Die Zellularpathologie ist eine Krankheitslehre, nach der Krankheiten auf Störungen der Körperzellen bzw. ihrer Funktionen basieren. Sie wurde in den 1850er Jahren von Rudolf Virchow entwickelt, der 1855 auch den Begriff „Cellularpathologie“ prägte.

Als auf der Zellenlehre beruhendes Krankheitskonzept ersetzte sie die zuvor seit der Antike gültige Humoralpathologie und ist damit für eine umfassende Umwälzung in der Vorstellung von Krankheitsentstehung und Krankheit im Allgemeinen verantwortlich. Zusammen mit der experimentellen Pharmakologie, der Physiologie und der Mikrobiologie bildet sie eine einheitliche Grundlage für die klinische Medizin und ein Fundament der wissenschaftlich begründeten Medizin.

Literatur

  • Rudolf Virchow: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Verlag A. Hirschwald, Berlin 1858 (und spätere Auflagen)
  • Heinz Otremba: Rudolf Virchow. Begründer der Zellularpathologie. Eine Dokumentation. Echter-Verlag, Würzburg 1991, S. 5 f., 9 f., 22, 28 f., 39 und 44.

Einzelnachweise

  1. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 42.
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