juni 2008: Mit Glauben Geld verdienen (auf Youtube verfügbar); zitiert in den Nürnberger Nachrichten vom 18. März 2009
- 1 2 3 Stellungnahme zur Kritik an der WORT+GEIST-Bewegung, www.wortundgeist.de (PDF; 1,5 MB)
- 1 2 3 Nürnberger Nachrichten (Onlineportal): Wort und Geist: «Es geht nur um Macht und Geld» – Aussteiger der Psycho-Gruppe erzählen – «Führer der Nation»
- ↑ Ziele der Wort und Geist Stiftung
- ↑ Der Autor des NN-Artikels in einem Kommentar derselben Zeitung
- ↑ Ausrichtung von Wort und Geist (PDF; 89 kB)
- 1 2 ZDF: Frontal 21 mit einem Filmbericht über die „Sekte“ Wort und Geist vom 13. Oktober 2009
- ↑ Das Zeitjournal wörtlich: „Persönliche Probleme und Schwächen soll man unter entleerenden ‚Salbungsduschen‘ ausspülen lassen.“
- ↑ Ausrichtung von Wort und Geist (PDF; 89 kB)