Zoologischer Garten Berlin | |
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Besonderheiten | Artenreichster Zoo der Welt, ältester Zoo Deutschlands |
Ort | Hardenbergplatz 8 10787 Berlin |
Fläche | 33 Hektar |
Eröffnung | 1. August 1844 |
Tierarten | 1.074 Arten (31. Dezember 2021) |
Individuen | 19.443 Tiere (31. Dezember 2021) |
Besucherzahlen | 2,34 Millionen (31. Dezember 2021) |
ISIN | DE0005031801 DE0005031868 |
Organisation | |
Leitung | Andreas Knieriem |
Trägerschaft | Zoologischer Garten Berlin AG (WKN: 503180, WKN: 503186) |
Förderorganisationen | Freunde und Förderer des Zoologischen Gartens Berlin e. V., Gemeinschaft der Förderer des Tierpark Berlin und des Zoo Berlin e. V. |
Mitglied bei | WAZA, EAZA, VdZ |
Elefantentor am Eingang Budapester Straße | |
www.zoo-berlin.de/de | |
Der Zoologische Garten Berlin ist der älteste noch bestehende Zoo Deutschlands und der artenreichste Zoo der Welt. Er liegt im Berliner Ortsteil Tiergarten (Bezirk Mitte), während sich der andere der beiden zoologischen Gärten der Hauptstadt, der Tierpark Berlin, im Ortsteil Friedrichsfelde befindet.
Im Zoologischen Garten sind auf einer 33 Hektar großen Fläche über 20.000 Tiere aus rund 1100 Arten zu sehen. Mit dem angeschlossenen Aquarium gehört der Zoo zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Berlins: 2,3 Millionen Menschen besuchten im Jahr 2020 den Berliner Zoo oder sein Aquarium.
Der Zoo ist Namensgeber des Bahnhofs Zoologischer Garten, der sich am Hardenbergplatz gegenüber dem Zoo-Verwaltungsgebäude und dem Löwentor befindet.
Geschichte
Der Zoologe der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, Martin Hinrich Lichtenstein, hatte 1841 den Preußischen König Friedrich Wilhelm IV. überredet, nicht nur ein Darlehen, sondern auch einen Teil des Geländes seiner Fasanerie am Berliner Tiergarten für die Errichtung eines Zoos unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Dazu verfasste Lichtenstein bereits im Jahr 1840 ein Memorandum an den König. Der Text dieser Denkschrift ist seit 1877 verloren. Sicher ist aber, dass Alexander von Humboldt sie König Friedrich Wilhelm IV. vorlegte, der mit der „Allerhöchsten Kabinettsordre vom 31. Januar 1841“ die Gründung des Zoologischen Gartens ermöglichte.
Als neunter Zoo in Europa wurde der Zoologische Garten Berlin am 1. August 1844 eröffnet. Martin Hinrich Lichtenstein war der erste Direktor. Nach Lichtensteins Tod im Jahr 1857 wurde Wilhelm Carl Hartwig Peters zum Direktor bestellt.
Auf Peters folgte am 3. August 1870 der Humanmediziner und Gründungsdirektor des Kölner Zoos, Heinrich Bodinus, als Zoodirektor. Er ließ 1871 ein Antilopenhaus errichten, das vor allem wegen seines exotischen Stils zu einer Sehenswürdigkeit wurde. In der darauf folgenden Zeit wurden ein Elefantenhaus, ein Straußenhaus, ein Stelzvogelhaus und das Elefantentor gebaut. Zusätzlich entstanden auf dem Gelände des Zoos Pavillons und Restaurants.
Im Jahr 1885 wurde der Veterinärmediziner Max Schmidt, der zuvor den Zoo Frankfurt geleitet hatte, der Nachfolger von Bodinus. Er führte ein Tierinventar und eine geordnete Buchhaltung ein.
Nach Schmidts Tod im Jahr 1888 übernahm Ludwig Heck die Leitung des Zoos und ließ den Tierbestand erweitern, der daraufhin mit dem Bestand des Londoner Zoos vergleichbar war.
Anfangs war der Zoologische Garten mit einem Bretterzaun umgeben. Stattdessen wurde im Jahr 1905 eine einfache Mauer errichtet, die nebst einem Farbanstrich mittels aufgesprühtem feinem Sand das Aussehen einer Sandsteinmauer erhalten hat.
Im Jahr 1905 wurde auch darüber berichtet, dass der Zoo eine Ausstellungshalle nach Bauplänen des Baurats Gause erhalten solle. Das Projekt wurde der Zoo-Aktiengesellschaft vorgestellt und sollte nach der Fertigstellung der AG zur langjährigen Pacht überlassen werden. Aus Bevölkerungskreisen gab es jedoch massive Kritik daran, dass mit einem solchen Objekt der Garten-Charakter des Zoos verloren ginge und vom nutzbaren Terrain für die Tiergehege damit weiteres einem artfremden Zweck zugeführt werde. Wie festzustellen ist, kam es nicht zum Bau einer Ausstellungshalle.
Im Jahr 1913 wurde das unter der Planung des Verhaltensforschers Oskar Heinroth entstandene Aquarium eröffnet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Anlagen zu Außengehegen nach dem Vorbild des Tierparks Hagenbeck in Hamburg ausgebaut.
Ludwig Hecks Sohn Lutz Heck folgte 1932 als Direktor. Unter seiner Leitung wurde im Jahr 1939 Juden der Zutritt zum Zoo verboten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde durch alliierte Luftangriffe ein Großteil des Zoos zerstört. Von insgesamt 3715 Tieren überlebten nur 91, unter ihnen zwei Löwen, zwei Hyänen, der asiatische Elefantenbulle Siam, der Flusspferdbulle Knautschke, zehn Mantelpaviane, die Schimpansin Suse, ein Schwarzschnabelstorch und ein Schuhschnabel.
Von 1945 bis Ende 1956 wurde der Zoo von Katharina Heinroth, der Ehefrau Oskar Heinroths und damals einzigen Zoodirektorin Deutschlands, geleitet. Sie organisierte den Wiederaufbau des Zoos, ließ das Antilopenhaus renovieren und ein Elefantenhaus sowie ein Flusspferdhaus neu bauen.
Heinz-Georg Klös übernahm 1956 die Leitung des Zoos und führte weitere Wiederauf- und Ausbauten durch. Er ließ unter anderem Affenhäuser, ein Vogelhaus, Bärenanlagen und ein Raubtierhaus mit Nachttierabteilung errichten und das Aquarium ausbauen. Man begann mit der Zucht seltener oder vom Aussterben bedrohter Tiere, wie Spitzmaulnashörnern oder Przewalski-Pferden. Außerdem ließ Klös auf dem Gelände des Zoos Tierskulpturen aufstellen und zooarchitektonisch bedeutende Bauten der Vergangenheit rekonstruieren und renovieren (wie das Elefantentor, Löwentor und Giraffenhaus). Er gründete eine Zooschule und sorgte für die Wiederherstellung vieler der alten Gebäude.
