Napoleon Bonaparte, als Kaiser Napoleon I. (französisch Napoléon Bonaparte bzw. Napoléon Ier; * 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika als Napoleone Buonaparte; † 5. Mai 1821 in Longwood House auf St. Helena im Südatlantik), war ein französischer General, Diktator und Kaiser der Franzosen.

Aus korsischer Familie stammend, stieg Bonaparte während der Französischen Revolution in der Armee auf. Er erwies sich als ein militärisches Talent ersten Ranges. Vor allem die Feldzüge in Italien und in Ägypten machten ihn populär. Dies ermöglichte ihm, durch den Staatsstreich des 18. Brumaire VIII (9. November 1799), zunächst als einer von drei Konsuln, die Macht in Frankreich zu übernehmen. Von 1799 bis 1804 als Erster Konsul der Französischen Republik und anschließend bis 1814 sowie nochmals 1815 als Kaiser der Franzosen stand er einem diktatorischen Regime mit plebiszitären Elementen vor.

Durch verschiedene Reformen – etwa die der Justiz durch den Code civil oder die der Verwaltung – hat Napoleon die staatlichen Strukturen Frankreichs bis in die Gegenwart hinein geprägt und die Schaffung eines modernen Zivilrechts in besetzten europäischen Staaten initiiert. Außenpolitisch errang er, gestützt auf die Armee, zeitweise die Herrschaft über weite Teile Kontinentaleuropas. Er war ab 1805 auch König von Italien und von 1806 bis 1813 Protektor des Rheinbundes und setzte in einigen weiteren Staaten Familienmitglieder und Vertraute als Monarchen ein. Durch die von ihm eingeleitete Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806 wurde die staatliche Gestaltung Mitteleuropas zu einer zentralen Frage im 19. Jahrhundert. Hatte er anfangs selbst noch den Nationalstaatsgedanken außerhalb Frankreichs verbreitet, erschwerte der Erfolg gerade dieses Gedankens besonders in Spanien, in Deutschland und schließlich auch in Russland die Aufrechterhaltung der napoleonischen Ordnung in Europa.

Auf den katastrophalen Ausgang des Feldzugs gegen Russland ab 1812 folgten die Befreiungskriege, die Erschütterung der Vorherrschaft Frankreichs in großen Teilen Europas und letztlich der Sturz Napoleons. Nach einer kurzen Phase der Verbannung auf Elba kehrte er 1815 für hundert Tage an die Macht zurück. In der Schlacht bei Waterloo wurde er endgültig besiegt und bis zu seinem Lebensende auf die Insel St. Helena verbannt.

Leben

Herkunft und Kindheit

Napoleon wurde als Napoleone Buonaparte (korsisch Nabulione) in der Maison Bonaparte in Ajaccio auf der Insel Korsika geboren, die nach einem langen Unabhängigkeitskrieg gegen die Republik Genua von dieser 1768 an Frankreich verkauft worden war. Er war der zweite Sohn von Carlo Buonaparte und Letizia Ramolino, die gemeinsam 13 Kinder hatten, von denen jedoch nur acht die frühen Kindheitsjahre überlebten. Am 21. Juli 1771 wurde Napoleon in der Kathedrale Notre-Dame-de-l’Assomption getauft. Die Familie gehörte dem korsischen Kleinadel an und war seit dem frühen 16. Jahrhundert auf der Insel ansässig. Ihre Wurzeln liegen in der italienischen Toskana. Napoleons Großvater war der korsische Politiker Giuseppe Maria Buonaparte; sein Vater Carlo war der Sekretär von Pascal Paoli, einem korsischen Revolutionär und Widerstandskämpfer, und hatte mit diesem für die Unabhängigkeit Korsikas gekämpft. Nach anfänglichen Erfolgen wurden die Aufständischen in der Schlacht von Pontenuovo vernichtend geschlagen, und Paoli ging ins Exil nach Großbritannien.

Die Klagen über die verlorene Freiheit und die Opfer gehörten zu den ersten prägenden Einflüssen von Napoleons Kindheit, und Paoli blieb bis in die 1790er Jahre sein Idol und Vorbild. Napoleons Vater hatte als studierter Jurist zwar an einer korsischen Verfassung mitgearbeitet, beugte sich aber 1769 rasch der französischen Oberhoheit. Er arbeitete fortan als Advokat und Richter sowie als Winzer und Landwirt auf seinen Gütern. Sein Entgegenkommen brachte ihm die Gunst der neuen französischen Herren ein. Im Jahr 1771 wurde er besoldeter Assessor in Ajaccio. Darüber hinaus war er gewählter Adelsvertreter im korsischen Standesparlament und in Paris.

Die erste, wenig anspruchsvolle Ausbildung erhielten die Kinder der Buonapartes in der Stadtschule von Ajaccio, später wurden Napoleon und einige seiner Geschwister von einem Abbé in Schreiben und Rechnen unterrichtet. Vor allem in letzterem soll sich Napoleon ausgezeichnet haben. Aufgrund der umfangreichen Bibliothek des Vaters und seines Einflusses interessierten sich seine älteren Söhne früh für Geschichte, Literatur und Jura.

Jugend und militärische Ausbildung

Aufgrund seiner Zusammenarbeit mit den Franzosen gelang es Carlo Buonaparte, vom Gouverneur Korsikas, Louis Charles Graf de Marbeuf, königliche Stipendien für seine Söhne Napoleon und Joseph zu erhalten. Während der ältere Sohn auf den Priesterberuf vorbereitet werden sollte, war der jüngere für die Militärlaufbahn vorgesehen. Im Dezember 1778 verließen beide zusammen die Insel und kamen zunächst auf das Collège von Autun, um vor allem die französische Sprache zu lernen. Im folgenden Jahr ging Napoleon an die Kadettenschule von Brienne. Hier galt der wenig wohlhabende Stipendiat und einzige Korse als Außenseiter.

Seine schulischen Leistungen waren unterschiedlich; ein besonderes Talent entwickelte er in der Mathematik. Sein Latein blieb so schlecht, dass er darin gar nicht erst geprüft wurde. Seine Orthographie im Französischen war mangelhaft, sein Stil hatte sich dagegen durch umfangreiche Lektüre deutlich verbessert. Dabei interessierte er sich für die großen Helden der Geschichte wie Alexander den Großen und Julius Caesar.

Nach einer problemlos bestandenen Prüfung war er zunächst für eine Marinelaufbahn vorgesehen, aber nicht zuletzt der Einspruch der Mutter verhinderte dies. Stattdessen prädestinierten ihn seine mathematischen Kenntnisse für die Artillerie. 1784 wurde er in der École royale militaire in Paris, der renommiertesten Militärschule des Landes, angenommen. Dort lernte er in der Artillerie-Klasse Hydrostatik, Differential- und Integralrechnung. Daneben wurden Staatsrecht und Befestigungskunde gelehrt. 1785 legte Napoleon vor dem Examinateur für die Königliche Artillerie, Pierre-Simon Laplace, seine Eignungsprüfung ab.

Als am 24. Februar 1785 sein Vater an Magenkrebs starb, übernahm Napoleon die Rolle des Familienoberhauptes, die eigentlich seinem älteren Bruder Joseph Bonaparte zustand. Im selben Jahr konnte Napoleon seine Ausbildung aufgrund seiner guten Leistungen vorzeitig beenden und erhielt – kaum 16 Jahre alt – sein Offizierspatent. Er trat in das Regiment La Fère in Valence ein. Dort nahm er als Sous-lieutenant im Januar 1786 seinen Dienst auf, bis er im Juni 1788 nach Auxonne (bei Dijon) versetzt wurde. Um seine Mutter zu entlasten, nahm er seinen elfjährigen Bruder Louis zu sich und kümmerte sich um dessen Erziehung.

In seiner Freizeit widmete er sich der Literatur und der Schriftstellerei. Er las in dieser Zeit sehr viel. Die Lektüre reichte von Romanen bis zu Lehrbüchern, von antiken Werken wie denen Platons bis zu neuzeitlichen Werken wie denen von Voltaire, Corneille und Lavater oder naturwissenschaftlichen Werken wie Rollins Geschichte des Altertums, Buffons Histoire naturelle oder Marignys Geschichte der Araber. Die Leiden des jungen Werthers von Johann Wolfgang von Goethe hat Napoleon mehrfach gelesen. Daneben studierte er eine Reihe militärischer Standardwerke der Zeit. Als er sich später zunehmend für Politik interessierte, wurde Jean-Jacques Rousseau sein großes Vorbild. Eine konstitutionelle Monarchie wie die Großbritanniens schien ihm vorbildlich. Später ebenfalls von Bedeutung war Guillaume Raynal.

Die Revolution und korsische Ambitionen

Napoleon begrüßte die Französische Revolution im Sommer 1789 ausdrücklich, auch wenn er die damit verbundenen Unruhen und Ausschreitungen verurteilte. Er schwor der neuen Ordnung mit seinem Regiment Ende August die Treue. Allerdings sah er die Revolution primär als Chance für die Befreiung Korsikas. Im September nahm er Urlaub von der Armee und kehrte nach Ajaccio zurück. Zusammen mit seinem Bruder Joseph entfaltete er dort umfangreiche politische Aktivitäten.

Als Folge der Revolution konnte der Volksheld Pascal Paoli wieder aus dem Exil zurückkehren. Zwar verherrlichte Napoleon in einer Flugschrift Paoli als sein Vorbild, dieser aber misstraute den Söhnen des zu den Franzosen übergegangenen Carlo Buonaparte.

