Ehemalige Gemeinde
Zschaitz-Ottewig
Koordinaten: 51° 10′ N, 13° 11′ O
Höhe: 215 m
Fläche: 18,26 km²
Einwohner: 1313 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner/km²
Postleitzahl: 04720
Vorwahl: 034324
Lage der ehemaligen Gemeinde Zschaitz-Ottewig im Landkreis Mittelsachsen

Zschaitz-Ottewig war eine Gemeinde im Norden des sächsischen Landkreises Mittelsachsen, die von 1994 bis 2022 bestand. Sie gehörte zur Verwaltungsgemeinschaft Ostrau. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befand sich im Ortsteil Zschaitz. Auf 18,26 km² lebten 1313 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2021) verteilt auf zwölf Ortsteile.

Geographie

Die Gemeinde lag ca. 6 km nördlich der Stadt Döbeln und 20 km südlich von Riesa im Tal des Flüsschens Jahna zwischen den umliegenden Höhenrücken der Lommatzscher Pflege im Nordwesten.

Ortsteile waren Auterwitz, Baderitz, Dürrweitzschen, Glaucha, Goselitz, Lüttewitz, Lützschnitz, Mischütz, Möbertitz, Ottewig, Zschaitz und Zunschwitz.

Geschichte

Neben 900 anderen Bodenfunden in der Lommatzscher Pflege gilt der Zschaitzer Burgberg als eines der bedeutendsten Bodendenkmale der Region. Bei Grabungen im August 2009 konnte nachgewiesen werden, dass dort im 9. Jahrhundert eine slawische Volksburg bestand (siehe auch die Liste der Burgwälle im Freistaat Sachsen). Weitere Funde in diesem Zusammenhang stammen aus der Zeit um 4000 v. Chr. (Kupfersteinzeit, Trichterbecherkultur), einer Phase, die in Sachsen ganz spärlich belegt ist. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt förderte im Fundgebiet bis 2011 ein Projekt zum Schutz von Bodendenkmalen vor agrartechnischer Beschädigung und das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie wirkt mit Landverzichts- und Tauschvereinbarungen auf den langfristigen Erhalt des Denkmals hin.

Zum 1. Januar 2023 fusionierte Zschaitz-Ottewig mit Ostrau zur neuen Gemeinde Jahnatal.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Auterwitz01.01.1952Eingemeindung nach Dürrweitzschen
Baderitzvor 1875Eingemeindung nach Lüttewitz
Dürrweitzschen01.03.1994Zusammenschluss mit Zschaitz zu Zschaitz-Ottewig
Glaucha01.04.1938Eingemeindung nach Ottewig
Goselitz01.01.1969Eingemeindung nach Zschaitz
Lüttewitz (bei Döbeln)01.07.1950Eingemeindung nach Zschaitz
Lützschnitz01.04.1938Eingemeindung nach Ottewig
Mischütz01.07.1950
01.01.1968
Eingemeindung nach Simselwitz,
Umgliederung nach Zschaitz
Möbertitz01.04.1937Eingemeindung nach Zschaitz
Ottewig01.01.1962Eingemeindung nach Zschaitz
Zschaitz01.03.1994Zusammenschluss mit Dürrweitzschen zu Zschaitz-Ottewig
Zunschwitz01.04.1921Eingemeindung nach Ottewig

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1995 Stichtag 31. Dezember):

Jahr Einwohner
19901.478 *
20001.598
20051.480
Jahr Einwohner
20071.417
20091.383
20101.357
20121.321
20131.311

* 3. Oktober

Politik

Gemeinderatswahl 2019
Wahlbeteiligung: 65,0 % (2014: 55,7 %)
 %
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
99,7 %
0,3 %
EVb
Gewinne/Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
+17,9 %p
+0,3 %p
EVb
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Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilten sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Freie Wähler: 11 Sitze
  • Einzelvorschlag: 1 Sitz

Immo Barkawitz wurde im Juni 2015 mit 99,2 % der Stimmen als letzter Bürgermeister im Amt bestätigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Waldstadion mit Gaststätte
  • Naherholungszentrum mit Freilichtbühne
  • Umweltzentrum Ökohof Auterwitz e. V.
  • Stausee Baderitz
  • Kirche Zschaitz

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch den Westen des Gemeindegebietes führt die B 169. Die Gemeinde war auch über die A 14 Anschluss Döbeln-Nord (ca. 5 km) zu erreichen. Zschaitz liegt an der Bahnstrecke Riesa–Chemnitz und wird von Elsterwerda und Chemnitz aus mit stündlich verkehrenden Regionalbahnen bedient.

Öffentliche Einrichtungen

Einzelnachweise

  1. Lommatzscher Pflege: Ausgrabung auf dem Zschaitzer Burgberg. In: Sächsische Zeitung Meißen, 5. September 2009 (kostenpflichtig online).
  2. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie: Der Burgberg Zschaitz – Rettung eines kulturhistorischen Denkmals, Februar 2014
  3. 1 2 3 4 5 Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  4. 1 2 3 Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  5. Gemeinde- und Ortsverzeichnis für das Königreich Sachsen, 1904, Herausgeber: Statistische Bureau des königlichen Ministeriums des Inneren
  6. 1 2 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  7. 1 2 3 4 Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  8. 1 2 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerung des Freistaates Sachsen am 31. Dezember 2010 (Memento des Originals vom 21. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 19. April 2011)
  9. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
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