Wynau
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Oberaargauw
BFS-Nr.: 0345i1f3f4
Postleitzahl: 4923
Koordinaten:628192 / 234534
Höhe: 420 m ü. M.
Höhenbereich: 399–529 m ü. M.
Fläche: 5,07 km²
Einwohner: 1676 (31. Dezember 2022)
Einwohnerdichte: 331 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
24,9 %
(31. Dezember 2022)
Website: www.wynau.ch

Reformierte Kirche in Wynau

Lage der Gemeinde
ww

Wynau [ˈviːnaʊ] ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Kantons Bern in der Schweiz.

Unter dem Namen Wynau bestehen neben der Einwohnergemeinde auch eine evangelisch-reformierte Kirchgemeinde und eine Burgergemeinde.

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Wynau, Oberwynau, Aegerten und Obermurgenthal (ehemals Murgeten).

Geographie

Wynau liegt im Oberaargau im Schweizer Mittelland. Die Gemeinde liegt ganz im Nordosten des Kantons Bern und grenzt an die Kantone Aargau und Solothurn. Die nördliche Gemeindegrenze bildet die Aare mit dem Gebiet Aareknie Wolfwil-Wynau, das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgeführt und seit 1996 durch das Bundesgesetz geschützt ist.

Die Nachbargemeinden von Wynau sind Wolfwil (SO), Murgenthal (AG), Roggwil, Aarwangen und Schwarzhäusern.

Im Südwesten des Gemeindegebiets befindet sich der Wynauberg mit der höchsten Stelle Höchi auf 528 m ü. M. Südlich davon liegt das Erlenmoos noch auf dem Gebiet von Wynau. Ein Teil davon bildet zusammen mit dem Mumenthaler Weiher ein Feuchtgebiet, das als Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung geschützt ist und zur Region Wässermatten in den Tälern der Langete, der Rot und der Önz des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung gehört.

Der Spiegel der Aare bei der Mündung der Murg nordöstlich von Wynau ist mit 401,5 m ü. M. der tiefste Punkt des Kantons Bern.

Klima

Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 9,6 °C, wobei im Januar mit 0,7 °C die kältesten und im Juli mit 19,0 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 92 Frosttage und 16 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 53, während im Schnitt 12 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 422 m ü. M.

Wynau
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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4
-1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Wynau
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,7 1,3 5,2 9,2 13,5 17,3 19,0 18,4 14,2 9,7 4,6 1,5 Ø 9,6
Mittl. Tagesmax. (°C) 3,4 5,5 10,8 15,3 19,5 23,3 25,2 24,8 20,0 14,2 7,7 3,8 Ø 14,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,2 −2,5 0,2 3,3 7,8 11,6 13,3 13,1 9,5 6,1 1,7 −1,1 Ø 5,1
Niederschlag (mm) 83 67 74 76 110 103 117 115 90 90 82 101 Σ 1108
Sonnenstunden (h/d) 1,3 2,7 4,3 5,7 6,2 7,3 7,7 6,9 5,1 2,9 1,4 0,9 Ø 4,4
Regentage (d) 10,2 9,3 9,8 9,8 12,2 10,9 11,1 11,3 9,2 10,5 10,5 11,6 Σ 126,4
Luftfeuchtigkeit (%) 86 82 77 73 75 74 74 78 82 87 88 88 Ø 80,3
T
e
m
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3,4
−2,2
5,5
−2,5
10,8
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3,3
19,5
7,8
23,3
11,6
25,2
13,3
24,8
13,1
20,0
9,5
14,2
6,1
7,7
1,7
3,8
−1,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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90
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1 85018801900193019501960197019801990200020102015
Einwohner9371'1041'2021'4851'5941'7811'7531'6031'7141'5841'5401'620

Geschichte

Bronzezeitliche Funde weisen auf Besiedlung am Aareufer und bei der Ziegelhütte hin. Am Hoferrain-Birchi finden sich Reste eines römischen Gutshofs, im Aarelauf wurden Teile eines römischen Ruderschiffs gefunden. Der ansässige Adel, die Freiherren von Bechburg, die Grafen von Falkenstein und die Herren von Aarwangen besassen im 13. und 14. Jahrhundert Güter und Vogteien, die nach und nach in den Besitz des Klosters St. Urban übergingen. Die Stadt Bern übernahm 1406 von den Grafen von Kyburg die Landgrafschaft Burgund, mit dem Landgericht Murgeten. 1413 ordnete Bern mit St. Urban die Gerichtsrechte neu. Wynau und Ober-Murganthal wurden dem Niedergericht Roggwil, und damit dem Amt Wangen zugewiesen. In der Helvetik kam Wynau 1798 zum Distrikt Langenthal und 1803 zum Amtsbezirk Aarwangen.