1791 kehrte Napoleon zu seinem Regiment zurück und wurde zum Lieutenant befördert. Nach der versuchten Flucht Ludwigs XVI. im Juni des Jahres erklärte sich Napoleon zum Republikaner und trat dem örtlichen Jakobinerclub bei. Als Wettbewerbstext für die Akademie in Lyon reichte er eine Schrift mit stark republikanisch geprägten Ansätzen ein. Der Aufenthalt bei der Truppe war kurz und Ende 1791 war Napoleon wieder auf Korsika. Dort gelang es ihm, gegen den Willen Paolis durch Wahlmanipulation zum Führer der Nationalgarde aufzusteigen. In der Folge wurde deutlich, dass Napoleon diese Position nutzte, um seinen politischen Einfluss gegenüber Paoli auszubauen. Nachdem seine Truppe in blutige Unruhen verwickelt worden war, wurde die Einheit ins Innere der Insel verlegt, und Napoleon kehrte nach Frankreich zurück.

Wegen zahlreicher Klagen aus Korsika über die Handlungen Napoleons und der Überschreitung seines Urlaubs wurde er Anfang 1792 aus der Armee entlassen. Als er daraufhin nach Paris reiste, um seine Wiedereinstellung zu erreichen, wurde ihm diese nicht nur gewährt, sondern aus Mangel an Offizieren wurde er zum Capitaine befördert.

Er kehrte allerdings schon bald wieder nach Korsika zurück. Von dort aus beteiligte er sich mit seiner Freiwilligeneinheit am Gefecht bei La Maddalena, einer Militäraktion im Nordosten Sardiniens gegen das Königreich Sardinien-Piemont. Der Versuch, mit seiner Truppe eine zu Sardinien gehörende Insel zu erobern, scheiterte kläglich, weil die Besatzung der Schiffe meuterte. Nachdem der inzwischen neu gebildete Nationalkonvent die Verhaftung Paolis angeordnet hatte und sich Lucien Bonaparte in einem Brief rühmte, dass die Familie Buonaparte dafür verantwortlich sei, musste diese vor dem Zorn der Paolianhänger von der Insel fliehen. Dies bedeutete für die Familie ein Leben im französischen Exil und für Napoleon das Ende seiner korsischen Ambitionen.

Soldat der Revolution

Nach der Flucht kehrte Napoleon zu seinem in Südfrankreich stationierten Regiment zurück. In Frankreich hatten inzwischen die Jakobiner des Maximilien de Robespierre die Macht übernommen. Hatte sich Napoleon ein Jahr zuvor noch von den Jakobinern distanziert, diente er nunmehr der neuen Führung. Im Juni 1793 verfasste er eine Broschüre, in der er seine politische Position darlegte. In Form eines fiktiven Dialogs ließ diese keinen Zweifel an Bonapartes Zustimmung zum Regime aufkommen. Der Bruder Robespierres, Augustin, der sich als Beauftragter des Konvents im Süden aufhielt, wurde auf Napoleon aufmerksam und ließ seine Schrift drucken.

Außerdem wurde Napoleon zum Kommandanten der Artillerie bei der Belagerung der von aufständischen gemäßigten Revolutionären und Royalisten gehaltenen Stadt Toulon ernannt. Die Aufständischen wurden von der britischen Flotte unterstützt. Die Ausschaltung dieses potentiellen Brückenkopfes für die britische Armee war also von großer Bedeutung.

Am 25. November 1793 trug Napoleon dem Befehlshaber General Dugommier seinen Plan für den Sturm auf die Stadt vor. Dieser führte am 19. Dezember zur Eroberung von Toulon. Der Erfolg war der eigentliche Beginn des Aufstiegs Napoleons. Am 22. Dezember wurde er zum Dank mit nur 24 Jahren zum Général de brigade befördert. Er erhielt das Kommando über die Artillerie der Italienarmee, die in Nizza aufgestellt wurde. Nach dem Sturz der Jakobinerherrschaft wurde Napoleon als Parteigänger Robespierres zeitweise inhaftiert, bald aber wieder freigelassen. Seine militärische Karriere erhielt durch die politische Wende einen Rückschlag und führte zum Verlust seines Kommandos.

Napoleon lebte nun mit der übrigen Familie Buonaparte in Marseille. Sein Bruder Joseph warb dort um die Hand der Julie Clary und Napoleon verliebte sich in deren Schwester Désirée Clary. Unter dem Eindruck dieser Beziehung begann Bonaparte den autobiographisch gefärbten Roman Clisson et Eugénie zu verfassen, der aber über das Entwurfstadium nicht hinauskam. Désirée Clary heiratete 1798 Jean-Baptiste Bernadotte, der 1804 von Napoleon zum Maréchal d’Empire ernannt wurde. Bernadotte wurde im Jahr 1810 zum Kronprinzen von Schweden gewählt und 1818 als Karl XIV. Johann zum König von Schweden gekrönt.

Um seine Karriere zu retten, reiste Napoleon nach Paris und versuchte, sich den neuen Machthabern, den sogenannten Thermidorianern um Paul de Barras, anzudienen. Als es in Paris zu einem Aufstand von rechts kam, wurde Barras zum Oberbefehlshaber der Armee des Inneren ernannt. Ohne eigene militärische Kenntnisse holte er Bonaparte an seine Seite. Dieser ließ die Aufständischen am 5. Oktober 1795 mit konzentriertem Geschützfeuer zusammenschießen. Zum Dank wurde er zum Général de division befördert und kurze Zeit später zum Oberbefehlshaber im Inneren ernannt.

Bonaparte lernte im privaten Umfeld der neuen Machthaber Joséphine de Beauharnais kennen. Diese war die Geschiedene des hingerichteten Alexandre de Beauharnais und ehemalige Geliebte von Barras. Für Joséphine, die älter als Napoleon war, schien bei einer Heirat dessen sichtlicher Aufstieg eine Möglichkeit zu sein, ihren kostspieligen Lebensstil zu finanzieren. Napoleon seinerseits war in Joséphine sicherlich verliebt, aber bei ihm spielten bei dieser Verbindung auch rationale Überlegungen eine Rolle. Damit wurde die Verbindung zu Barras weiter gestärkt und er fand Einlass in die Pariser Gesellschaft. Bonaparte brach die Beziehung zu Désirée Clary ab und heiratete am 9. März 1796 Joséphine.

Der Italienfeldzug

Nur zwei Tage nach seiner Hochzeit reiste Napoleon nach Nizza ab, um den Oberbefehl über die Italienarmee zu übernehmen. Seit dieser Zeit nannte er sich anstatt des italienischen Buonaparte französisch Bonaparte.

Die ihm unterstellten Generäle, wie Pierre-François-Charles Augereau oder André Masséna, standen dem Günstling des Direktoriums anfangs skeptisch gegenüber. Durch sein energisches Auftreten verschaffte sich Bonaparte aber bald allgemeinen Respekt. Die französische Italienarmee von etwa 40.000 Mann war schlecht ausgerüstet und die Soldaten hatten seit Monaten keinen Sold mehr bekommen. Entsprechend schlecht war die Moral der Truppe. Napoleon, der die Österreicher eigentlich nur vom Hauptkriegsschauplatz im Norden ablenken sollte, gelang es rasch, mit verschiedenen Ansprachen die Begeisterung der Armee zu wecken. „Ich will Euch in die fruchtbarsten Ebenen der Welt führen. Reiche Provinzen, große Städte werden in Eure Hände fallen; dort werdet Ihr Ehre, Ruhm und Reichtümer finden.“ Zur Festigung dieser Begeisterung setzte Bonaparte modern anmutende Propagandamaßnahmen ein. So gab die Armee mit dem Courier de l’Armée d’Italie eine eigene Zeitung heraus, die nicht zuletzt den Feldherrn in ein günstiges Licht setzen sollte. An der systematischen Pressearbeit hielt Bonaparte in Zukunft fest.

Auch militärisch wurde Italien zum Prototyp zukünftiger Feldzüge. Das militärische Credo des gelernten Artilleristen Napoleon lautete: „Es ist mit den Systemen der Kriege wie mit Belagerungen von Festungen. Man muss sein Feuer auf ein und denselben Punkt konzentrieren. Nachdem die Bresche geschlagen und das Gleichgewicht gestört ist, ergibt sich alles Übrige wie von selbst.“ Danach handelte er. Bonaparte zog seine Kräfte an einer Stelle zusammen und setzte diese geballte Macht ein. Voraussetzung war, dass seine Einheiten schneller marschierten als die der Gegner. In dieser Hinsicht waren die Truppen der Republik, die sich vor allem aus dem durchmarschierten Gebiet ernährten, den Truppen nach Art des Ancien Régime mit ihrem großen Tross deutlich überlegen. Ein weiterer Unterschied war, dass die Generäle der Revolutionsarmeen, die einen Volkskrieg führten, weniger Rücksicht auf Verluste nahmen als die Befehlshaber der alten Söldnerarmeen des 18. Jahrhunderts. Besser als andere Generäle erkannte Napoleon während einer Schlacht, wo er mit seinen Truppen massiert angreifen musste, um den entscheidenden Durchbruch zu erzielen.

Beim italienischen Feldzug standen den Franzosen in Norditalien österreichische und sardinisch-piemontesische Truppen von zusammen etwa 70.000 Mann gegenüber. Die konservativen Feldherren der Gegner mit ihren inzwischen längst überholten Kriegstechniken wurden von den Franzosen schlichtweg überrannt. Zunächst wurden die beiden Armeen der Gegner in einer Reihe von Schlachten voneinander getrennt. Nachdem König Viktor Amadeus III. von Sardinien nach der Niederlage bei Mondovì um Frieden gebeten hatte, wandte sich Napoleon den Österreichern zu und besiegte sie am 10. Mai 1796 in der Schlacht bei Lodi.