Nach der deutschen Wiedervereinigung konnte die Kooperation mit dem Tierpark in Berlin-Friedrichsfelde intensiviert werden, der als größter Landschaftstiergarten Europas gilt. Von 1991 bis 2002 leitete Hans Frädrich den Zoo. Am 5. Mai 1994 gab die Deutsche Bundespost einen Sondermarken-Block zum 150-jährigen Bestehen des Berliner Zoos und zum 150. Geburtstag von Carl Hagenbeck heraus.
In die Kritik geriet der Zoo im Frühjahr 2007, als bekannt wurde, dass Journalisten nur Zugang zum Pressebereich auf der Website erhalten, wenn diese sich verpflichten, nicht negativ über den Zoo zu berichten. Nach dem Bekanntwerden wurde die Regelung geändert.
Zum 1. Juli 2006 wurde Bernhard Blaszkiewitz zum weiteren ordentlichen Vorstandsmitglied der Zoo Berlin AG berufen. Die Aufgabe des Zoodirektors wurde ihm mit Wirkung zum 31. Januar 2007 übertragen, nachdem der bisherige Amtsinhaber, der Vorstandsvorsitzende Jürgen Lange, altersbedingt Ende Januar 2007 ausgeschieden war. Blaszkiewitz war auch Geschäftsführer und Direktor der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH.
Am 19. September 2013 gab der Aufsichtsrat der Zoologischer Garten Berlin AG bekannt, dass Andreas Knieriem, der bisherige Direktor des Münchner Tierparks Hellabrunn, zum Nachfolger des scheidenden Direktors Blaszkiewitz benannt worden ist und somit als alleiniger Direktor beide Einrichtungen leitet. Im Jahr 2014 trat Knieriem sein Amt an.
Seit den 2000er Jahren ist der Zoo Berlin gemeinsam mit dem Tierpark Drehort für die Fernsehserie Panda, Gorilla & Co.
Neben Shows und kommentierten Fütterungen, wie zum Beispiel bei den Kalifornischen Seelöwen oder den Elefanten, finden im Zoo Berlin verschiedene Sonderveranstaltungen wie das Pfingstsingen statt. Regelmäßig werden Führungen zu Themen wie Artenschutz oder Architektur im Zoo angeboten, Kindergeburtstage und der „Lieblingstierbesuch“ werden von der Zooschule organisiert.
Am 18. November 2022 wurde der Zoo vorübergehend für den Publikumsverkehr geschlossen. Grund für die Schließung ist ein Fall von Vogelgrippe H5N1, der bei einem verendeten Wasservogel der Art Hammerkopf festgestellt worden ist. Es wurde von Anfang an von einer Schließung über mehrere Wochen ausgegangen, um eine Verbreitung und auch Übertragung der Krankheit auf den Menschen zu verhindern. Es war der erste Fall von Vogelgrippe im Berliner Zoo. Das Aquarium war von der Schließung nicht betroffen. Am 30. November erfolgte ein Statusbericht des Zoos. Bei den bisherigen Ergebnissen der Tests aller im Zoo lebender Vögel habe es keinen weiteren Fall gegeben. Nach Artikel 12 Absatz 1 Buchstabe a der EU-Verordnung 2020/687 ist beim Auftritt eines positiven Falles der aviären Influenza die Tötung des gesamten Vogelbestandes vorgeschrieben, wobei man sich um eine Ausnahmegenehmigung bemühe, um vor allem auch vom Aussterben bedrohte Tierarten Kagu, Vietnamesischer Fasan und Nördlicher Streifenkiwi vor der Tötung zu bewahren. Am 24. Dezember 2022 wurde der Zoo wiedereröffnet. Es gab keine weiteren positiven Testergebnisse.
Gebäude und Skulpturen
Einige Bauwerke wurden im Stil der Ursprungsländer der gezeigten Tiere gebaut, wie das noch existierende Bisonhaus (von 1905) oder das Antilopenhaus. Den westlichen Eingang am Hardenbergplatz bildet das Löwentor, das zum 750. Stadtjubiläum im Jahr 1987 nach alten Vorlagen wiedererrichtet wurde (seit 2016 mit neuem, größerem Kassen- und Eingangsbereich). Am Olof-Palme-Platz in der Budapester Straße bildet das Elefantentor (1899 erbaut, wiedererrichtet 1984) den südlichen Eingang. Zahlreiche Tierskulpturen sind auf dem Freigelände aufgestellt, wie der Eisbärenbrunnen von Hansjörg Wagner oder die Orang-Utan-Skulptur von Fritz Behn. Einige davon sind Erinnerungen an verendete Zoo-Tiere, zum Beispiel die Bronzestatue von Knautschke vor dem Flusspferdhaus, die Granitskulptur von Gorilla Bobby am Affengehege und das Denkmal Knut der Träumer.
Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt der Zoologische Garten zwei neue Musikpavillons: ein zuvor auf dem Platz vor dem großen Restaurant vorhandener sollte ersetzt werden. Ein Einladungswettbewerb unter Berliner Architekten ergab schließlich zwölf Entwürfe, für welche die mit hochrangigen Persönlichkeiten besetzte achtköpfige Jury zwei erste Preise vergab: der Schallwerfer von Zaar & Vahl sowie Frau Musica von Ad. Hartung. Wie eine Internetrecherche ergab, wurde wohl keiner der beiden preisgekrönten Pavillons erbaut. Denn in den 1930er Jahren ist auf einer Ansichtskarte ein überaus moderner Bau mit Neonbeleuchtung zu sehen.
Unabhängig von dem hier gerade dargestellten Pavillon wurde ein weiterer in der Nähe des Zoo-Eingangs vom Kurfürstendamm gebaut. Dessen Entwurf stammte von den Architekten Kayser & von Großheim, die einen chinesischen Baustil geplant hatten. Als Materialien kamen Granit für den Unterbau, Holz für die Pavillonkonstruktion und gelb glasierte Dachziegel zum Einsatz. Holzschnitzereien und Kupferverzierungen dienten als Schmuck.
Von 1910 bis 1912 wurde der Marmorsaal erbaut, der seinerzeit einer der größten Säle Berlins war. Er befand sich im Mittelbau des Gaststättenkomplexes am südöstlichen Rand des Zoogeländes und wurde als Wirtshaus und Kino genutzt. Der Film Nosferatu hatte dort 1922 Premiere. Außerdem fand in den 1930er Jahren im Saal mehrmals der Reichspresseball statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Saal zerstört und nicht neu eingerichtet.
