Fernsehserie
Originaltitel Nonstop Nonsens
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Comedy
Erscheinungsjahre 1975–1980
Länge 45 Minuten
Episoden 20
Idee Dieter Hallervorden
Regie Heinz Liesendahl
Erstausstrahlung 29. März 1975 auf Deutsches Fernsehen
Besetzung

Nonstop Nonsens war eine humoristische Fernsehserie, deren erste Folge am 29. März 1975 im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Bis 1980 wurden 20 Folgen produziert und im Hauptabendprogramm (20:15 Uhr) gesendet. Dieter Hallervorden war Erfinder, Hauptdarsteller und Co-Texter der populären Serie. Regie führte in allen Folgen Heinz Liesendahl, als Texter fungierte unter anderem Wolfgang Menge. Neben Hallervorden traten unter anderem Rotraud Schindler, Kurt Schmidtchen und Gerhard Wollner als Darsteller auf.

Konzeption, Inhalte

Alle Nonstop Nonsens-Folgen sind etwa 42 Minuten lang und nach demselben Schema aufgebaut.

Vorspann

Im Vorspann werden kurze Ausschnitte aus der Serie und Archivaufnahmen gezeigt, vor allem fingierte Unfälle und Stunts, die schließlich mit dem Zusammenfall einer Häuserzeile enden. Danach tritt Hallervorden knallbunt gekleidet vor einen Vorhang und setzt sich mitten ins Live-Publikum, um mit diesem das Geschehen zu verfolgen (in den ersten Folgen war dies noch nicht der Fall; Hallervorden pflegte dort eine kurze Ansprache zu halten). Bei der Titelmusik handelt es sich um eine Instrumentalversion des Liedes „Make 'Em Laugh“ aus dem 1952 erschienenen Musicalfilm Singin’ in the Rain.

Die Fortsetzungsgeschichte

In vier bis fünf Fortsetzungsfilmen, die jeweils ca. fünf Minuten dauern, tritt Hallervorden in der Rolle des vertrottelten Didi Meisenkaiser oder Herrn Slap (in den ersten beiden Folgen) auf. Die einzelnen Geschichten tragen Titel wie „Didi’s erster Winterurlaub“, „Didi zieht um“, „Didi in Gangsterkreisen“ oder „Didi als Polizist“; einzig die Folge „Didi im wilden Westen“ dauert knapp 45 Minuten ohne Unterbrechungen. Didis Handlungen münden grundsätzlich im Chaos – meist verursacht durch die Tücke des Objekts oder nicht geklärte Verwechslungen –, und seine Bemühungen, dieses Chaos zu bändigen, verstärken es noch erheblich. Regelmäßig wird er mit einer anderen Person verwechselt oder ist gezwungen, hinter wichtigen Gegenständen (Trauring, Diamant) herzujagen.

Didi Meisenkaiser tritt in skurrilen Kostümierungen in Erscheinung oder muss peinlicherweise in spärlicher Bekleidung agieren. Seine Mitmenschen werden durch seine Aktionen stark in Mitleidenschaft gezogen, aber auch er selbst hat mit körperlichen Herausforderungen zu kämpfen. Er rast bäuchlings eine Skipiste hinab oder kracht auf dem Dach eines führerlosen Wagens in eine Mauer. Hallervorden hat die Stunts in der Regel selbst ausgeführt.

Sketche

Zwischen den einzelnen Fortsetzungsfilmen werden Live-Sketche präsentiert, in denen Hallervorden regelmäßig in der Rolle eines listig-durchtriebenen Zeitgenossen zu sehen ist, der seine Mitmenschen zur Verzweiflung treibt. Typischerweise betritt der Komiker ein Ladengeschäft oder Reisebüro und bringt seine Gesprächspartner aus der Fassung, indem er übertrieben begriffsstutzig agiert oder sie durch abwegige, aber meistens völlig logisch zu bewertende Fragen verwirrt (Beispiel: „Ich möchte gern diesen Pelz bei Ihnen reinigen lassen.“ – „Aber der gehört Ihnen doch gar nicht!“ – „Werden hier nur Pelze gereinigt, die mir gehören?“). Auch kleine Einspielfilme zeigen den Komiker in lustigen Situationen („Der Mittelteil von Doktor Schiwago“).

Lieder und Begriffe

In Nonstop Nonsens tritt Hallervorden auch als Interpret humoristischer Lieder in Erscheinung. Der Komiker, der keineswegs den gängigen Schönheitsidealen entspricht, ironisiert dabei mit Titeln wie „Ich bin der schönste Mann in unserer Mietskaserne“ oder „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n“ gezielt sein Aussehen.

Eine Sonderfolge Nonsens nach Noten widmete sich ausschließlich den musikalischen Darbietungen Hallervordens. Als bekannteste Titel waren neben den eben genannten auch „Ich bring mich für mein Leben gerne um“ sowie „Debededehakape – Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen“ vertreten.