Nicht nur seine Soldaten bejubelten den Feldherrn. Auch die Einwohner Mailands bereiteten Bonaparte als scheinbarem Befreier einen begeisterten Empfang. Die anderen italienischen Staaten bemühten sich, mit Geld und der Übergabe von Kunstschätzen den Frieden zu retten. Nach der Schlacht von Lodi begann bei Napoleon die Überzeugung zu wachsen, dass er nicht nur als Militär, sondern auch politisch eine Rolle spielen würde. Im November 1796 kämpfte Napoleon in der Schlacht bei Arcole demonstrativ in vorderster Front und vergrößerte auf diese Weise sein Ansehen in der Öffentlichkeit und bei den Soldaten noch mehr.

Die Belagerung der strategisch wichtigen Stadt Mantua dauerte sechs Monate. Während dieser Zeit wurden verschiedene Entsatzarmeen von Bonaparte geschlagen. Nach der Kapitulation am 2. Februar 1797 war der Weg über die Alpenpässe frei. Österreich, unter der militärischen Führung von Erzherzog Karl, musste daraufhin den Frieden von Campo Formio annehmen und dabei erhebliche Gebietsverluste hinnehmen. In Italien errichtete Bonaparte mit der Cisalpinischen Republik und der Ligurischen Republik Tochterstaaten der französischen Republik. Die eigenmächtige Handlungsweise und wachsende Popularität Bonapartes verstärkten beim herrschenden Direktorium das Misstrauen. Sie konnten aber kaum etwas gegen den begeisterten Empfang durch die Bevölkerung nach Bonapartes Rückkehr unternehmen.

Die Expedition nach Ägypten

Napoleon fürchtete nach der Rückkehr aus Italien, dass sein Ruhm bald wieder verblassen würde, und drängte das Direktorium, ihm ein neues militärisches Kommando zuzuweisen. Als sich die anfänglich geplante Invasion Großbritanniens als undurchführbar erwies, stimmte die Regierung dem Plan einer Eroberung von Ägypten zu. Ziel war es, Großbritanniens Zugang nach Indien zu stören. Eine von Kriegsschiffen eskortierte Transportflotte lichtete am 19. Mai 1798 die Anker. An Bord waren neben 38.000 Soldaten auch zahlreiche Wissenschaftler und Künstler, die das Land, seine Geschichte und Kunstdenkmäler erforschen und in Ägypten moderne politische und wirtschaftliche Strukturen aufbauen sollten. Nachdem die Franzosen unterwegs die Insel Malta besetzt hatten, landete die Armee am 1. Juli 1798 in Ägypten. Am 21. Juli besiegten die französischen Expeditionsstreitkräfte eine Mamlukenarmee in der Schlacht bei den Pyramiden und zogen am 23. Juli in Kairo ein. Dort erreichte Napoleon die Nachricht, dass seine Schiffe von einer britischen Flotte unter Horatio Nelson bei Abukir versenkt worden waren. Die Ägyptenarmee war damit weitgehend vom Mutterland abgeschnitten.

Mit Hilfe der mitgereisten Experten begann Bonaparte mit verschiedenen Reformen und gründete das Institut d’Égypte, das zu einer Keimzelle der Ägyptologie wurde. Im Zuge der Expedition wurde unter anderem der Stein von Rosette gefunden. Eine Abschrift dieser mehrsprachigen Inschrift ermöglichte Jean-François Champollion 1822 die Entschlüsselung der Hieroglyphen. Von den Ägyptern wurde Napoleon nicht wie in Italien als Befreier, sondern als Ungläubiger und fremder Eroberer angesehen. Ein Aufstand in Kairo musste gewaltsam niedergeschlagen werden. Da Ägypten offiziell Teil des Osmanischen Reiches war, erklärte dieses Frankreich den Krieg. Napoleon marschierte daraufhin mit einem Teil seiner Armee den neuen Gegnern in Richtung Palästina entgegen. Die Eroberung von Jaffa und Gaza gelang, doch die Festung in Akkon konnte sich halten. Nachdem die französische Armee durch die Pest dezimiert worden war, musste Napoleon sich nach Ägypten zurückziehen. Dort konnten die Franzosen eine osmanische Armee in der Schlacht von Abukir am 25. Juli 1799 zwar noch einmal besiegen, aber für Napoleon war klar, dass die Ziele der Expedition nicht mehr durchsetzbar waren. Außerdem spitzten sich die außenpolitische Lage in Europa durch den Vormarsch alliierter Truppen im Zuge des Zweiten Koalitionskrieges und die innenpolitische Krise in Frankreich zu. Dies veranlasste Bonaparte, Ägypten unter Zurücklassung der Expeditionstruppen am 23. August 1799 zu verlassen. Mit viel Glück segelte er durch die Blockade der Royal Navy und erreichte am 30. September Ajaccio auf Korsika. Das französische Festland betrat er bei Saint-Raphaël wieder am 9. Oktober. In Frankreich spielte das Scheitern der Expedition kaum eine Rolle, vielmehr wurde Bonaparte bei seinem Weg nach Paris als Volksheld gefeiert. Viele Bürger erhofften sich von ihm militärische Erfolge, die Wiederherstellung des Friedens in der Außenpolitik und innenpolitisch die Überwindung des abgewirtschafteten und korrupten Direktoriums.

Staatsstreich des 18. Brumaire VIII.

Nicht nur in der Bevölkerung hatte das Direktorium als bestehende Regierung jegliches Vertrauen verloren, auch im Direktorium selbst spielten Emmanuel Joseph Sieyès und Roger Ducos mit dem Gedanken an einen Staatsstreich und setzten hierbei auf die militärische Hilfe durch Napoleon. Napoleon konnte nicht Mitglied des Direktoriums werden, da man dafür laut Verfassung mindestens 40 Jahre alt sein musste. Am 9. November 1799 schien der Staatsstreich des 18. Brumaire VIII durch politische Manipulationen zu gelingen. Als sich die beiden Parlamentskammern am nächsten Tag widerspenstig zeigten und eine wirre Rede Napoleons die Lage noch verschlimmerte, wurden die Kammern von den Grenadieren Bonapartes auseinandergetrieben. Ein Rumpfparlament billigte die Pläne zur Einrichtung der Konsulatsverfassung unter den Konsuln Bonaparte, Sieyes und Ducos. In der Folge gelang es Napoleon als dem Ersten Konsul, seine Mitverschwörer ins politische Abseits zu drängen und durch die willfährigen Jean-Jacques Régis de Cambacérès und Charles-François Lebrun zu ersetzen. Der dreißigjährige Bonaparte wurde so als Erster Konsul faktisch zum Alleinherrscher.

Napoleon Bonaparte als Erster Konsul der Französischen Republik

Nach der neuen Verfassung vom 24. Dezember 1799 wurde der Erste Konsul für zehn Jahre gewählt und hatte weitreichende Vollmachten. So lag das Recht zur Gesetzesinitiative bei ihm, er ernannte die Minister und die weiteren hohen Staatsbeamten. Dagegen waren die Mitwirkungsrechte der beiden Parlamentskammern (corps legislatif und Tribunat) begrenzt. Insgesamt legitimierte die Verfassung eine verdeckte Diktatur Bonapartes. Eine Volksabstimmung, deren Ergebnisse geschönt waren, ergab die Zustimmung der Bürger zur neuen Verfassung.

Gewissermaßen als Regierungsprogramm gab Bonaparte die Parole aus: „Bürger! Die Revolution ist zu den Grundsätzen zurückgekehrt, von denen sie ausging; sie ist zu Ende.“ Dies entsprach dem Wunsch vor allem der bürgerlichen Schichten. Sie wollten die Errungenschaften der Revolution, wie die Abschaffung feudaler Privilegien oder die Rechtsgleichheit, zwar bewahrt sehen, verlangten aber auch nach Schutz vor Umtrieben der Radikalen oder Unruhen der Unterschichten. Dem trug der neue Machthaber Rechnung. Die Ordnung in einigen Unruhegebieten wurde wiederhergestellt. In verschiedenen Bereichen ließ Napoleon Reformen durchführen, die teilweise weit über seine Herrschaftszeit hinaus Bestand hatten. Dazu gehören die weitere Zentralisierung der Verwaltung, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, die Sanierung der Staatsfinanzen, eine Währungsreform, die im Kern bis 1914 Bestand hatte, die Gründung der Banque de France und schließlich 1804 der Erlass des Gesetzbuches Code civil, der zwischenzeitlich als Code Napoléon bekannt war. Der Code hat bis zum heutigen Tag in vielen Ländern Bedeutung und blieb auch in einigen Teilen Deutschlands bis 1900 in Kraft. Für besondere Verdienste stiftete Bonaparte 1802 die Ehrenlegion.

Napoleon ließ die organisierte politische Opposition bekämpfen, gleichzeitig versuchte er, sowohl die ehemaligen Anhänger der Jakobiner wie auch die Royalisten in den neuen Staat zu integrieren. Im Fall der letzteren spielte das Konkordat mit Papst Pius VII. von 1801 eine wichtige Rolle. Als Bonaparte nach einer aufgedeckten Verschwörung im August 1803 um Georges Cadoudal, Pichegru und General Moreau den Herzog von Enghien, einen Angehörigen des ehemaligen Königshauses, in Deutschland entführen ließ und dessen Aburteilung und Erschießung in Frankreich befahl, bedeutete dies einen Rückschlag für den Versöhnungsprozess und löste insbesondere im Ausland heftige Proteste aus.