Das vom Architekturbüro schmucker und partner entworfene Versorgungsgebäude an der Bahntrasse wurde im Oktober 2008 in Betrieb genommen. Die Finanzierung des Neubaus erfolgte durch den Verkauf des alten Wirtschaftshofgeländes.
Tieranlagen
Allgemeines
Der Zoologische Garten Berlin zeigt, mit dem Aquarium, unter den Zoos weltweit den größten Artenreichtum.
Steinbockfelsen
Am 1899 unter der Planung von Moritz Lehmann entstandenen Steinbockfelsen lebt eine Zuchtgruppe Sibirischer Steinböcke. In der Nachbarschaft leben Seltenheiten wie Sichuan-Takine und Himalaya-Thare. Die Nagetiere unter den Gebirgstieren werden mit Alpenmurmeltieren und Waldmurmeltieren präsentiert.
Adlerschlucht (Adlerfelsen)
Seit einem Umbau, der unter anderem 65 Außenvolieren zu 25 zusammenfasste, lebten am Adlerfelsen im Jahr 2018 insgesamt 37 Vögel von 15 verschiedenen Arten, davon zehn Greifvogelarten, drei Eulenarten, eine Raben- und eine Nashornvogelart. In der Nähe des Pinguinhauses leben Andenkondore.
Kamelrevier
Im 1961 errichteten Kamelrevier leben Dromedare und Vikunjas. Eine Anlage an der Lichtensteinbrücke, die über den Landwehrkanal zum Erweiterungsgelände führt, ist Lebensraum für Lamas. In der Nähe der Fasanerie lebt die Zuchtgruppe der Alpakas.
Bärenfelsen
Am 1937 errichteten Bärenfelsen leben einige Arten der Großbären der Welt. Kragenbär und Indische Lippenbären bewohnen den Tropenbärenfelsen. Eisbären bewohnen eine große Felsanlage; hier wurde 2006 Knut geboren. Braunbären nutzten bis 2016 eine große Anlage mit viel Wasser und Baumbestand, über einen Verbindungstunnel konnten die Polarwölfe von ihrer Anlage in die der Braunbären gelangen. In der Nähe leben Rote Nasenbären und die stark gefährdeten Afrikanischen Wildhunde.
Rinderrevier
Im Rinderrevier werden zahlreiche exotische Rinder präsentiert. Die Ställe der Tiere sind im Baustil der Herkunftsländer der Tiere erbaut so z. B. das größte thailändische Bauwerk Europas, der Stall für Java-Banteng und Vorderindischen Gaur. Außerdem findet man im Rinderrevier Rotbüffel, Tiefland-Anoas, Yaks, Watussirinder, Südeuropäische Wasserbüffel, Präriebisons und Wisente.
Robbenfelsen
Am Robbenfelsen lebt eine Zuchtgruppe Kalifornischer Seelöwen, Ostatlantischer Seehunde und Südafrikanische Seebären. In unmittelbarer Nähe leben Zwergotter.
Huftiere
Persische Einhufer und Paarhufer
Im historischen persischen Einhuferrevier aus den Jahren 1909/1910 leben nicht nur die Einhufer Böhm-Steppenzebras und Grevyzebras, sondern auch Paarhufer wie Elenantilopen, Südafrikanische Oryxantilopen und Säbelantilopen.
Das Paarhuferrevier ist besetzt mit Großen Ameisenbären, den seltenen Östlichen Bongos, Okapis zusammen mit Rotduckern sowie mit den Südafrikanischen Rappenantilopen zusammen mit Kirk-Dikdiks.
Hirschrevier
Das in den Jahren 1869–1872 entstandene Hirschrevier ist die Heimat der größten Sammlung an Hirschen in Mitteleuropa. Hier leben Prinz-Alfred-Hirsche, Südpudus, Davidshirsche, Japan-Sikahirsche, Axishirsche, Weißwedelhirsche und Zwergmuntjaks. Die nordischen Hirsche sind mit dem Mesopotamischen Damhirsch und mit dem Europäischen Waldrentier vertreten. Außerdem hält der Zoo die einzigen Barasinghas und die einzigen Chinesischen Wasserrehe in ganz Deutschland.
Streichelzoo Hans im Glück (Tierkinderzoo)
Der Zoo beherbergt neben Wildtieren auch Haustierrassen. Einige davon können im Tierkinderzoo gestreichelt und gefüttert werden. Im Streichelzoo leben neben Hinterwälder Rindern, Shetland-Ponys, Vietnamesischen Hängebauchschweinen und Kamerunschafen über sechs weitere, teils bedrohte, Haustierrassen aus aller Welt.
Fasanerie
In der Fasanerie leben Hühnervögel aller Größenordnungen z. B. Vieillot-Feuerrückenfasan, Napoleonpfaufasan, Prälatfasan, Malaiischer Argusfasan, Indochina-Pfaufasan, Halsbandfrankolin, Elliotfasan, Gelbschnabelhokko, Tuberkelhokko, Zwergwachtel und viele mehr. Als Untermieter leben dort Kleinkantschile, kleine Säugetiere, die zur Familie der Hirschferkel zählen. In der Nähe der Fasanerie lebt ein Paar Helmkasuare. Außerdem befinden sich in der Nähe eine Strandvogelvoliere und Volieren für Zwergflamingos, James-Flamingos und Andenflamingos.
Erweiterungsgelände
Das im alten Diplomatenviertel gelegene 3,4 Hektar große Erweiterungsgelände ist das einzige Areal des Zoos jenseits des Landwehrkanals. Seine Eröffnung fand am 23. Mai 1987 statt. Hier gibt es die Afrikaanlage mit Südafrikanischen Blauhalsstraußen, Springböcken, Großen Kudus und Blessböcken sowie die Südamerika-Anlage mit Guanakos, Nandus, Wasserschweinen und Großen Maras. Diese Gemeinschaftshaltungen galten bei ihrer Zusammenstellung als Risiko, da man damit zoologisches Neuland betrat. Ebenfalls im Erweiterungsgelände leben Emus, Parmakängurus, Rote Riesenkängurus und Przewalski-Pferde. Außerdem lebte hier bis 2016 der letzte in Deutschland gehaltene Japanische Serau.
