Yamaguchi-gumi (japanisch 山口組) ist die größte Gruppe der japanischen Yakuza.

Übersicht

Die Organisation wurde 1915 in Kōbe von Harukichi Yamaguchi gegründet. Gegenwärtiger Bandenchef ist Ken’ichi Shinoda (auch Shinobu Tsukasa).

Nach Angaben der Nationalen Polizeibehörde hat die Organisation ihr gemeldetes Hauptquartier (34° 43′ 12″ N, 135° 13′ 34,87″ O) in Kōbe und hatte Ende 2012 etwa 13.100 volle Mitglieder sowie 14.600 assoziierte Mitglieder, was insgesamt 44 % der 63.200 Gesamt-Yakuza entspricht. Die Zahl ist jedoch entsprechend dem allgemeinen Trend stark rückläufig, so dass allein zum Vorjahr 3.300 weniger Mitglieder gezählt wurden.

Nach dem Erdbeben von Kōbe 1995 nahm das Syndikat mit der Verteilung von Lebensmitteln Funktionen von Behörden wahr.

2004 kam es zu Ermittlungen gegen die Credit Suisse wegen mutmaßlicher Geldwäsche für den Japaner Susumu Kajiyama, der als führendes Mitglied von Yamaguchi-gumi mit illegalen Kreditgeschäften Umsätze von jährlich 900 Millionen Dollar erzielte.

Unter dem steigenden Verfolgungsdruck durch Polizei und Gerichte sank die Mitgliederzahl ab 2010 rapide. Im Juli 2013 wurde bekannt, dass Yamaguchi-gumi ein eigenes, nicht öffentlich vertriebenes Magazin für Mitglieder herausgibt. Mit der Publikation soll dem Mitgliederschwund entgegengewirkt werden.

2015 feierte die Gruppe ihr 100. Jubiläum mit öffentlichen Straßen- und Kinderfesten. Im September 2015 spaltete sich der Arm in Kobe von der Yamaguchi-gumi ab und mehrere Mitglieder sagten gegenüber der Polizei aus. Als Grund gelten die finanziellen Forderungen der Führungsspitze, die die sinkende Leistungsfähigkeit der unteren Ebenen überforderten. Als die örtliche Leitung in Kobe die Mutterorganisation verließ, gingen etwa 6100 Mitglieder nicht nur aus Kobe, sondern aus 36 Präfekturen mit. Im Zuge der Abspaltung kam es zu Tötungsdelikten und Unruhen in der Öffentlichkeit. Im April 2017 spaltete sich die aus Kobe geführte Gruppe erneut, alle drei Organisationen verloren im Zuge der Abspaltungen an Mitgliedern und Bedeutung. Anfang 2018 hatte die Yamaguchi-gumi noch 5200 Mitglieder, die Kobe-Yamagushi zähle 2600 Personen und die neueste Gruppe, die sich Ninkyo-Yamaguchi nennt, etwa 460 Mitglieder.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Herbert: Japan nach Sonnenuntergang.: Unter Gangstern, Illegalen und Tagelöhnern. (2002)
  2. 1 2 平成24年の暴力団情勢 („Situation der Yakuza-Banden 2012“). (PDF-Datei; 558 kB) In: npa.go.jp. Keisatsu-chō – Nationale Polizeibehörde Japans, März 2013, S. 3, 27, abgerufen am 24. März 2014 (japanisch).
  3. Kiste mit sieben Siegeln. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1995 (online).
  4. Die Yamaguchi-Gumi-Bande. In: Manager Magazin, 7. Juni 2004.
  5. Japanischer Mafia-Clan wirbt mit Magazin. In: Manager Magazin, 10. Juli 2013.
  6. Tokyo Reporter: Yamaguchi-gumi boss makes first public appearance since split., 2. Dezember 2015 (englisch)
  7. Die Welt: Die japanische Mafia hat die beste Zeit hinter sich, 29. Oktober 2015
  8. Nikkei.com: 山口組勢力、1万4100人と判明 神戸山口組は6100人, 25. Februar 2016 (japanisch)
  9. Tokyo Reporter: Yamaguchi-gumi boss found bludgeoned to death in Mie., 16. November 2015 (englisch)
  10. Asashi Shimbun: 2nd spinoff from Yamaguchi-gumi has makings of organized gang. (Memento des Originals vom 15. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 15. März 2018 (englisch)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.