Wirtschaft

In Wynau steht ein Flusskraftwerk, welches die Aare staut. Es wurde 1894–96 von der Firma Siemens & Halske erbaut, die zu diesem Zweck zahlreiche italienische Bauarbeiter nach Wynau holte. Die Aktiengesellschaft Elektrizitätswerke Wynau befand sich im Besitz der Basler Handelsbank und der Deutschen Disconto-Gesellschaft, bevor sie 1903 von Langenthal und weiteren oberaargauischen Gemeinden (darunter Wynau) übernommen wurde. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde auch die Gemeinde Wynau mit Elektrizität versorgt. Das Kraftwerk wurde 1992–96 vollständig erneuert.

Verkehr

An der südlichen Gemeindegrenze führt die Bahnlinie LangenthalOlten entlang, es gibt auch einen Bahnhof Roggwil-Wynau. Damit liegt die Gemeinde in der Nähe des Schweizer Eisenbahnknotenpunktes Olten und des Autobahnknotens Härkingen. Durch das Dorf führt darüber hinaus die Hauptstrasse 1 von Bern nach Zürich. Über die Aare gibt es die Fähre Wolfwil–Wynau.

Sehenswürdigkeiten

  • Die reformierte Kirche und das Pfarrhaus.

Wappen

Blasonierung: «In Silber eine blaue Traube an grünem Stiel, mit zwei Blättern und einer Ranke.»
Wappenbegründung: Redendes Wappen, bekannt seit 1700. In der heutigen Form 1945 festgelegt.

Persönlichkeiten

  • Albert Steffen (* 1884 in Wynau; † 1963 in Dornach), Schriftsteller und Anthroposoph

Literatur

  • Jürg Schweizer: Kirche und Pfarrhaus in Wynau. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 1995, ISBN 3-85782-571-5, (Schweizerische Kunstführer 571 Serie 58).
  • Max Jufer (Red.): Der Amtsbezirk Aarwangen und seine Gemeinden. Herausgegeben vom Amtsbezirk Aarwangen und die 25 Einwohnergemeinden. Merkur, Langenthal 1991, ISBN 3-907012-10-0.
  • Elektrizitätswerke Wynau AG (Hrsg.): 100 Jahre Elektrizitätswerke Wynau AG. Merkur, Langenthal 1996, ISBN 3-907012-26-7.
  • Wappenbuch des Kantons Bern. Das Berner Staatswappen sowie die Wappen der Amtsbezirke und Gemeinden, im Auftrag des bernischen Regierungsrates hrsg. von der Direktion der Gemeinden, bearb. vom Berner Staatsarchiv unter Mitwirkung von Hans Jenni. Armorial du canton de Berne. Les armoiries de l'Etat de Berne, des districts et des communes, publié par la Direction des affaires communales sur mandat du Conseil-exécutif du canton de Berne, élaboré par les Archives de l'Etat de Berne avec la collaboration de Hans Jenni, Bern 1981.
Commons: Wynau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Objektblatt des Schutzgebiets Mumenthaler Weiher.
  6. Klimanormwerte Wynau. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 29. April 2022.
  7. Klimanormwerte Wynau. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 29. April 2022.
  8. Mitarbeiter: Gemeindesuche. Bevölkerung. In: Offizielle Webpräsenz BFS. Bundesamt für Statistik BFS, 2015, abgerufen am 30. August 2017 (Eingabe Wynau).
  9. Christian Rümelin, Jürg Schweizer: Kirche und Pfarrhaus in Wynau. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 571). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1995, ISBN 978-3-85782-571-2.
  10. Wappenbuch 1981, S. 61.
  11. Wappenbuch 1981, S. 60.
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