Nagerfelsen, Volieren und sonstige Anlagen
Der 1903 als Anlage für Wassernagetiere eröffnete Nagerfelsen beherbergt Südafrikanische Stachelschweine sowie Afrikanische Quastenstachler. In der unmittelbaren Nähe des Elefantentores lebt eine Zuchtgruppe Hirschziegenantilopen. Zwischen Affenhaus und Affenfelsen befindet sich eine Voliere für Störche, hier leben unter anderem Schwarzstörche, Asiatische Wollhalsstörche, Maguaristörche, Abdimstörche und Rotfußseriemas. Auf dem Pelikansee leben vier verschiedene Pelikanarten. Zwischen Hirschrevier und Böhm-Steppenzebras ist eine große Wiese für Stelzvögel. Hier leben unter anderem Europäische Weißstörche, Ostafrikanische Kronenkraniche, Mandschurenkraniche und Afrikanische Marabus. Zwischen Wildhunden und Andenkondoren befindet sich eine wasserreiche Voliere, die Sumpfvogelvoliere. Hier leben Punasichler, Schwarzzügelibis, Schopfibis, Philippinen-Rotrückenreiher, Prachtreiher, Paddyreiher, Kuhreiher und viele mehr. In der Nähe des Elefantenhauses befindet sich eine Anlage für Rosaflamingos und Chileflamingos. Die Seen des Zoos (Vierwaldstätter See, Grottenteich, Neptunteich, kleiner Raubtierhausteich) bevölkern über 60 Arten von Enten, Gänsen, Schwänen und Sägern. Im historischen Tauben- und Hühnerhaus von 1908 leben seltene Hühner und Tauben, darunter Seidenhuhn, Bankivahuhn, Lockentaube, Zwerg-Lakenfelder und über 17 weitere Arten.
Tierhäuser
Elefantenhaus
Das Elefantenhaus gleich neben dem Eingang am Hardenbergplatz (Löwentor) beherbergt eine Zuchtgruppe Indischer Elefanten. Im Zoo Berlin leben:
- Viktor (* 1993 in Ramat Gan/Israel, seit 2000 im Zoologischen Garten)
- Carla (* 1974 in Indien, seit 1977 im Zoologischen Garten)
- Drumbo (* 1970, seit 1987 im Zoologischen Garten)
- Pang Pha (* 1987 in Thailand, seit 1987 im Zoologischen Garten)
- Anchali (* 2012 im Zoologischen Garten Berlin)
Die Elefantenkühe Tanja (* 1964 in Indien; † 16. Oktober 2018) und Iyoti (* 1974 in Indien; † 16. Februar 2019), von 1984 sowie 1976 bis zu ihrem Tod im Zoologischen Garten, mussten aufgrund altersbedingter Leiden eingeschläfert werden.
Nashornhaus
Einen Schwerpunkt der tiergärtnerischen Arbeit bilden die Nashörner, für das Breitmaulnashorn – obwohl nicht mehr im Bestand – führt der Zoo Berlin das Internationale Zuchtbuch. In den sechs Gehegen des von 1962 bis 1964 erbauten Nashornhauses lebten Ostafrikanische Spitzmaulnashörner, durch deren Zucht der Zoo berühmt wurde, sowie Indische Panzernashörner. Außerdem bewohnen die Spitzmaulnashörner eine weitläufige Anlage in der Nähe der Lichtensteinbrücke. Untermieter im Nashornhaus waren die Flachlandtapire und ein Mittelamerikanischer Tapir. Das Gebäude wurde 2021 abgerissen; das neue Gebäude soll ähnlich wie das Flusspferdhaus eine Unterwasserbetrachtung ermöglichen.
Die neue Nashorn-Pagode mit naturnah nachgebauter Sumpflandschaft wurde im Juni 2023 eröffnet. Der 25 Meter hohe Turm aus rotem Sandstein ist von außerhalb des Zoos weithin sichtbar. Auf dem neuen Gelände kommen neben den Panzernashörnern auch die Flachlandtapire sowie die Visaya-Pustelschweine unter.
Flusspferdhaus
Das Flusspferdhaus entstand nach Plänen des Münchner Architekten Jörg Gribl in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren Schlaich Bergermann Partner und ist eines der modernsten Tierhäuser der Welt. Sein Dach besteht aus einer gläsernen Doppelkuppel, an der sich am Abend die Lichtreflexe an der Wasseroberfläche spiegeln. Hier leben Flusspferde in einem Wasserbecken, umgeben von savannenähnlicher, üppiger Vegetation und nebenan Westliche Zwergflusspferde. Durch Panoramaglasscheiben können die Gäste den Tieren bei ihren Unterwasserspaziergängen zusehen. Die Außenanlage teilen sich die Flusspferde mit Nyalas, Antilopen aus Afrika.
Schweinehaus
Im historischen Schweinehaus von 1910 werden außergewöhnliche Schweine wie Sulawesi-Hirscheber, Negros-Pustelschweine, Pinselohrschweine, Borneo-Bartschweine, Halsbandpekaris, Südliche Weißbartpekaris und Westafrikanische Warzenschweine präsentiert.
Reich der Jäger (Raubtierhaus)
Das Gebäude eröffnete im April 1974. Einige Anlagenteile wurden bereits früher gebaut; so 1971 die 600 m² große Anlage für Sibirische Tiger und 1960 die 2000 m² große Anlage für Transvaal-Löwen. Die Innenkäfige aller Raubtiere waren ursprünglich gefliest. Seit dem Umbau leben hier Nordpersische Leoparden, Jaguare, Ozelots, Arabische Sandkatzen, Sri-Lanka-Rostkatzen, Östliche Ringelschwanzmungos, Nördliche Schmalstreifenmungos, Südliche Ozelotkatzen, Yucatan-Langschwanzkatzen, Zentralamerikanische Langschwanzkatzen, Westliche Kleine Pandas, Tayras und Südliche Zwergmangusten.
Ab 1980 waren hier auch die bekannten Pandas Bao Bao und Tjen Tjen untergebracht. 2012 endete die Haltung zunächst. Die Großen Pandabären Meng Meng und Jiao Qing bewohnen seit Juni 2017 den neu erbauten Panda Garden in der Nähe des Hirschreviers.
Das Raubtierhaus wurde zwischen 2018 und Februar 2022 großflächig umgebaut und neugestaltet. Die Neueröffnung des rund 14 Millionen Euro teuren Umbaus erfolgte für Zoobesucher am 25. Februar 2022 unter dem Namen Reich der Jäger. Im Rahmen des Umbaus wurden die Gehege naturnah gestaltet, vergrößert und Gitter sowie Fliesen durch Glasscheiben und Kunstfelsen ersetzt.
