Unter Züchterringen, von den Züchtern selbst oft nur Ringe genannt, versteht man die von Geflügel- und Vogelzüchtern angebrachten Fußringe zur endgültigen Kennzeichnung des Einzeltieres. Davon zu unterscheiden sind die Ringe der Vogelwarten, die andere Kennzeichen tragen. Man unterscheidet zwischen geschlossenen Ringen, die nur kurz eine gewisse Zeit nach dem Schlüpfen angebracht werden können, und offenen Ringen (Clipringen), die man zur vorübergehenden Kennzeichnung eines Tieres auch später noch anbringen und wieder entfernen kann.

Die Markierung der Züchterringe ist, sofern es sich nicht um einfache Farbringe zur Bezeichnung von Allerweltsvögeln handelt, nach einem streng geregelten System aufgebaut. Bei geschützten Vögeln ist eine Zuchtgenehmigung Voraussetzung für den Bezug von Züchterringen, ohne die die meisten Vögel nicht gehandelt werden dürfen.

Die Beringung von Exemplaren geschützter Arten dient der Umsetzung des Washingtoner Artenschutzabkommens und ist im dazu erlassenen Artenschutzrecht näher geregelt.

Rassegeflügel

Die Zuchtringe für Rassegeflügel und Rassetauben werden in Deutschland vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG), also vom nationalen Dachverband, ausgegeben und heißen deswegen Bundesringe. In anderen europäischen Staaten werden gleichartige Ringe verwendet, die sich im Nationalitätenkennzeichen unterscheiden (Ringe aus der Bundesrepublik sind mit einem D versehen, österreichische tragen ein AT, auf den französischen steht ein F usw.).

Dabei handelt es sich um geschlossene Kunststoffringe. Sie sind je nach Jahr nach der Reihenfolge weiß – schwarz – neongelb – dunkelblau – dunkelgrün – grau anders gefärbt, so dass sich das Alter eines Tieres auch ohne Einfangen ablesen lässt. Die Farben der nationalen Geflügelringe wurde mit einem Beschluss des Europäischen Kleintierzuchtverbandes (EE) einheitlich geregelt. Wie aus der schon genannten Reihenfolge erkenntlich wird, wiederholen sich die Farben alle sechs Jahre, weil Rassegeflügel nicht länger als sechs Jahre ausgestellt werden darf – die Bundesringe der Jahre 2009, 2015 und 2021 waren z. B. alle weiß.

Die Bundesjugendringe sind jedes Jahr lila, um die Tiere der Jugendzüchter von denen der Erwachsenen unterscheiden zu können, ansonsten sind sie identisch zu den Ringen der Senioren.

Der Bundesringe und ihre EE-Äquivalente enthalten Angaben über den Jahrgang, die verwendete Ringgröße, das Herkunftsland, sowie eine aus Buchstaben und Zahlen bestehende, fortlaufende Nummer, die pro Jahr nur einmal vergeben wird (z. B. EC 450, P 887, GZ 98 oder DH 8). Die Buchstabenkombinationen auf den Jugendringen beginnen immer mit einem J, dieses kann auch der einzige Buchstabe sein (z. B. JF 98, J 562 oder JT 36).

Fußringfarbe für Geflügel und Tauben
des BDRG bis 2000des EE ab 2001
JahrFarbeFarbeJahr
1995grüngrün2001200720132019
1996violettgrau2002200820142020
1997anthrazitweiß2003200920152021
1998blauschwarz200420102016 2022
1999gelbgelb200520112017 2023
2000rotblau200620122018 2024

Ziervögel

Für Papageien und Sittiche gelten folgende Farben:

Fußringfarbe Deutscher Kanarien- und Vogelzüchter-Bund
Jahr19951996199719981999
Farberotschwarzsilberblaugold
Jahr2000200120022003200420052006200720082009
Farbegründunkelrotschwarzblaugoldgrünrotschwarzblauviolett
Jahr2010201120122013201420152016201720182019
Farbeorangeblaurotschwarzgrünviolettorangedunkelblaurotschwarz

Man unterscheidet zwischen geschlossenen Ringen, die nur kurz eine gewisse Zeit nach dem Schlüpfen angebracht werden können, und offenen Ringen, die man auch später noch anbringen kann. Das Farbsystem gilt nur für geschlossene Ringe.

Nachweise

  1. Der Bundesring – Kennzeichnung des Einzeltieres. In: rassegefluegelzucht.de, abgerufen am 28. Mai 2013
  2. DKB: Fußringe. (2002–2014), abgerufen am 20. Mai 2013
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