Außenpolitisch ging es zunächst darum, den Zweiten Koalitionskrieg siegreich zu beenden, nachdem seine Friedensangebote an Großbritannien und Österreich abgewiesen wurden. Mit seiner Armee zog er nach dem Vorbild von Hannibal über die Alpen. Der Sieg in der Schlacht bei Marengo am 14. Juni 1800 war allerdings vor allem General Desaix zu verdanken, der in der Schlacht fiel. Nach dem entscheidenden Sieg der von General Jean-Victor Moreau geführten Truppen in der Schlacht von Hohenlinden wurde am 9. Februar 1801 in Lunéville der Frieden mit Österreich geschlossen. Der Frieden mit Russland folgte am 8. Oktober 1801, und der Frieden von Amiens beendete am 25. März 1802 den Krieg mit Großbritannien. In Übersee führte Napoleons Abschaffung der zwar am 4. Februar 1794 beschlossenen – aber nie umgesetzten – Dekrete gegen den Code Noir und die Sklaverei auf Saint-Domingue zu neuen Aufständen und schließlich am 1. Januar 1804 zur Unabhängigkeitserklärung unter neuem Namen: Haiti. Im Jahr 1803 verkaufte Bonaparte Louisiana (Neufrankreich) an die Vereinigten Staaten (→ Louisiana Purchase). Damit zog sich Frankreich gänzlich vom nordamerikanischen Kontinent zurück.

1805 verfügte Napoleon die weitere Anwendung des Code Noir ausdrücklich, sodass er bis zur Abschaffung der Sklaverei in französischen Kolonien – soweit noch im Besitz Frankreichs – bis zum Jahre 1848 galt.

Die innen- und außenpolitischen Erfolge ermöglichten es Bonaparte, sich vom Senat – legitimiert durch eine weitere Volksabstimmung am 2. August 1802 – zum Konsul auf Lebenszeit erklären zu lassen. 3 Millionen abstimmende Franzosen entschieden sich für ein „Ja“, 1600 für ein „Nein“. Die Bestimmung, seinen Nachfolger selbst auswählen zu können, und die Einführung einer regelrechten Hofhaltung in den Tuilerien waren Schritte auf dem Weg zur Monarchie.

Die Friedenszeit dauerte nicht lange. Die britische Wirtschaftselite war der Auffassung, dass ein mächtiges Frankreich dem britischen Außenhandel, in den die Elite ihr Vermögen investiert hatte, schadete. Zuvor hatte Napoleon, um die heimische Wirtschaft vor britischen Billigimporten zu schützen, einen von Großbritannien vorgeschlagenen Handelsvertrag, der die zollfreie Einfuhr aller britischer Waren nach Frankreich vorsah, abgelehnt. Napoleons Geopolitik mit der Annexion von Piemont, der engen Bindung der Schweiz an Frankreich, der Verordnung einer neuen Verfassung in Holland und der Streit um den Status der Insel Malta waren Aspekte, die in die wirtschaftlich motivierte Kriegserklärung Großbritanniens hineinspielten. Auf die Kriegserklärung folgte die Beschlagnahmung von in englischen Häfen liegenden französischen Handelswaren und Handelsschiffen. In den ersten Jahren blieben die Auswirkungen des Kriegs begrenzt. Während Großbritannien vor allem einen Kolonial- und Seekrieg führte, sperrte Bonaparte seinen Machtbereich für britische Waren und annektierte Kurhannover. Um eine französische Invasion auf die britischen Inseln, für die Napoleon zwischenzeitlich 160.000 Soldaten am Ärmelkanal aufstellen ließ, zu verhindern und den Krieg nach Mitteleuropa zu verlagern, suchte Großbritannien auf dem europäischen Festland nach Staaten, die bereit waren, für je 1,25 Millionen britische Pfund 100.000 Soldaten gegen Frankreich ins Feld zu führen. Napoleon gab den Plan einer Invasion Großbritanniens im Jahr 1805 erneut auf, als Großbritannien die Dritte Koalition geschmiedet hatte und Österreich als Teil dieser Koalition in das mit Napoleon verbündete Bayern einmarschierte. Am Ende der sechs Koalitionskriege hatte Großbritannien 65,8 Millionen Pfund an Staaten auf dem Festland ausgezahlt, damit diese Krieg gegen Napoleon führten.

Napoleon I. – Kaiser der Franzosen

Der Aufstieg des Kaiserreiches und die Neuordnung Europas

Nachdem Napoleon durch eine Volksabstimmung und den Senat die Kaiserwürde angetragen worden war, krönte er sich am 2. Dezember 1804 in der Kathedrale Notre Dame de Paris während der Zeremonie in Anwesenheit von Pius VII. selbst zum Kaiser. Während die Annahme der Kaiserkrone nach innen sein Prestige weiter erhöhen sollte, war es nach außen ein Versuch, sein Regime dynastisch zu legitimieren. Gleichzeitig signalisierte der Kaisertitel jedoch den Anspruch auf die zukünftige Gestaltung Europas. Der Titel „Kaiser der Franzosen“ bedeutete, dass dieser sich letztlich als Kaiser eines Volkes und nicht eines Reiches sah. Napoleon sah sich als Volkssouverän und nicht, wie alle römischen Kaiser zuvor, als von Gott gekrönter Kaiser (Gottesgnadentum). Am 26. Mai 1805 wurde Napoleon im Mailänder Dom mit der Eisernen Krone der Langobarden zum König von Italien gekrönt.

Diese Krönungen führten zu weiteren Konflikten in den internationalen Beziehungen. Russlands Zar Alexander I. ging im April 1805 ein Bündnis mit Großbritannien ein. Ziel war, Frankreich auf die Grenzen von 1792 zurückzuwerfen. Dem schlossen sich Österreich, Schweden und Neapel an. Nur Preußen beteiligte sich nicht an dieser Dritten Koalition. Umgekehrt traten die nach dem Reichsdeputationshauptschluss gestärkten deutschen Länder Bayern, Württemberg und Baden auf Seiten Bonapartes in den Krieg ein. Gemäß seiner schon früher bewährten Taktik, die feindlichen Armeen voneinander zu trennen und nacheinander zu schlagen, wandte sich Napoleon zunächst gegen Österreich. Der erste Schlag traf mit einer Blitzkampagne die Österreicher in der Schlacht von Elchingen und der Schlacht von Ulm (25. September bis 20. Oktober 1805), wo General Karl Mack von Leiberich gezwungen wurde, mit einem Teil der Armee, die anfangs 70.000 Mann stark war, zu kapitulieren. Damit stand Napoleon der Weg nach Wien offen: Nach kleineren Kämpfen entlang der Donau gelang seinen Truppen am 13. November die kampflose Einnahme Wiens.

Im Anschluss lockte Napoleon die Russen und Österreicher durch geschickte Vortäuschung eigener Schwäche in die Schlacht bei Austerlitz, die er am 2. Dezember 1805 gewann. Zwar wurde die französische Flotte bei Trafalgar von Nelson am 21. Oktober 1805 vernichtend geschlagen, aber auf dem Kontinent bedeutete Austerlitz die Entscheidung. Am 26. Dezember 1805 wurde mit Österreich der Friedensvertrag von Pressburg geschlossen. Die Bedingungen waren hart. Die Habsburgermonarchie verlor Tirol und Vorarlberg an Bayern und ihre letzten italienischen Besitzungen fielen an das napoleonische Königreich Italien. Zum Dank für ihre Unterstützung wurden die Kurfürsten von Bayern und Württemberg zu Königen erhoben (Königreich Bayern, Königreich Württemberg).

Um die Erfolge zu sichern, betrieb Napoleon mit den jüngeren Angehörigen seiner Familie gezielte Heiratspolitik und setzte Geschwister und Gefolgsleute als Herrscher der abhängigen Staaten ein. So wurde Joseph 1806 zunächst König von Neapel und 1808 König von Spanien, Louis wurde 1806 König von Holland. Seine Schwester Elisa wurde 1805 Fürstin von Lucca und Piombino, 1809 Großherzogin der Toskana, Pauline war vorübergehend Herzogin von Parma und darüber hinaus Herzogin von Guastalla. Caroline Bonaparte wurde als Frau von Joachim Murat 1806 Großherzogin von Berg, 1808 Königin von Neapel. Jérôme wurde 1807 König des neugeschaffenen Königreichs Westphalen. Napoleons Adoptivtochter Stéphanie de Beauharnais heiratete 1806 Erbprinz Karl von Baden und wurde 1811 Großherzogin von Baden. Einzig Napoleons Bruder Lucien, mit dem er sich überworfen hatte, ging weitgehend leer aus.

