Zahnlose Schließmundschnecke | ||||||||||||
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Balea perversa | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Balea perversa | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Die Zahnlose Schließmundschnecke (Balea perversa) ist eine auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorkommende kleine Landschnecke mit linksgewundenem Gehäuse.
Merkmale
Das kegelförmige Gehäuse (7–10 × 2,5–2,7 mm) ist hell bräunlich oder grünlichgelb gefärbt. Es hat acht bis neun Windungen, wobei die letzte Windung auch die breiteste ist, anders als bei vielen anderen Schließmundschnecken. Es wirkt glänzend, was an der sehr feinen Rippung liegt. Die Mündung ist viereckig und zahnlos bis auf die Oberlamelle, die auf einen kleinen Kallus reduziert ist. Das für die Familie der Schließmundschnecken namensgebende Clausilium fehlt.
Lebensweise
Balea perversa lebt im Moos, in groben Baumrinden, Baumhöhlen und unverfugten Mauern, an Straßenrändern und felsigen Böschungen, seltener in der Bodenstreu. Die Schnecke ernährt sich von Moosen, Algen, Flechten und Cyanobakterien.
Die Tiere können im Jahr 10 bis 20 Jungtiere (ovovivipar) gebären. Bis zur Geschlechtsreife dauert es unter günstigen Bedingungen drei bis vier Monate. Die Schnecken werden leicht durch Vögel verbreitet.
Verbreitung und Gefährdung
Der Verbreitungsschwerpunkt der Zahnlosen Schließmundschnecke liegt in Westeuropa und den Britischen Inseln. Frühere Angaben über ihre Verbreitung auch in Osteuropa werden mittlerweile in Zweifel gezogen.
Sie ist gefährdet durch den Verlust ihrer Biotope (Modernisierung alter Bausubstanz, Beseitigung alter Bäume), durch sauren Regen und Luftverschmutzung. Die Schnecke ist in naturnahe Ökosysteme integriert; aus Stadtgebieten ist sie weitgehend verschwunden. In Deutschland kommt sie nur verstreut vor und ist gefährdet (RL-D 2009: Gefährdungsgrad 3), in Bayern stark gefährdet (RL-BY 2003: Gefährdungsgrad 2). Auch in Österreich gilt sie als gefährdet (RL-At: Gefährdungsgrad 3). In der Schweiz ist sie als „verletzlich“ eingestuft (RL-Ch: VU).
Einzelnachweise
- ↑ Vollrath Wiese: Die Landschnecken Deutschlands. Quelle & Meyer Verlag 2014, 352 S. ISBN 978-3-494-01551-4
- 1 2 3 "Species summary for Balea perversa". AnimalBase, last modified 10. Jan. 2015, abgerufen 14 Nov. 2018.
- ↑ Edmund Gittenberger, Dick S. J. Groenenberg, Bas Kokshoorn und Richard C. Preece: Molecular trails from hitch-hiking snails. Nature volume 439, page 409 (26. Januar 2006).
- ↑ Francisco Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification (2012). ISBN 978-3-933922-75-5.
- ↑ Balea perversa. Fauna Europaea, abgerufen am 14. November 2018.