Nachttierhaus
Das Mitte der 1970er Jahre errichtete Nachttierhaus befindet sich unter dem Raubtierhaus. Hier ist der Tages-/Nachtrhythmus vertauscht. So können die Besucher auch nachtaktive Tiere erleben. Es gibt u. a. Erdferkel, Senegal-Galagos, Bengal-Plumplori, Wickelbären, Gemeine Vampirfledermäuse, Sechsbinden-Gürteltiere, Grüne Zwergagutis, Wüstenfüchse, Bolivien-Nachtaffen, Tüpfelbeutelmarder und Fingertiere sowie elf weitere nachtaktive Arten.
Im Rahmen der Umgestaltung des Raubtierhauses wurde auch das Nachttierhaus modernisiert. Es ist seit dem 25. Februar 2022 im neu eröffneten Reich der Jäger zu finden.
Affenhaus
Im in vier Abschnitten von April 1959 bis 1965 eröffneten Affenhaus leben neben den Menschenaffen (Sumatra-Orang-Utans, Westliche Flachlandgorillas, Bonobos und Westafrikanische Schimpansen) auch über 22 teils seltene Affenarten, darunter Ceylon-Hutaffen, Eulenkopfmeerkatzen, Rote Springaffen, Siamange, Braune Kapuzineraffen, Hulmans, Mandrills, Schwarze Haubenlanguren, Rio-Napo-Tamarine, Kolumbianische Klammeraffen, Schwarze Brüllaffen, Rotgesichtsmakaken und Schwarzbüscheläffchen. Am benachbarten Affenfelsen leben kopfstarke Zuchtgruppen mit Mantelpaviane und Bartaffen. Die Gibboninsel im Grottenteich bewohnen Kappengibbons.
Panda Garden (Pandahaus)
Der 5480 m² umfassende Panda Garden beheimatet die Großen Pandabären Meng Meng und Jiao Qing sowie deren beiden am 31. August 2019 geborenen Jungtiere Meng Xiang und Meng Yuan. Vorbild für die landschaftliche Gestaltung der rund neun Millionen Euro teuren Anlage war die Provinz Sichuan in China.
Der Panda Garden besteht aus zwei rund 1080 m² großen Arealen, die jeweils von einem der Pandas bewohnt werden, einem Besucherpavillon, der den Blick auf beide Areale ermöglicht, sowie einer Stall- und Wirtschaftsanlage. Jedem der Pandas steht innerhalb seines Areals ein Außen- sowie ein Innenbereich zur Verfügung.
Die Eröffnung der Anlage fand am 5. Juli 2017 im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping statt.
Welt der Vögel (Vogelhaus)
Das im Juni 2016 neueröffnete Vogelhaus zeigt verschiedene Vögel, darunter Seltenheiten wie Balistar, Gelbnackenspecht, Kagu, Kea, Nordstreifenkiwi und viele mehr. In den beiden Freiflughallen können Besucher die Vogelwelt Asiens und Afrikas entdecken. An multimedialen Mitmachstationen erhalten die Besucher Informationen über Bewohner des Vogelhauses. Im Vogelhaus leben über 300 Vogelarten.
Pinguinwelt
Im 1977 fertiggestellten Pinguin-Klimahaus lebt die Kolonie der Königspinguine und die der Westlichen Felsenpinguine auf echtem Eis und Schnee. In der Nähe leben Brillenpinguine und Humboldt-Pinguine. In einer wasserreichen Anlage leben Eurasische Biber.
Antilopenhaus (Giraffenhaus)
Im historischen Antilopenhaus von 1871/1872, in dem 1872 das „Drei-Kaiser-Treffen“ stattfand, werden exotische Tiere präsentiert. So leben hier die einzigen Südlichen Giraffengazellen Europas (neben dem Tierpark Berlin) und die seltenen Rothschildgiraffen. Außerdem leben hier kopfstarke Zuchtgruppen von Netzgiraffen, Westlichen Sitatungas, Defassa-Wasserböcken, Persischen Kropfgazellen und Kafue-Litschi-Moorantilopen. In der Mitte des Hauses befindet sich eine kleine Tropenhalle; hier leben Nördliche Hornraben.
Aquarium
Das im Jahr 1913 eröffnete Aquarium gilt als das größte öffentlich zugängliche Schauaquarium Europas. In den Aquarien und Terrarien leben etwa 16.000 Tiere aus über 750 Arten. Allein das 2015 neugestaltete Haibecken fasst 130.000 Liter Wasser. Hier werden vier verschiedene Haiarten gezeigt.
Prominente Tiere (Auswahl)
Seit 1959 lebt das Gorillaweibchen Fatou im Zoo Berlin. Wohl 1957 geboren, ist sie der älteste Flachlandgorilla, der in menschlicher Obhut lebt.
Der Berliner Zoo war bis zum 22. August 2012 der einzige deutsche Zoo, der einen Großen Pandabären (Bao Bao) in seinem Bestand führte. Am 24. Juni 2017 erhielt der Zoo für 15 Jahre als Leihgabe für eine Miete von einer Million Euro pro Jahr das Pandaweibchen Meng Meng (‚Träumchen‘, * 2013) und das Pandamännchen Jiao Qing (‚Schätzchen‘, * 2010), die im neuerrichteten Panda Garden untergebracht wurden. Die beiden männlichen Jungtiere wurden am 31. August 2019 geboren und erhielten die Namen Meng Xiang (Ersehnter Traum) und Meng Yuan (Erfüllter Traum).
Ebenfalls bekannt waren und sind die Flusspferde Knautschke und Bulette, der weibliche Asiatische Elefant Shanti, die Giraffe Rieke, die Gorillas Bobby (der noch immer das Logo des Berliner Zoos ziert) und Knorke sowie der Eisbär Knut. Das Jungtier wurde von Tierpfleger Thomas Dörflein per Hand aufgezogen, weil die Mutter das Junge nicht angenommen hatte. Das Jungtier führte zu einer enormen Erhöhung der Besucherzahlen, und der Aktienkurs der Zoologischen Garten Berlin AG stieg infolge der Popularität des Eisbären von Mitte März bis Anfang April 2007 auf nahezu das Doppelte, rund 4000 Euro pro Aktie.