Der Zumsel ist ein Begriff, den Dieter Hallervorden im gleichnamigen Sketch geprägt hat. Darin spielt Hallervorden einen Antiquitätenhändler, der einen schwierigen Kunden bedient. Dieser will etwas ganz besonders Seltenes kaufen und entdeckt im Laden einen Scheuerlappen. Hallervorden preist ihm den als Zumsel an, um so einen hohen Verkaufspreis zu erzielen. Zur Untermauerung des Wertes wird auf angebliche Vorbesitzer (etwa Napoleon) verwiesen. Der Zumsel sei im Weltkrieg beschädigt worden, der wiederum allein dadurch ausgebrochen sei, weil die Bayern nicht damit einverstanden gewesen seien, dass man Einstein mit dem Zumsel zum deutschen Kaiser krönen wollte. Der Sketch „Der Zumsel“ war Teil der Folge „Der Zumsel und andere Antiquitäten“ in Nonstop Nonsens, er wurde zum ersten Mal am 10. Oktober 1979 ausgestrahlt.

Der gespielte Witz

Nach dem Ende des Abspanns wird die Sendung mit dem „gespielten Witz“ beendet. Dabei handelt es sich um einen vor Publikum gespielten Sketch mit Einleitung durch und Teilnahme von Dieter Hallervorden. Da der Abspann bereits gelaufen ist, dauert der Sketch nur wenige Sekunden bis Minuten.

Berühmtheit erlangte der groteske Sketch „Palim-Palim“.

Wichtige Mitspieler

In Nonstop Nonsens arbeitete Dieter Hallervorden mit einem Stamm-Ensemble zusammen, das in den verschiedenen Sketchen und Filmen die unterschiedlichsten Charaktere spielte. Hallervordens damalige Ehefrau Rotraud Schindler übernahm nahezu alle Frauenrollen. Auch ihre gemeinsamen Kinder Dieter jun. und Nathalie (seinerzeit neun Jahre alt) waren in einigen Sketchen zu sehen. Der kleingewachsene, schmächtige Kurt Schmidtchen wurde gern in der Rolle des quirligen, gutmütigen, auch gelegentlich cholerischen Herrn eingesetzt. Gerhard Wollner spielte häufig das cholerische Opfer des skrupellos-trickreichen Hallervorden und wurde von diesem gerne zur Weißglut getrieben. In den ersten Folgen war Volker Prechtel mehrmals als clownesker Ordnungshüter und Sheriff zu sehen. Der österreichische Schauspieler Herbert Fux tauchte in den Fortsetzungsfilmen häufig als Bösewicht auf.

Drehorte

Die Dreharbeiten fanden unter anderem in Berlin, München, in den Schweizer Alpen im Kanton Graubünden und auf dem Kreuzfahrtschiff Europa statt.

Fernsehgeschichtliche Bedeutung

Nonstop Nonsens zählte in den 1970er Jahren zu den populärsten humoristischen Serien im deutschen Fernsehen und etablierte Dieter Hallervorden als erfolgreichen Komiker (nach dem Ende der Serie drehte er mehrere Kinokomödien). Einige Dialoge und Redewendungen aus Nonstop Nonsens zum Beispiel „Hach, ist das aufregend!“, „Wie bitte? Ins Hoteeel???“, „Palim-Palim sowie das legendäre Pech für die Kuh Elsa – sind in den deutschen Sprachschatz eingegangen.

DVD

Seit 2005 ist Nonstop Nonsens als zweiteiliges DVD-Set mit insgesamt sieben DVDs erhältlich. Ende 2014 erschien zudem eine Blu-ray-Ausgabe mit der kompletten Serie auf einem Datenträger im SD-Format.

Liste der Fortsetzungsgeschichten

Episoden:

Jahr Folge Titel Erstausstrahlung
1975 01 Herr Slap und das verpaßte Rendezvous 29. März 1975
1976 02 Herr Slap und die Hochzeit auf Raten 03. Februar 1976
1977 03 Didi’s erster Winterurlaub 04. Januar 1977
04 Didi zieht um 25. Januar 1977
05 Didi und das Millionending 22. Februar 1977
06 Didi als Strohwitwer 15. März 1977
07 Didi im wilden Westen 05. April 1977
08 Didi oder Der Torwart wider Willen 03. Mai 1977
1978 09 Didi und der I. Preis 07. Februar 1978
10 Didi als Privatdetektiv 07. März 1978
11 Didi's erste Schiffsreise 11. April 1978
12 Didi als Gigolo 16. Mai 1978
13 Didi als Glückspilz 20. Juni 1978
14 Didi in der Ritterzeit 25. Juli 1978
1979 15 Didi als Taxifahrer 18. September 1979
16 Didi in Gangsterkreisen 16. Oktober 1979
17 Didi als Polizist 13. November 1979
18 Didi macht das Rennen 11. Dezember 1979
1980 19 Didi versucht sich als… 08. Januar 1980
20 Didi baut ein Haus 05. Dezember 1980

Einzelnachweise

  1. www.tvprogramme.net. Abgerufen am 18. November 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.