In Deutschland wurde am 16. Juli 1806 aus anfangs 16 Ländern der Rheinbund gegründet. Seine Mitglieder verpflichteten sich zur militärischen Unterstützung Frankreichs und zum Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich. Protektor des Bundes – als im politischen Wortsinn Beschützer oder als eine Schutzmacht – war Napoleon. Daraufhin legte Franz II. die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches nieder. Bereits zum Jahre 1808 hin gehörten fast alle deutschen Staaten außer Österreich und Preußen zum Rheinbund. Es entwickelte sich sozusagen ein „Drittes Deutschland“ ohne Österreich und Preußen (die Triasidee). Umfangreiche Zentralisierung des Staatswesens nach französischem Vorbild – im oft noch ständisch organisierten „Flickenteppich“ Deutschland – ging mit der Einführung von Prinzipien der Französischen Revolution, wie Gleichheit, Eigentumsrechte und dergleichen (allgemeine Grundrechte), aber auch mit der Reform des Agrar-, Bildungs-, Wirtschafts-, Steuer- und Finanzwesens einher. Im Gegensatz zu den vergleichbaren, eher harmonisch und von innen heraus praktizierten preußischen Neuerungen wurden von der Bevölkerung die französischen zunehmend als rigoros und als von außen aufgezwungen empfunden. Das Verwaltungssystem war oft langsam und wurde meist nur unvollständig übernommen. Es blieb ein Torso wie das gesamte napoleonisch-rheinbündische Reformwerk. Die ständige Aushebung neuer Soldaten, hohe Steuern, Nachteile der Kontinentalsperre, Repressionsmaßnahmen von Polizei und Militär sowie der starke bürokratische Zugriff auf praktisch jeden Bürger führten zu Unmut. Immerhin wurde durch Bildungsreform ein zuverlässiges Berufsbeamtentum herangebildet, Steuer- und Finanzreform bewirkten Aufschwung im Handel und Erstarken des Handels- und Finanzbürgertums. Kapitalmärkte wuchsen, ebenso wie die Zahl an Anlegern, denen nun auch durch das verbesserte Recht auf Eigentum Garantien zum Wirtschaften gegeben wurden. Nach der Abdankung Napoleons wurden diese Regionen Zentren des deutschen Frühliberalismus und Frühkonstitutionalismus. Da auch das Vorhaben von 1806, einen Staatenbund mit gemeinsamen Verfassungsorganen aufzubauen, am Widerstand der größeren Mitgliedsstaaten scheiterte, blieb der Rheinbund im Wesentlichen nur ein Militärbündnis deutscher Staaten mit Frankreich. Das Hauptziel Napoleons war eine Angleichung der staatlichen Strukturen zur Stabilisierung der französischen Herrschaft über Europa. Machtpolitische und militärische Überlegungen hatten im Zweifel Vorrang vor liberalen Reformideen. Der Historiker Rainer Wohlfeil merkt an, dass Napoleon kein wirkliches Konzept für die Neugestaltung Europas hatte, vielmehr war beispielsweise die Rheinbundpolitik Ausdruck eines „situationsverhafteten instinktiven Machtwillens“.

Napoleon, die christlichen Kirchen und das Judentum

Napoleon versuchte, die Kirchen und Glaubensrichtungen durch Wiederzulassung, Gleichstellung und Anbindung unter Kontrolle zu halten. Trotz der grundsätzlichen Trennung von Staat und Kirche brachte 1801 das Konkordat mit Papst Pius VII. einen gewissen Ausgleich. Der Katholizismus wurde zwar nicht mehr als Staatsreligion, jedoch als Religion der Mehrheit des Volkes anerkannt. Napoleon behielt das Recht der Bischofsernennung, während der Papst das Recht der Weihe hatte.

1791 hatten die Juden Frankreichs den Status eines Bürgers (citoyen) bekommen. Dies brachte ihnen zum ersten Mal in einem europäischen Land die Bürgerrechte. Sie verloren dafür ihre bisherige Teilautonomie und mussten Militärdienst leisten.

Mit der Einführung von Konsistorien im Jahre 1808 untermauerte Napoleon die administrative Gleichstellung der Juden und setzte sie auch in den eroberten linksrheinischen Gebieten durch, stieß aber rechts des Rheins auf Widerstand. Dennoch folgten von 1800 bis 1812 fast alle deutschen Staaten den erneut erhobenen Forderungen Christian Konrad Wilhelm von Dohms. Die von Napoleon eingeführten Reformen wurden von einem Großteil der jüdischen Gemeindevorstände zunächst begrüßt, in der Hoffnung, dass das Judentum in Frankreich auf diese Weise einen ähnlichen Status wie die katholische Kirche im Konkordat von 1801 und die Protestanten in den „organischen Artikeln“ von 1802 erhalten würde. Napoleon selbst war bestrebt, ein Mittel zur Kontrolle der jüdischen Gemeinde zur Verfügung zu haben und gleichzeitig die Juden als Bürger in seine französische Gesellschaft zu integrieren. Die Statuten des Konsistoriums wurden durch kaiserlichen Erlass am 17. März 1808 in Kraft gesetzt. Als „Décret infame“ (wörtlich: „schändliches Dekret“), mit dem das napoleonische Frankreich in einem Rückschritt gegenüber früheren emanzipierenden Gesetzen diskriminierende Vorschriften für Juden wieder einführt, wurde es bald von jüdischer Seite bezeichnet. Seine Judenbehandlung wurde von der Russisch-Orthodoxen Kirche dagegen als Bevorzugung und er selbst gar als „Antichrist und Feind Gottes“ klassifiziert.

Krieg gegen Preußen und Russland

Inzwischen hatten sich die Beziehungen Frankreichs zu Preußen verschlechtert. Nachdem dieses mit Russland ein geheimes Bündnis geschlossen hatte und sich dadurch die von Großbritannien finanzierte Vierte Koalition gebildet hatte, wurde Napoleon am 26. August 1806 ultimativ aufgefordert, unter anderem seine Truppen hinter den Rhein zurückzuziehen. Dies betrachtete Bonaparte als Kriegserklärung; der Vierte Koalitionskrieg brach aus. Er stieß, nachdem er das preußische Ultimatum am 5. oder 7. Oktober (in Bamberg oder in der fürstbischöflichen Residenz in Würzburg) erhalten hatte, im Oktober 1806 mit seinen Truppen vom Main aus durch Thüringen auf die preußische Hauptstadt Berlin vor. Die in der Schlacht bei Jena und Auerstedt geschlagene preußische Armee löste sich in den folgenden Wochen nahezu auf. Das Fürstentum Erfurt wurde als kaiserliche Staatsdomäne direkt Napoleon unterstellt, während die umliegenden thüringischen Staaten dem Rheinbund beitraten. Die französischen Truppen marschierten in Berlin ein.

Nun unterstützte das in den Osten Preußens einmarschierte russische Heer die dorthin entkommenen preußischen Truppen. Bei dem Feldzug zeigten sich erstmals deutliche Grenzen der napoleonischen Armee. Das Land war zu weitläufig und die Wege waren zu schlecht für rasche Truppenbewegungen. Die Versorgung der Armee war unzureichend und die Russen unter General Levin August von Bennigsen wichen immer weiter zurück, ohne sich zur Schlacht stellen zu lassen. Den Winter 1806/1807 verbrachte Napoleon in Warschau, wo ihn polnische Patrioten zur Wiederherstellung Polens drängten. Dort begann auch Bonapartes langjährige Beziehung zu Gräfin Walewska, mit der er ein Kind zeugte.

Erst am 8. Februar 1807 kam es zur Schlacht bei Preußisch Eylau, ohne dass eine Entscheidung gefallen wäre. Am 14. Juni 1807 konnte Bonaparte Bennigsen in der Schlacht bei Friedland entscheidend schlagen. Am 7. Juli schlossen Frankreich, Russland und Preußen den Frieden von Tilsit. Waren die Friedensbedingungen für Russland höchst annehmbar, waren sie für Preußen katastrophal; alle Gebiete westlich der Elbe gingen verloren und wurden Grundlage für das neue Königreich Westphalen. Die von Preußen bei den Teilungen Polens 1793 und 1795 einverleibten Gebiete wurden zum Herzogtum Warschau erhoben. Insgesamt verlor Preußen etwa die Hälfte seines bisherigen Territoriums, musste zudem noch hohe Kontributionen zahlen und durfte nur noch in einem beschränkten Umfang eine Armee unterhalten.

Fast ganz Kontinentaleuropa war nun unter direkter oder indirekter Kontrolle Napoleons. Gegen das weiter feindlich gesinnte Großbritannien verhängte Bonaparte mit der Kontinentalsperre einen europaweiten Handelsboykott.

Das System in der Defensive

In den Jahren nach dem Frieden von Tilsit befand sich Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht. Im Inneren seines Herrschaftsbereiches verstärkten sich in dieser Zeit die despotischen Tendenzen. Kritik an seiner Amtsführung duldete er immer weniger. Weil Außenminister Talleyrand Widerspruch gegen die Expansionspolitik anmeldete, wurde er 1807 entlassen. Die Zensur und Gängelung der Presse wurden verschärft. Das Theaterdekret von 1807 schränkte den Spielraum der Pariser Bühnen ein. Der Personenkult um den Kaiser wuchs, die Aristokratisierung schritt weiter fort. Im Jahr 1808 wurde per Gesetz ein neuer Adel geschaffen. Daneben spielten am Hofe immer mehr Aristokraten des Ancien Régime eine Rolle. In weiten Teilen der Bevölkerung, die noch immer vom Gleichheitsideal der Revolution geprägt war, wurde diese Entwicklung kritisch gesehen.