Zucht
Im Zoologischen Garten Berlin werden die internationalen Zuchtbücher (ISB) für die Arten Wisent (seit dem 25. August 1923), Gaur, Spitzmaulnashorn und Breitmaulnashorn (seit 1966) geführt. Des Weiteren beteiligt sich der Zoo an vielen verschiedenen Natur-, Artenschutz- und Forschungsprojekten weltweit (mit Nachzuchten) unter anderem für folgende Tierarten:
Unternehmen
Die Zoologischer Garten Berlin Aktiengesellschaft ist eine gemeinnützige Aktiengesellschaft. Wegen ihrer Gründung nicht durch einen Gesellschaftervertrag, sondern durch staatliche Verleihung, bestehen Besonderheiten gegenüber anderen Aktiengesellschaften. Das Land Berlin führt durch den Finanzsenator eine staatliche Aufsicht. Satzungsänderungen, Änderungen des Grundkapitals und eine eventuelle Auflösung bedürfen seiner Zustimmung. Das Grundstück des Zoologischen Gartens ist der Aktiengesellschaft vom Land zur Nutzung überlassen. Daneben bezuschusst das Land aufgrund eines Zuwendungsvertrages die Aktiengesellschaft regelmäßig.
Das Grundkapital von 3,3 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 2,4 Millionen Euro) verteilt sich auf insgesamt 4000 Namensaktien, davon
- 3000 mit der Bezeichnung mit Aquarium und einem Nennwert von 520 Euro (Wertpapierkennnummer WKN 503180),
- 1000 mit der Bezeichnung ohne Aquarium und einem Nennwert von 156 Euro (Wertpapierkennnummer WKN 503186).
Die Aktie zu 156 Euro gewährt drei Stimmrechte, die Aktie zu 520 Euro gewährt zehn Stimmrechte. Die Aktie berechtigt außerdem den Inhaber, gegen Zahlung einer einmaligen Gebühr eine unbeschränkt gültige Dauereintrittskarte für sich und zwei Angehörige zu beziehen. Die Aktien werden im Freiverkehr an der Berliner Börse gehandelt und befinden sich im Streubesitz, auch das Land Berlin hält lediglich eine symbolische 520-Euro-Aktie. Durch Nachlässe an die Aktiengesellschaft zurückgefallene 520-Euro-Aktien wurden im Jahr 2007 zum Preis von 1600 Euro reemittiert.
Die für das Jahr 2007 erstmals nach den Stellungnahmen zur Rechnungslegung Spenden sammelnder Organisationen des Instituts der Wirtschaftsprüfer erstellte Bilanz weist eine Summe von 50,8 Millionen Euro aus. Bei Gesamterträgen von 31,8 Millionen Euro, zu denen neben Umsatzerlösen von 18,6 Millionen Euro und Spenden und Zuwendungen von 6,8 Millionen Euro auch ein Landeszuschuss von 2,0 Millionen Euro beitrug, wurde ein Gewinn von 6,8 Millionen Euro erzielt. Dieses Ergebnis konnte nur wegen der zusätzlichen Umsatzerlöse durch den Eisbären Knut erreicht werden. In den Vorjahren wurde mit Zuschüssen von 2,1 und 2,2 Millionen Euro kein Gewinn erzielt.
Die Zoologischer Garten Berlin AG ist alleinige Gesellschafterin der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH mit einem Stammkapital von 800.000 Mark.
Im Jahr 2007 hatte die Zoologischer Garten Berlin AG durchschnittlich 233 Beschäftigte, daneben 16 Auszubildende.
- Lageplan des Zoos
- Gebäude um 1880
- Im Flusspferdhaus
- Aussicht auf den Zoo von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
- 125 Jahre Berliner Zoo: Briefmarkenblock aus dem Jahr 1969
Unterstützer
Der Berliner Zoo wird von zwei Fördervereinen und zwei Stiftungen unterstützt. Bereits 2006 wurde der Verein der Freunde und Förderer des Zoologischen Garten Berlins e. V. gegründet. Ziel des Fördervereins ist es, den Zoologischen Garten bei der Durchführung seiner Aufgaben zu fördern und zu unterstützen. Der Verein setzt sich auch dafür ein, dass Umweltschutzmaßnahmen durch den Zoo gefördert werden.
Im Februar 2007 hat die bisherige Fördergemeinschaft des Berliner Tierparks, die 1956 gegründet wurde, ihr ehrenamtliches Engagement auch auf den Zoo erweitert. Der Verein wurde vom Zoo als offizieller Förderverein anerkannt. Ziel der Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischem Garten Berlin e. V. ist die materielle und ideelle Förderung der beiden zoologischen Einrichtungen in der deutschen Hauptstadt. Die Fördergemeinschaft, in der viele Mitarbeiter und auch die Geschäftsführung Mitglied sind, ist der offizielle Partner von Zoo, Zoo-Aquarium und Tierpark. Vorsitzender des Vereins ist seit 2004 Thomas Ziolko. Ziel des Fördervereins ist es, den Zoologischen Garten bei der Durchführung seiner Aufgaben zu fördern und zu unterstützen.
Im Jahr 2010 wurde auf Initiative der Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin eine Stiftung zur Förderung der Hauptstadtzoos gegründet. Ziel der Stiftung ist nachhaltige und dauerhafte Förderung von Zoo Berlin und Tierpark Berlin. Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung ist Eberhard Diepgen, ehemals Regierender Bürgermeister von Berlin. Die Stiftung führt den Namen Stiftung der Freunde der Hauptstadtzoos.
Der Zoo Berlin rief 2011 die Stiftung Zoologischer Garten Berlin mit dem Ziel ins Leben, den Zoologischen Garten Berlin langfristig und nachhaltig zu fördern. Für die Erfüllung des Stiftungszwecks sorgt der Vorstand der Stiftung, der personenidentisch mit dem Vorstand der Zoologischer Garten Berlin AG ist und vom Stiftungsrat überwacht wird. Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Zoologischer Garten Berlin ist Eberhard Diepgen.
