Zeche Lehnbank
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Andere NamenZeche Lehn Banck
Zeche Leenbank
Zeche Lehmbanck
Zeche Lehnbank & Striepen
AbbautechnikUntertagebau
Förderung/Jahrmax. 4200 t
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigte60
Betriebsbeginn1737
Betriebsende1821
NachfolgenutzungZeche Stock & Scherenberg Hauptgrube
Geförderte Rohstoffe
Abbau vonSteinkohle
Geographische Lage
Koordinaten51° 20′ 18,3″ N,  15′ 58″ O
Lage Zeche Lehnbank
StandortHaßlinghausen-Scheven
GemeindeSprockhövel
Kreis (NUTS3)Ennepe-Ruhr-Kreis
LandLand Nordrhein-Westfalen
StaatDeutschland
RevierRuhrrevier

Die Zeche Lehnbank war ein Steinkohlenbergwerk im Sprockhöveler Stadtteil Haßlinghausen-Scheven. Die Zeche war auch unter den Namen Zeche Lehn Banck, Zeche Leenbank oder Zeche Lehmbanck bekannt. Das Bergwerk befand sich im nördlichen Bereich, parallel zur heutigen Zechenstraße. Das Bergwerk war in der Haßlinghauser Mulde auf dem Gegenflügel der Zeche Feldgesbank in Betrieb.

Geschichte

Die Anfänge

Das Bergwerk wurde bereits im Jahr 1650 in den Unterlagen genannt. Am 1. Juni des Jahres 1671 erfolgte die Belehnung, später gehörte das Grubenfeld zur Zeche Scherenberg. In den Jahren 1737 und 1739 war das Bergwerk nachweislich in Betrieb. In den Jahren 1754 und 1755 wurde ein tiefer Erbstollen aufgefahren, dieser Erbstollen diente auch zur Lösung der Zeche Eggerbank. Im Jahr 1765 war ein Schacht in Betrieb, bei dem für die Förderung eine Winde verwendet wurde. Ab dem Jahr 1775 wurde das Bergwerk Zeche Lehnbank & Striepen genannt. Im Jahr 1782 wurde das Bergwerk durch den schlesischen Bergdirektor Friedrich Wilhelm Graf von Reden befahren. Zum Zeitpunkt der Befahrung war das Bergwerk bereits zum dritten Mal durch einen Stollen gelöst worden. Allerdings handelte es sich bei diesem Stollen noch nicht um den Tiefen Stock und Scherenberger Erbstollen, sondern um den Stock und Scherenberger Stollen. Dieser Stollen brachte der Zeche Lehnbank eine wasserfreie Bauhöhe von bis zu 15 Lachtern.

Im Jahr 1783 waren die Schächte 7 und 8 in Förderung. Beide Schächte waren im tiefsten Punkt durch einen Querschlag miteinander verbunden. Der Kohlenabbau erfolgte im Flöz Mausegatt. Am 3. Juli des Jahres 1784 wurde das Bergwerk durch den Leiter des märkischen Bergrevieres, den Freiherrn vom Stein, befahren. Die Zeche Lehnbank war eines von vier Bergwerken, welches vom Stein an diesem Tag auf seiner achtzehntägigen Reise durch das märkische Bergrevier befuhr. Zum Zeitpunkt der Befahrung wurden drei Örter aufgefahren, die teilweise noch nicht durchschlägig waren. Vom Stein machte in seinem Protokoll Angaben über den Zustand des Bergwerks und die Leistung und die Bezahlung der dort beschäftigten Bergleute. Im Jahr 1796 gehörte das Bergwerk zur Zeche Stock & Scherenberg Hauptgrube und war im Feld Lehnbank in Betrieb. Im selben Jahr waren die Schächte Caspar, Balster und Melchior in Betrieb. Ab dem Jahr 1796 gehörte das Bergwerk zum Befahrungsrevier des Obersteigers Hilgenstock.

Der weitere Betrieb

Im Jahr 1800 wurde das Feld Lehnbank stillgelegt, auf dem Feld Striepen waren die Schächte Arnd und Weber in Betrieb. Im Jahr 1805 waren die Schächte Abraham, Caspar, Catharina, Marcus, Lucas, Friederica und Jacob in Förderung. Im Jahr 1810 waren die Schächte Caroline und Meserach in Betrieb. Im Jahr 1815 war im Bereich des Oberstollens der Schacht Sybilla in Betrieb, im Bereich des tiefen Stollens waren die Schächte Adam, Caroline, Doris, Justus und Maria Catharina in Betrieb. Im Dezember des Jahres 1819 wurde das Grubenfeld Scherenberg altes Werk übernommen. Im darauf folgenden Jahr waren die Schächte Rosa und Friedrich Wilhelm sowie ein weiterer, namentlich nicht benannter, Luftschacht in Betrieb. Im März des Jahres 1821 wurde die Zeche Lehnbank zusammen mit weiteren Bergwerken zusammengefasst zur Zeche Stock & Scherenberg Hauptgrube.

Förderung und Belegschaft

Die ersten Förder- und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1781, damals wurde eine Förderung von 3313 Tonnen Steinkohle erbracht. Die Belegschaftsstärke lag in diesem Jahr bei 60 Bergleuten. Im Jahr 1805 wurden 4200 Tonnen Steinkohle gefördert, dies war die höchste Jahresförderung des Bergwerks. Die letzten bekannten Förderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1808, es wurden 3060 Tonnen Steinkohle abgebaut.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum. 144). 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.
  2. 1 2 3 4 5 6 Kurt Pfläging: Steins Reise durch den Kohlenbergbau an der Ruhr. 1. Auflage. Geiger Verlag, Horb am Neckar 1999, ISBN 3-89570-529-2.
  3. 1 2 3 Gustav Adolf Wüstenfeld: Auf den Spuren des Kohlenbergbaus. Gustav Adolf Wüstenfeld-Verlag, Wetter-Wengern 1985, ISBN 3-922014-04-6.
  4. Kurt Pfläging: Die Wiege des Ruhrkohlenbergbaus. 4. Auflage. Verlag Glückauf, Essen 1987, ISBN 3-7739-0490-8.


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