Die Zeppelinhalle ist ein ehemaliges Industriegebäude in Darmstadt. Sie ist aus künstlerischen und technischen Gründen ein Kulturdenkmal.

Geschichte

Im Jahr 1921 wurde in Diwitten bei Allenstein in Ostpreußen eine wenige Jahre zuvor erbaute Luftschiffhalle demontiert, weil im Versailler Vertrag die Demontage und Übergabe allen Kriegsmaterials festgelegt wurde. Da die Alliierten jedoch kein Interesse an der Halle hatten, konnte das Darmstädter Unternehmen Bahnbedarf A.-G. den oberen Teil der Halle kaufen. Sie ließ die stählernen Hallenkonstruktionen demontieren und nach Darmstadt transportieren. Weitere Teile der Halle wurden in Königsberg und Zabrze (damals nach Paul von Hindenburg benannt) verbaut.

In den Jahren 1922/23 wurde hieraus an der Darmstädter Landwehrstraße das Traggerüst zweier hintereinander stehender Werkhallen (mit einer Schiebebühne dazwischen liegend), und somit kürzer und niedriger, aufgebaut. Sie waren mit Gleisen ausgestattet und dienten der Reparatur von Eisenbahnfahrzeugen. Statt der ursprünglichen Ruberoidfassade erhielten die Gebäude eine nach Plänen von Jan Hubert Pinand expressionistisch gestaltete Fassade mit dunklen Klinkern, hellen Betongesimsen und Gewänden. Typisch für die Bauzeit sind die Treppengiebel an den Schmalseiten und über den Risaliten an der Längsseite; sowie die Sprossenteilung an den runden Fenstern in der Südfassade.

Beide Werkhallen wurden aufgrund ihrer Herkunft als Zeppelinhallen bezeichnet.

Die südliche Zeppelinhalle wurde bei einem Brand im Oktober 1977 stark beschädigt und nicht wieder aufgebaut. Die erhaltene nördliche Zeppelinhalle wurde von den 1970er- bis in die 1990er-Jahre als Lagerhalle genutzt. 2001 erfolgte der Einbau eines Parkhauses.

Literatur

  • Günter Fries et al.: Stadt Darmstadt. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen.) Vieweg, Braunschweig 1994, ISBN 3-528-06249-5, S. 554.
  • Roland Dotzert et al.: Stadtlexikon Darmstadt, Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1930-3 und ISBN 978-3-8062-1930-2, S. 1014f. Die dortige Angabe, die Darmstädter Zeppelinhallen seien aus zwei Luftschiffhallen entstanden, ist unzutreffend.
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Einzelnachweise

  1. Henryk Mondroch: Dywicki parking w niemieckim Darmstadt, in: Gazeta Dywicka Nr. 37 vom 15. März 2012, Seite 7.
  2. Sterowce na dywickim niebie, in: Gazeta Olsztyńska, aktualisiert am 20. Dezember 2016.
  3. Referenz von Donges Steeltec.

Koordinaten: 49° 52′ 40,8″ N,  38′ 29,2″ O

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