Besucherzahlen
Übersicht der Besucherzahlen des Zoologischen Gartens einschließlich angeschlossenem Aquarium:
Jahr | Besucher | Veränderung gegenüber Vorjahr |
---|---|---|
2002 | 2.656.246 | |
2003 | 2.579.001 | – % | 2,9
2004 | 2.245.000 | – 12,9 % |
2005 | 2.333.429 | + % | 3,9
2006 | 2.505.844 | + % | 7,4
2007 | 3.191.387 | + 27,4 % |
2008 | 3.001.537 | – % | 5,9
2009 | 3.018.707 | + % | 0,6
2010 | 2.884.053 | – % | 4,5
2011 | 2.944.192 | + % | 2,1
2012 | 2.994.692 | + % | 1,7
2013 | 3.059.136 | + % | 2,2
2014 | 3.256.231 | + % | 6,4
2015 | 3.329.841 | + % | 2,3
2016 | 3.277.594 | – % | 3,1
2017 | 3.484.412 | + % | 8,0
2018 | 3.573.763 | + % | 2,6
2019 | 3.729.999 | + % | 4,4
2020 | 2.267.398* | – % | 39
2021 | 2.344.236* | + % | 3,0
2022 | 3.636.430 | + % | 55,1
Quellen: Jahresabschluss zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres |
Direktoren
Amtszeit | Direktor(in) | Lebensdaten | Bemerkungen |
---|---|---|---|
1844–1857 | Martin Hinrich Lichtenstein | 1780–1857 | Initiator und erster Direktor |
1857–1869 | Wilhelm Peters | 1815–1883 | |
1869–1884 | Heinrich Bodinus | 1814–1884 | |
1885–1888 | Max Schmidt | 1834–1888 | |
1888–1931 | Ludwig Heck | 1860–1951 | |
1932–1945 | Lutz Heck | 1892–1983 | Sohn des vorigen Direktors |
1945–1956 | Katharina Heinroth | 1897–1989 | erste Zoodirektorin Deutschlands |
1957–1991 | Heinz-Georg Klös | 1926–2014 | |
1991–2002 | Hans Frädrich | 1937–2003 | |
2002–2007 | Jürgen Lange | * 1942 | |
2007–2014 | Bernhard Blaszkiewitz | 1954–2021 | bereits seit 1991 Direktor des Tierparks Berlin |
seit 2014 | Andreas Knieriem | * 1965 |
Seit 2007 leiten die Zoodirektoren auch den Tierpark im Ostteil der Stadt. Dessen Direktor war seit der Gründung 1954 bis zur Amtsübernahme durch Bernhard Blaszkiewitz der Zoologe Heinrich Dathe.
Kritik
- Im Jahr 2008 beschuldigte Claudia Hämmerling (Bündnis 90/Die Grünen) den damaligen Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz, hunderte Tiere verdeckt zum Schlachten verkauft zu haben, in einigen Fällen an Züchter in China, die aus den Tieren alternative Medizin produzieren. Im selben Jahr räumte Blaszkiewitz ein, im Jahr 1991 vier auf dem Zoogelände streunenden Hauskatzen das Genick gebrochen zu haben.
- Nach dem Tod eines Löwenbabys im Jahr 2012 wurde Kritik am Zuchtprogramm des Berliner Zoos laut. Claudia Hämmerling warf dem Zoo vor, aus finanziellen Gründen Inzucht zu betreiben. Die Eltern des Löwenjungen sind Geschwister.
Sonstiges
- Der Zoo unterhält einige freilebende Hauskatzen, die ihre Reviere auf dem Gelände haben. So wird verhindert, dass geländefremde Katzen im Zoo herumstreunen und Krankheitserreger von außen hineinbringen. Die hauseigenen Katzen werden medizinisch versorgt und halten die im Freigelände oder in Gehegen auftretende Mäusepopulation unter Kontrolle.
- Eine Teilstrecke des jährlichen Zehn-Kilometer-Laufs Asics Grand 10 führt durch den Berliner Zoo.
Literatur
- Clemens Maier-Wolthausen: Alphamännchen und hohe Tiere, deutsch-deutsche Beziehungen in Tierpark und Zoo Berlin, 1955–1991. Reimer, Berlin 2022, ISBN 978-3-496-01675-5.
- Heinz-Georg Klös, Hans Frädrich, Ursula Klös: Die Arche Noah an der Spree. 150 Jahre Zoologischer Garten in Berlin. FAB-Verlag, Berlin 1994, ISBN 3-927551-29-5.
- Nastasja Klothmann: Gefühlswelten im Zoo. Eine Emotionsgeschichte 1900–1945. Diss. phil. Hamburg, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3022-0.
- Monika Schmidt: Die jüdischen Aktionäre des Zoologischen Gartens zu Berlin. Namen und Schicksale. Metropol, Berlin 2014, ISBN 978-3-86331-223-7.
- Colin Goldner: Nazi-Zoos: Die deutschen Tiergärten zwischen 1933 und 1945. In: Jessica Ulrich (Hrsg.): Tierstudien. Neofelis-Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-95808-000-3 (online).
- Hermann von Lattorff: Flüchtige Notizen über den Zoologischen Garten mit Bezugnahme auf landwirthschaftliche und technische Verhältnisse. Grobe, Berlin 1846. Digitalisiert von der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2011.
- Clemens Maier-Wolthausen: Hauptstadt der Tiere. Die Geschichte des ältesten deutschen Zoos. Ch. Links Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-96289-040-7.
- Benjamin Ochse: Der Tiger steht nicht still. Die Geschichte der Fotografie im Zoologischen Garten. In: Susanne Kähler, Wolfgang Krogel (Hrsg.): Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins (= Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins. Jahr 2020). Band 70. Westkreuz-Verlag, 2020, ISSN 0522-0033, S. 143–168.
- Jutta Schneider: 1. August 1844: Eröffnung des Zoologischen Gartens. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 8, 1999, ISSN 0944-5560, S. 89–93 (luise-berlin.de).
- Caesar von der Ahé: Die Menagerie auf der „Königlichen Pfaueninsel“. Der Ursprung des Berliner Zoologischen Gartens. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, 1930, Heft 1. Digitalisiert von der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2006.
Weblinks
- Website des Zoos mit Zoo-Plan
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
- Ein ausführlicher Zustandsbericht des Zoologischen Gartens vom Juni 1866 aus der Königlich priviligierten Berlinischen Zeitung (1 1⁄2 Seiten).
- C. Heck: Der Berliner Zoologische Garten als wissenschaftliche Thiersammlung. In: Königlich privilegierte Berlinische Zeitung, 3. November 1902 (1 1⁄2 Seiten).
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Zoologischer Garten Berlin in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
- 1 2 3 Geschäftsbericht 2021. (PDF) Zoologischer Garten Berlin AG, abgerufen am 25. Mai 2022.
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 65 ff.
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 73.
- ↑ Ende und Böckmann: Der Zoologische Garten in Berlin. In: Zeitschrift für Bauwesen. Jg. 25 (1875), Sp. 3–12, 127–132, 451–452, Tafeln 5–7, 20–23, 41. Jg. 26 (1876), Sp. 149–152, Tafeln 21–22. Digitalisat im Bestand der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 95.
- ↑ Eine neue Umzäunung (rechte Spalte). In: Berliner Volkszeitung, 19. August 1905.
- ↑ Der Hallenplan im Zoo. In: Berliner Tageblatt, 27. September 1905.
- ↑ Frank Nicolai: Keine Ehrung für Nazi-Zoodirektor. Brief an Berliner Zoodirektor, den Regierenden Bürgermeister von Berlin und die Abgeordnetenfraktionen / Petition gestartet. In: hpd.de. 10. September 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Berliner Zoo zwingt Journalisten zu positiver Berichterstattung. In: Spiegel Online, 11. April 2007.