Außenpolitisch stand die Durchsetzung der Kontinentalsperre gegen Großbritannien im Vordergrund. In Italien gelang dies teilweise mit Gewalt. Mit der Zustimmung des Königs (Vertrag von Fontainebleau (1807)) marschierte eine französische Armee zur Besetzung Portugals, das sich nicht an der Kontinentalsperre beteiligen wollte, durch Spanien. Napoleon nutzte einen Thronstreit zwischen dem spanischen König Karl IV. und dessen Sohn Ferdinand VII. aus und setzte in einem politischen Coup, gestützt auf die französischen Truppen im Land, seinen Bruder Joseph als König von Spanien ein. Unmittelbar danach brach in Spanien eine allgemeine nationale Erhebung aus, die Joseph Bonaparte zur Flucht aus Madrid zwang. Unterstützt wurden die Spanier von einem britischen Expeditionskorps unter Arthur Wellesley, dem späteren Herzog von Wellington. Nach der Kapitulation seines Generals Junot musste Napoleon selbst eingreifen. Nachdem er auf dem Erfurter Fürstenkongress im Oktober 1808 versucht hatte, die europäischen Mächte zum Stillhalten zu bewegen, rückte Bonaparte mit seinen besten Truppen in Spanien ein. Anfangs gegen reguläre Soldaten erfolgreich, wurde die Grande Armée mit einem erbittert geführten Guerillakrieg konfrontiert. Ohne greifbaren Erfolg kehrte Napoleon zu Beginn des Jahres 1809 nach Frankreich zurück. Der Kleinkrieg in Spanien blieb ein ungelöstes Problem, das starke Truppenverbände band und kostspielig war.

Kurz nach der Rückkehr der Grande Armée nach Frankreich marschierte die österreichische Armee unter Karl von Österreich-Teschen als Mitglied der von Großbritannien teilfinanzierten nächsten Koalition in Bayern ein, was den Beginn des Fünften Koalitionskriegs bedeutete. Österreich setzte dabei auf nationale Parolen und traf in der eigenen Monarchie und in Deutschland auf Zustimmung. In Tirol kam es daraufhin zur Erhebung von Andreas Hofer gegen die bayerischen Besatzungstruppen. In Norddeutschland versuchten Ferdinand von Schill oder die Schwarze Schar, militärischen Widerstand zu leisten. Vor allem Intellektuelle wie Joseph Görres, Johann Gottlieb Fichte, Ernst Moritz Arndt und andere begannen mit teils nationalistischen Tönen, die französische Fremdherrschaft anzugreifen. Allerdings war das napoleonische System noch stark genug, um Preußen und die Rheinbundfürsten weiterhin zu binden. Daher stand Österreich auf dem Kontinent Napoleon isoliert gegenüber.

Napoleon traf am 16. April 1809 in Donauwörth ein. Am 21. Mai 1809 überquerten seine Truppen südöstlich Wiens die Donau. In der Schlacht bei Aspern-Essling stoppten die Österreicher den französischen Vormarsch. Diese Schlacht wurde zur ersten Niederlage Napoleons. In der Schlacht bei Wagram konnte er aber letztendlich Erzherzog Karl besiegen. Im Frieden von Schönbrunn musste Österreich daraufhin auf Dalmatien, Zentralkroatien, die Krain, das Küstenland, Salzburg und das Innviertel verzichten, womit es etwa die Hälfte seiner Erbländer verlor und beinahe aus den alten römisch-deutschen Reichgrenzen verdrängt war. Das Land musste der anti-britischen Kontinentalsperre beitreten und sein Heer auf 150.000 Mann reduzieren. Ferner wurde ein Militärbündnis zwischen Österreich und Frankreich geschlossen.

Im selben Jahr ließ sich Napoleon von Joséphine scheiden, da ihre Ehe kinderlos geblieben war. In der Hoffnung auf die Anerkennung durch die alten Dynastien und die Festigung des Bündnisses mit Österreich heiratete Bonaparte 1810 Marie-Louise von Österreich, die älteste Tochter des österreichischen Kaisers Franz I. Aus der Ehe ging mit dem 1811 geborenen Napoleon II. der gewünschte Thronfolger hervor. Im Glauben, damit eine neue Dynastie begründet zu haben, wurden im ganzen Kaiserreich Feiern angeordnet, von denen einige Teil eines dauerhaften napoleonischen Festkalenders werden sollten. Die Schwäche der neu etablierten Dynastie wurde durch die Verschwörung des Generals Malet 1812 sichtbar.

Der Russlandfeldzug

Zar Alexander I. von Russland war Ende 1810 aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr bereit, sich an der von Napoleon verhängten Kontinentalsperre gegen Großbritannien zu beteiligen. Da Napoleon diese als einziges Kampfmittel gegen Großbritannien ansah, führten die Position Russlands und weitere Faktoren dazu, dass sich die Beziehungen zwischen beiden Seiten abkühlten. Bonaparte bereitete sich im Jahr 1811 und in der ersten Hälfte des Jahres 1812 auf einen Krieg mit Russland vor. Die Rheinbundstaaten wurden verpflichtet, ihre Kontingente zu erhöhen, und auch Österreich und Preußen sahen sich genötigt, Truppen zu stellen. Nur Schweden hielt sich unter dem neuen Kronprinzen und ehemaligen französischen General Bernadotte abseits und verbündete sich mit Russland. Insgesamt soll die Grande Armée bei ihrem Aufmarsch 590.000 Mann stark gewesen sein. Diese Zahlen gelten heute aber als übertrieben. Tatsächlich standen beim Einmarsch nach Russland höchstens 450.000 Mann zur Verfügung. Dennoch war es die größte Armee, die es in Europa bis dahin gegeben hatte.

Am 24. Juni 1812 überschritt Napoleon die Memel. Sein Plan für den Feldzug in Russland, dort als Vaterländischer Krieg bezeichnet, war es, wie in den bisherigen Blitzfeldzügen eine schnelle spektakuläre Entscheidungsschlacht herbeizuführen, die den Krieg bald beenden und Friedensverhandlungen einleiten sollte. Doch die russischen Truppen unter der Führung von Barclay de Tolly wichen in die Weiten des Landes zurück. Die bisherige Methode, die Armee aus den Erzeugnissen des Landes zu versorgen, funktionierte nicht, da die Russen eine Politik der verbrannten Erde betrieben. Daneben führten mangelhafte Logistik, Läusefieber und ungünstige Witterungsverhältnisse dazu, dass sich die Truppenstärke schon ohne Feindberührung beträchtlich verringerte. Bereits am 17. August 1812, als die Truppe Smolensk erreichte, war sie nur noch 160.000 Mann stark. Vor Moskau stellten sich die Russen unter Kutusow zur Schlacht. Die Schlacht von Borodino konnte Napoleon zwar gewinnen, aber sie wurde zur verlustreichsten Auseinandersetzung der napoleonischen Kriege überhaupt: etwa 45.000 Tote oder Verwundete auf russischer Seite und 28.000 auf französischer Seite waren zu beklagen. Erst im Ersten Weltkrieg gab es noch höhere Opferzahlen an einem einzigen Tag.

Durch diesen Pyrrhussieg gelang es Napoleon zunächst, ohne weiteren Kampf Moskau einzunehmen. Nach dem Einmarsch wurde die Stadt – vermutlich von den Russen selbst – in Brand gesetzt. Die Soldaten der Grande Armée litten unter Hunger, Krankheiten, Schnee und Kälte. Der Zar verweigerte Verhandlungen. Am 18. Oktober gab Napoleon den Befehl zum Abmarsch. Fehlender Nachschub, Krankheiten sowie ständige Angriffe der russischen Kosaken setzten den französischen Truppen schwer zu. In der Schlacht an der Beresina wurde Napoleons Grande Armee endgültig zerschlagen.

Nur 18.000 napoleonische Soldaten übertraten im Dezember 1812 die preußische Grenze an der Memel. Der Befehlshaber des preußischen Hilfskorps, Yorck von Wartenburg, trennte sich von der Grande Armée und schloss eigenmächtig einen Waffenstillstand mit dem Zaren (Konvention von Tauroggen). Napoleon war schon vorher nach Paris geflohen, um eine neue Armee aufzustellen. Noch während des verlustreichen Rückzugs ließ der kaiserliche Hof vermelden: „Die Gesundheit seiner Majestät war niemals besser.“ („La santé de Sa Majesté n’a jamais été meilleure.“, 29. Bulletin der Grande Armée v. 17. Dezember 1812).

Der Zusammenbruch

In Deutschland führte die Niederlage Napoleons zu einem Aufschwung der nationalen Bewegung. Der Druck der öffentlichen Meinung führte dazu, dass bisherige Verbündete Bonapartes sich den Gegenmächten zuwandten. König Friedrich Wilhelm III. schloss mit dem Vertrag von Kalisch ein Bündnis mit Russland und rief als Teil der von Großbritannien angeführten sechsten Koalition zum Befreiungskrieg auf. Dem folgten anfangs nur wenige deutsche Länder, auch Österreich hielt sich zunächst fern. Unmittelbar nach seiner Rückkehr begann Napoleon damit, neue Soldaten auszuheben. Mit einer nur schlecht ausgebildeten Armee, der es zudem an Kavallerie mangelte, marschierte Bonaparte nach Deutschland. Anfangs zeigten sich noch einmal die militärischen Fähigkeiten Napoleons. Er siegte am 2. Mai 1813 bei Großgörschen und am 20./21. Mai bei Bautzen. Die reorganisierte preußische Armee hatte sich in einen ernstzunehmenden Gegner gewandelt, der den Franzosen hohe Verluste beibrachte. Aus diesem Grund stimmte Bonaparte einem Waffenstillstand zu.

