Zottel-Hasenkänguru | ||||||||||||
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Zottel-Hasenkänguru (Lagorchestes hirsutus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lagorchestes hirsutus | ||||||||||||
Gould, 1844 |
Das Zottel-Hasenkänguru (Lagorchestes hirsutus), auch Mala genannt, ist eine Beuteltierart aus der Familie der Kängurus (Macropodidae).
Der Artzusatz im wissenschaftlichen Namen ist das lateinische Wort hirsutus (haarig/zottlig).
Merkmale
Zottel-Hasenkängurus zählen zu den kleinsten Kängurus: sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 31 bis 39 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 25 bis 38 Zentimetern und ein Gewicht von 0,8 bis 1,7 Kilogramm. Ihr dichtes Fell ist an der Oberseite graubraun gefärbt, die Unterseite ist heller. Namensgebendes Merkmal sind die langen, rotbraunen Haare am Rücken. Die Hinterbeine sind wie bei den meisten Kängurus deutlich länger als die Vorderbeine. Der Kopf ist relativ klein, die Ohren hingegen sind lang.
Verbreitung und Lebensweise
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Zottel-Hasenkängurus umfasste rund 25 Prozent Australiens, so lebten sie im Northern Territory, in Western Australia und im nordwestlichen South Australia. Heute kommen sie auf dem australischen Festland nicht mehr vor, die einzigen Bestände leben auf den Bernier- und Dorre-Inseln vor der Küste Westaustraliens. Ihr ursprünglicher Lebensraum sind trockene, mit Stachelkopfgräsern bewachsene Grasländer.
Zottel-Hasenkängurus sind nachtaktive Tiere, die tagsüber in Erdbauen schlafen. Mit der Dämmerung kommen sie aus ihren Verstecken und beginnen mit der Nahrungsaufnahme. Sie leben einzelgängerisch und vermeiden üblicherweise den Kontakt mit Artgenossen. Ihre Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern und Samen, manchmal auch Früchten. Wie alle Kängurus haben sie einen mehrkammerigen Magen, um die schwer verdauliche Pflanzennahrung besser verwerten zu können.
Gefährdung
Mit der Besiedlung Australiens durch die Europäer hat der Rückgang der Populationen der Zottel-Hasenkängurus eingesetzt. Die Gründe dafür liegen in den Änderungen des Lebensraums: die Praxis der Aborigines, jährlich kleinere Gebiete durch Brandrodung zu kultivieren, sorgte dank der unterschiedlichen Wachstumsphasen der Pflanzen für ausreichend Deckung und Nahrung. Mit der Vertreibung der Aborigines wurde diese Praxis eingestellt, anstelle dessen kam es häufiger zu riesigen Buschbränden, die die Bestände dezimierten. Weitere Gründe für den Rückgang sind die Nahrungskonkurrenz durch die eingeschleppten Kaninchen und die Nachstellung durch die ebenfalls eingeschleppten Füchse.
In den 1990er-Jahren verschwanden die letzten Bestände auf dem Festland, eine Population in der Tanamiwüste wurde durch ein Buschfeuer ausgelöscht. Seitdem gibt es freilebend nur noch die Bestände auf der Bernier- und Dorre-Insel. Einige Tiere werden in Gefangenschaft gezüchtet, ein Auswilderungsprogramm fand auf Trimouille Island vor der Nordwestküste Australiens statt. Mittlerweile leben auf Trimouille Island rund 120 Tiere, die Populationsgröße auf der Bernier- und Dorre-Insel ist nicht bekannt, Schätzungen aus den 1990er-Jahren belaufen sich auf 4300 bis 6700 Tiere. Die IUCN listet die Art als „gefährdet“ (vulnerable).
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
Belege
- ↑ Conder & Strahan (Hrsg.): Dictionary of Australian and New Guinean Mammals. CSIRO PUBLISHING, 2007, ISBN 978-0-643-10006-0, S. 64 (Lagorchestes hirsutus).
Weblinks
- Informationen und Fotos bei arkive.org (Memento vom 28. November 2016 im Internet Archive).
- Lagorchestes hirsutus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 15. Mai 2009.