- ↑ Fatina Keilani, Christoph Stollowsky: Der mit den Elefanten tanzt. In: Der Tagesspiegel, 19. September 2013, abgerufen am 1. März 2014.
- ↑ Berliner Zoo muss wohl wochenlang schließen – mindestens ein Tier an Vogelgrippe gestorben. Abgerufen am 19. November 2022.
- ↑ Zweites Update: Geflügelpest. Abgerufen am 21. November 2022 (deutsch).
- ↑ Vogelgrippe: Zoo Berlin bleibt weiterhin geschlossen. Abgerufen am 30. November 2022 (deutsch).
- 1 2 Aktuelle Einschränkungen. Abgerufen am 29. Dezember 2022 (deutsch).
- ↑ Skulpturenliste Bezirk Tiergarten (Memento vom 8. Dezember 2011 im Internet Archive)
- ↑ Bekannt wie Knautschke. In: Spiegel Online, Mai 2005
- ↑ Jens Twiehaus: Der träumende Knut – Denkmal des Eisbären enthüllt. In: Hamburger Abendblatt. 24. Oktober 2012, abgerufen am 20. Juni 2014.
- ↑ Musikpavillon im Berliner Zoo. Eine Kapelle spielt zur Unterhaltung der Gäste. Bei: gettyimages.in
- ↑ Musikpavillons für den Zoologischen Garten. In: Berliner Architekturwelt, Heft 2, 1901, S. 42 ff.
- ↑ Die neuen Restaurations- und Saalbauten im Zoologischen Garten zu Berlin. In: Deutsche Bauzeitung, Bd. 46 (1912), S. 1–6, 29–34, online (PDF; 60 MB).
- ↑ Kaupters Zoologischer Garten Berlin
- ↑ Brigitte Schmiemann: Zoo nimmt Wirtschaftshof in Betrieb. In: Die Welt, 31. Oktober 2008.
- ↑ Homepage des Zoos Berlin, abgerufen am 25. Januar 2018.
- ↑ Aktuelle Tierbestandliste des Zoos Berlin, abgerufen am 25. Januar 2018.
- ↑ Geschäftsbericht 2016 (Memento des vom 26. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF) Tierbestand des Zoos Berlin (PDF).
- ↑ Geschäftsbericht 2015 (Memento des vom 26. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF) Tierbestand des Zoos Berlin (PDF).
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 440
- ↑ Die Könige der Lüfte sind zurück. In: Zoo-News, 15. Mai 2018, online.
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 205
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 229.
- ↑ Infos zum afrikanischen Turmhaus und zum persischen Pferdehaus
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 267
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 307, 310.
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 289
- ↑ Infos zum Hühner- und Taubenhaus
- 1 2 3 4 5 6 Informationen zur Elefantenhaltung im Zoo Berlin bei EleWiki. Abgerufen am 25. Januar 2018.
- ↑ zootierliste.de
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 217.
- ↑ Altes Nashornhaus wird abgerissen. Abgerufen am 12. Juli 2021 (deutsch).
- ↑ Flusspferdehaus Zoo Berlin. Abgerufen am 19. Juni 2022 (deutsch).
- ↑ Infos zum Schweinehaus
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 275
- ↑ Reich der Jäger, abgerufen am 11. Februar 2023
- ↑ Wir sind die ersten Mieter im neuen Raubtierhaus im Berliner Zoo! 25. Februar 2022, abgerufen am 25. Februar 2022.
- ↑ Umbau soll 8 Millionen Euro kosten: Dem Raubtierhaus wird der „Toilettencharme“ ausgetrieben. In: rbb24. Rundfunk Berlin Brandenburg, 7. März 2018, abgerufen am 19. Februar 2019.
- ↑ Auge in Auge mit einem Löwen: Der Umbau des Raubtierhauses im Zoo Berlin hat begonnen. (PDF) In: Pressemitteilung. Zoologischer Garten Berlin AG, 7. März 2018, abgerufen am 19. Februar 2019.
- ↑ Aktuelle Einschränkungen. In: Webseite. Zoologischer Garten Berlin AG, 27. September 2018, abgerufen am 19. Februar 2019.
- ↑ Infos zum Baujahr des Nachttierhauses (Memento des vom 26. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 163
- ↑ Gehege für Pandabären im Zoo Berlin feierlich eröffnet. In: morgenpost.de. 5. Juli 2017, abgerufen am 17. Februar 2019.
- ↑ Panda Garden wird eröffnet. In: zoo-berlin.de. 5. Juli 2017, abgerufen am 17. Februar 2019.
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 253
- ↑ Infos zum Antilopenhaus
- ↑ Infos zum Aquarium
- ↑ Gorilladame Fatou feiert mit Himbeeren auf Salzstangen. Meldung der Berliner Morgenpost vom 13. April 2014, abgerufen am 6. Januar 2022.
- ↑ Geburtstagstafel für den ältesten Gorilla der Welt. Meldung des Zoos Berlin vom 13. April 2021.
- ↑ Traumhafte Pandababys. Bei: sueddeutsche.de.
- ↑ Tränen im Zoo: Gorilla-Mann Knorke ist tot. In: Berliner Morgenpost, 14. Februar 2003, abgerufen am 14. Oktober 2013.
- ↑ Klös et al.: Arche Noah. 1994, S. 239
- ↑ Angaben zur Beteiligung des Zoologischen Gartens Berlin an internationalen Zucht- und Naturschutzprojekten abgerufen am 11. Februar 2023.
- ↑ Satzung der Zoologischer Garten Berlin AG vom 14. Mai 1869 in der geänderten Fassung vom 18. Juni 2009 (PDF; 64 kB) (Memento vom 6. Dezember 2010 im Internet Archive)
- ↑ Jahresabschluss und Geschäftsbericht 2007. 23. April 2008 (PDF). (Memento vom 21. Dezember 2008 im Internet Archive)
- ↑ Stiftung Zoologischer Garten Berlin
- ↑ Berlin zoo accused of profiting from slaughter. 28. März 2008, abgerufen am 2. Dezember 2022 (englisch).
- ↑ Berlin Zoo chief threatened over kitten killings. In: Reuters. 29. März 2008 (reuters.com [abgerufen am 2. Dezember 2022]).
- ↑ Nach Tod eines Löwen-Jungen: Zoochef Blaszkiewitz wehrt sich gegen Inzucht-Vorwürfe. In: Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 2. Dezember 2022]).
- ↑ 3.913 Läufer beim VOLVO-Tierparklauf. (Memento vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive) Bei: berlin-laeuft.de, abgerufen am 19. Dezember 2014.
Koordinaten: 52° 30′ 30″ N, 13° 20′ 15″ O