Diesen nutzten die Gegner dazu, Österreich auf ihre Seite zu ziehen. Auf einem Friedenskongress in Prag wurde Napoleon ein Ultimatum gestellt, das unter anderem die Auflösung des Rheinbundes, die Aufgabe des Großherzogtums Warschau sowie die Wiederherstellung Preußens in den Grenzen von 1806 vorsah. Da dies faktisch die Aufgabe der französischen Vormacht in Europa bedeutet hätte, ging Napoleon darauf nicht ein. Daraufhin erklärte Österreich Frankreich den Krieg. Preußen, Russland und Österreich schlossen die Allianzverträge von Teplitz ab. Da auch Schweden sich an der Koalition beteiligte, standen nunmehr alle nicht von Bonaparte direkt oder indirekt kontrollierten Staaten in Europa gegen ihn. Im folgenden Feldzug spielten die Verbündeten ihre zahlenmäßige Überlegenheit aus, wichen infolge der Strategie von Trachenberg einer Entscheidungsschlacht mit der französischen Hauptarmee anfangs aus und fügten den Truppen der napoleonischen Marschälle erhebliche Verluste zu. Immer stärker wurde der Bewegungsspielraum der französischen Hauptarmee begrenzt. Die endgültige Niederlage der Franzosen kam 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig. Schon wenige Tage zuvor war Bayern im Vertrag von Ried zu Österreich übergegangen und hatte Frankreich den Krieg erklärt. In den Tagen von Leipzig wechselten die Rheinbundfürsten mit Ausnahme der Könige Sachsens und Westphalens die Seiten. Napoleon zog sich mit den Resten seiner Armee hinter den Rhein zurück.

An der spanischen Front rückte Wellington bis zur französischen Grenze vor. Im Inneren Frankreichs regte sich erstmals seit langem öffentlicher Widerspruch gegen das Regime. Als die gesetzgebende Körperschaft bürgerliche Freiheitsrechte einforderte, ließ Napoleon sie schließen. Die Rekrutierung neuer Soldaten stieß wegen der nachlassenden Unterstützung für Bonaparte auf erhebliche Schwierigkeiten, sodass Napoleon den alliierten Streitkräften nur noch eine zahlenmäßig unterlegene und schlecht ausgebildete Armee entgegensetzen konnte. Dennoch zeigte sich angesichts der unmittelbaren Bedrohung noch einmal Napoleons Geschick als Feldherr. Trotz deutlich unterlegener Kräfte gelang es durch geschicktes und temporeiches Manövrieren, die zahlenmäßig drückend überlegenen, aber getrennt marschierenden Feinde mehrfach zu schlagen. Diese Erfolge veranlassten ihn, sich bei einem weiteren Friedensangebot auf dem Kongress von Châtillon ablehnend zu zeigen. In der Folge war jedoch klar, dass er der zahlenmäßigen Überlegenheit nicht mehr gewachsen war. Daher nahmen die alliierten Truppen nach der Schlacht bei Paris am 31. März 1814 die Hauptstadt ein. Der Kaiser verlor daraufhin jegliche Unterstützung der Armee, der Politik und selbst enger Getreuer. Am 2. April 1814 sprach der Senat die Absetzung des Kaisers aus. Am 6. April dankte er zu Gunsten seines Sohnes ab. Damit waren die Alliierten nicht einverstanden. Sie verlangten vom Kaiser, bedingungslos abzudanken, und boten den Vertrag vom 11. April 1814 zur Unterschrift an. Diese Offerte unterschrieb Napoleon unter dem Datum vom 12. April, nachdem er in der Nacht vom 12. auf den 13. April einen Suizidversuch unternommen haben soll. Ihm wurde die Insel Elba als Wohnsitz zugewiesen und einzig der Kaisertitel belassen.

Elba, Herrschaft der Hundert Tage und Waterloo

Die Reise auf die Insel Elba dauerte vom 25. bis zum 27. April 1814. Da Anschläge auf seine Person befürchtet wurden, trug Napoleon als Vorsichtsmaßnahme zur Verkleidung den Mantel des russischen Generals Schuwalow. Er war nun der Herrscher über einen Staat mit 10.000 Einwohnern und einer Armee von 1.000 Mann. Hier bewohnte er die Palazzina dei Mulini in Portoferraio. Er begann zwar eine umfangreiche Reformtätigkeit, die ihn als ehemaligen Beherrscher Europas aber nicht ausfüllen konnte. Durch ein Netz von Agenten wusste er genau, dass es in Frankreich nach der Restauration der Monarchie unter dem Bourbonen Ludwig XVIII. eine weit verbreitete Unzufriedenheit angesichts der Rückgängigmachung der Errungenschaften der französischen Revolution gab. Ermutigt von diesen Meldungen kehrte Napoleon am 1. März 1815 nach Frankreich zurück. Die Soldaten des 5e régiment d’infanterie unter dem Kommando von Marschall Michel Ney, die ihn hätten aufhalten sollen, liefen zu ihm über. Am 19. März 1815 floh König Ludwig aus den Tuilerien. Zwar wurde die Verfassung des Kaiserreichs teilweise liberalisiert, aber die im französischen Volk verbreitete Zustimmung zum wiederhergestellten napoleonischen Regime führte dazu, dass sich Großbritannien, Österreich, Russland und Preußen auf dem Wiener Kongress zur Siebten Koalition formierten und zum militärischen Eingreifen entschieden. Am 25. März erneuerten sie ihre Allianz von 1814.

Trotz aller Schwierigkeiten gelang es Napoleon, eine gut ausgerüstete Armee von 125.000 erfahrenen Soldaten auszuheben. Er ließ eine provisorische Regierung unter dem Marschall Louis-Nicolas Davout in Paris zurück und marschierte gegen die Allianz. Wie gewohnt plante Bonaparte, die Gegner nacheinander zu schlagen.

Anfangs gelang es ihm bei Charleroi, einen Keil zwischen die britische Armee unter Wellington und die preußischen Truppen unter Leberecht von Blücher zu treiben. Am 16. Juni schlug er die Verbündeten in der Schlacht bei Quatre-Bras und der Schlacht bei Ligny, jedoch nicht entscheidend.

Am 18. Juni 1815 griff Napoleon die alliierte Armee von Wellington nahe dem belgischen Ort Waterloo an. Wellingtons britisch-deutschen Verbänden gelang es mit Mühe, die günstige Stellung gegen alle französischen Angriffe im Wesentlichen zu halten. Die preußischen Truppen unter Marschall Blücher hatten sich nach ihrer Niederlage bei Ligny neu formiert und trafen noch rechtzeitig ein, um die Schlacht zu entscheiden. Napoleon wurde geschlagen.

Seine Niederlage in dieser verlustreichen Schlacht bedeutete faktisch das Ende der Herrschaft der hundert Tage. Bei seiner Rückkehr nach Paris trat Napoleon am 22. Juni 1815 zurück, nachdem er bei Parlament und ehemaligen Getreuen jegliche Unterstützung verloren hatte. Weder die Hoffnung auf eine Emigration nach Amerika noch auf politisches Asyl in Großbritannien erfüllte sich, stattdessen wurde Napoleon auf Beschluss der Alliierten auf die kleine, isoliert im Südatlantik liegende Insel St. Helena verbannt. Am 15. Juli ging der ehemalige Kaiser mit seinen Begleitern an Bord der HMS Bellerophon, die ihn nach Plymouth bringen sollte. Dort bestieg er wiederum die HMS Northumberland mit Kurs auf St. Helena.

Verbannung, das Ende auf St. Helena und Beisetzung

Auf St. Helena wurde Bonaparte und seinen wenigen Begleitern der Wohnsitz des Gouverneurs, Longwood House, zugewiesen. Nach Napoleons Willen hielten die Franzosen hier die Illusion eines kaiserlichen Hofstaates aufrecht. Napoleon schrieb hier seine Memoiren. Im Laufe der Zeit verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends, bis er schließlich am 5. Mai 1821 um 17:49 Uhr (Ortszeit) starb. Der englische Kapitän Frederick Marryat fertigte eine Skizze des Leichnams an, die erhalten geblieben und im Londoner National Maritime Museum ausgestellt ist. Nach Anfertigung einer Totenmaske wurde Napoleons Leichnam noch am selben Tag obduziert. Entsprechend den damals üblichen Methoden zur Leichenkonservierung wurden Napoleons Herz und Eingeweide entnommen und in zwei Gefäßen getrennt bestattet, die man an das Fußende seiner Leiche in den Sarg legte. Napoleon wurde am 9. Mai 1821 in einem vierfachen Sarg beigesetzt.

In der medizinischen Fachliteratur ist überzeugend dargelegt, dass Napoleon an fortgeschrittenem Magenkrebs mit Lymphknotenbefall verstarb. Unmittelbare Todesursache war aller Wahrscheinlichkeit nach eine durch das Karzinom ausgelöste starke Magenblutung. Neue Forschungsergebnisse legen darüber hinaus nahe, dass der bösartige Tumor nicht, wie früher vermutet, familiär bedingt war – bis heute sind die Todesursachen anderer Familienmitglieder nicht geklärt. Vielmehr sei das Karzinom auf Basis einer chronischen Gastritis entstanden (Typ-B-Gastritis bei HP-Infektion).

Andere Vermutungen zur Todesursache sind weitgehend widerlegt. Eine davon lautet, dass Napoleon sukzessiv durch Arsen vergiftet worden sein könnte, zum Beispiel von General Charles-Tristan de Montholon oder unabsichtlich durch die arsenhaltige Farbe (Schweinfurter Grün) in seinen Tapeten. Mit letzter Gewissheit werden sich die genauen Ursachen seines Todes jedoch wohl nicht mehr klären lassen. Eine italienische Forschergruppe kam 2008 zu dem Ergebnis, dass Napoleon nicht mit Arsen vergiftet wurde, zumindest nicht absichtlich. Durch eine Haaranalyse wurde festgestellt, dass in allen betrachteten Lebensphasen ähnlich hohe Gehalte des giftigen Stoffes im Körper vorhanden waren.

Nach seinem Tod setzten sich die Bonapartisten für die Thronansprüche der Familie Bonaparte ein. Damit trugen sie wesentlich zum Aufstieg Napoleons III. bei. Auch nach dessen Sturz im Jahr 1870 übten sie auf das Heer und die Beamtenschaft großen Einfluss aus. Erst in den 1880er Jahren verlor der Bonapartismus an Bedeutung.

Fast zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde Napoleons Leichnam am 15. Oktober 1840 exhumiert. Auf der Fregatte Belle Poule wurden die sterblichen Überreste zurück nach Frankreich gebracht und in den Pariser Invalidendom überführt. Er ist dort seit dem 15. Dezember 1840 in einem Sarkophag beigesetzt.

Privatleben

Abstammung

 
 
 
 
 
 
 
 
Sebastiano Nicolo Buonaparte ⚭ Maria Anna Tusoli
 
Giuseppe Maria Paravisini ⚭ Anna Maria Salineri
 
Giovanni-Agostino Ramolino ⚭ Angela-Maria Peri
 
Giuseppe Pietrasanta ⚭ Maria-Giuseppe Malerba
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Giuseppe Maria Buonaparte
 
Maria Saveria Paravisini
 
Giovanni Geronimo Ramolino
 
Angela Maria Pietrasanta Giuseppe Pietrasanta
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Carlo Buonaparte
 
Letizia Ramolino
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Joseph
(König von Neapel, König von Spanien)
 
Napoleon
(Erster Konsul, Kaiser der Franzosen)
 
Lucien
(Französischer Innenminister)
 
Louis
(König von Holland)
 
Jérôme
(König von Westphalen)
 
Elisa
(Fürstin von Lucca und Piombino und Großherzogin der Toskana)
 
Pauline
(Herzogin von Guastalla)
 
Caroline
(Großherzogin von Berg, Königin von Neapel)

Nachkommen

Aus der Ehe mit Joséphine de Beauharnais

Die Ehe mit Joséphine blieb kinderlos. Napoleon adoptierte die Kinder aus Joséphines erster Ehe mit Alexandre de Beauharnais: Eugène und Hortense, Gattin seines Bruders und Mutter von Napoleon III. Beide Adoptivkinder haben zahlreiche Nachkommen.

Aus der Ehe mit Marie-Louise von Österreich

1811 gebar seine zweite Frau Marie-Louise von Österreich den Thronfolger Napoleon II., der 1832 kinderlos verstarb.

Außereheliche Kinder

Neben seinen Ehen hatte Napoleon verschiedene Geliebte, mit denen er auch Kinder hatte. Bereits während seiner Ehe mit Joséphine hatte er zwei illegitime Kinder von Mätressen.

Aus der Verbindung mit Eleonore Denuelle de la Plaigne (1787–1868):

Aus einer sieben Jahre währenden Liebesbeziehung mit Gräfin Maria Walewska (1786–1817):

Beide Söhne hatten ihrerseits Nachkommen.

Weitere Kinder (nach mehr oder weniger umstrittenen Quellen):

Zu Napoleons weiteren Geliebten gehörten die Schauspielerinnen Marguerite-Joséphine Georges (1787–1867), genannt Georgina, und Catherine Josephine Duchesnois (1777–1835); Madame Duchâtel, Frau eines älteren Staatsrates; Carlotta Gazzani, eine genuesische Tänzerin, die von Napoleon zur Vorleserin von Joséphine ernannt wurde, und teilweise Frauen seiner Offiziere.

Körpergröße

Es wird berichtet, Napoleon sei von geringer Körpergröße gewesen. Dies wurde von der englischen Propaganda popularisiert, die Napoleon in ihren Karikaturen immer als ausgesprochen klein darstellte: 1803 zeichnete James Gillray ihn etwa als Gulliver im Land der Riesen, mit Georg III. in der Rolle des Königs von Brobdingnag. Ein weiteres Beispiel ist die Karikatur The Plumpudding in Danger („Der Plumpudding in Gefahr“) aus dem Jahr 1805, die zeigt, wie William Pitt und ein ausgesprochen schmächtiger Napoleon sich die Weltkugel aufteilen. Von Gillray stammt auch der Spitzname „Little Boney“ (übersetzt etwa: „Der kleine Knochige“), der sich rasch weit verbreitete.

Napoleons von seinem Kammerdiener Louis Constant Wairy in französischen Maßeinheiten überlieferte Körpergröße betrug cinq pieds deux pouces trois lignes („fünf Fuß, zwei Zoll, drei Linien“). Somit hätte Napoleon mit gut 1,68 m eine für Männer seiner Zeit durchschnittliche Körpergröße erreicht. Die unterschiedliche Messung ist möglicherweise auch auf Unterschiede des Längenmaßes Fuß zurückzuführen: Ein englischer foot misst 30,48 cm und damit exakt zwei Zentimeter weniger als der seinerzeitige französische pied (32,48 cm), was bei fünf Fuß einen Unterschied von zehn Zentimetern ausmacht. Daneben könnte Napoleons Vorliebe, sich mit hoch gewachsenem Gefolge zu umgeben, eine Rolle gespielt haben. Im Vergleich mit britischen Aristokraten wirkte er daher kleiner, auch wenn der Großteil der Bevölkerung u. a. durch schlechtere Ernährung nicht so groß wurde wie heute.

Der Dichter Denis Davydov beschrieb ihn als Mann „kleiner Statur, gerade über fünf Fuß hoch, recht schwer wenngleich nur 37 Jahre alt“. Widersprüchlich sind die Angaben zu Napoleons Körpergröße auch nach dessen Tod; ergab eine angebliche Messung von Napoleons Leichnam unmittelbar nach seinem Tod durch seinen Arzt auf Sankt Helena eine Körperlänge von exakt 1,686 Metern, gibt es einen anderen Historikerbericht, der die Körpergröße Napoleons auf Sankt Helena bei 1,57 m verortet.

Der österreichische Psychologe Alfred Adler prägte infolgedessen den Begriff Napoleon-Komplex, um den angeblichen Minderwertigkeitskomplex kleingewachsener Männer und dessen Überkompensation zu beschreiben.

Laut übereinstimmenden Berichten von Zeitgenossen hatte Napoleon gegen Ende seiner Herrschaft sehr an Gewicht zugenommen.

Sonstiges

Ordensverleihungen

Napoleon bekam allein in der Zeit zwischen 5. April 1805 und 3. Februar 1810 insgesamt 14 Ordensdekorationen europäischer Königs- und Fürstenhäuser verliehen.

Mitgliedschaften

Vom 25. Dezember 1797 bis zum 10. April 1815 war er Mitglied der Académie des sciences.

Benennungen nach Napoleon

  • Nach Napoleon Bonaparte benannt sind die Pflanzengattungen Napoleonaea P.Beauv. aus der Familie der Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae), Bonapartea Ruiz & Pav. aus der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae) und Calomeria Vent. aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Rezeption

Napoleon aus deutscher Sicht

Napoleon Bonaparte hat in der deutschen Öffentlichkeit zu Lebzeiten und auch noch bis weit in das 19. Jahrhundert hinein viel Aufmerksamkeit erfahren. Diese Aufmerksamkeit war ambivalent, denn Napoleon entfachte besonders während der Koalitionskriege regelrechte Begeisterung im aufstrebenden Bürgertum, gleichzeitig entwickelten sich in der Phase nach der Völkerschlacht 1813 ein Napoleon- und Franzosenhass, der für die deutsche Sicht auf Frankreich im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts dominierte. Der Historiker Hagen Schulze bemerkte zur deutschen Rezeption Napoleons, dass „sich die Widersprüchlichkeit der Erinnerung an Napoleon als das einzige durchgehende Element“ erwiesen habe.

Napoleonverehrung

Die Französische Revolution und Napoleon wurden um 1800 im Bürgertum der deutschen Länder positiv konnotiert und lösten nach der französischen Besatzung eine Napoleon-Begeisterung aus, der nach Hagen Schulze etwas „Rauschhaftes, Phantastisches anhaftete“. Die Napoleonverehrung wirkte noch weit bis in das 19. Jahrhundert fort, besonders in den französisch besetzten westdeutschen Regionen. Hagen Schulze schreibt über diese Napoleonverehrung:

„Als eigentlicher Träger der Napoleonverehrung treten die Vereine der Veteranen hervor, verbunden durch die gemeinsamen militärischen Erlebnisse, Siege und Niederlagen im französischen Heer und durch die völlig unbefragt fortdauernde Treue zu dem Kaiser, in dessen Zeichen sie gekämpft hatten. Der älteste dieser Vereine war der von Mainz, 1833 begründet, um ein Denkmal zu errichten, die Erinnerung zu pflegen, bedürftige ehemalige Soldaten zu unterstützen und die Verstorbenen ehrenvoll zu bestatten. Das Beispiel von Mainz wirkte beträchtlich – Klein [Walther Klein: Napoleonkult in der Pfalz, 1932] weiß von 35 Vereinen und 25 Denkmälern, die bis 1852 links des Rheins entstanden, von Köln bis Landau […].“

Napoleonhass

Im Gegensatz zur Napoleonbegeisterung bemerkt Schulze: „Sobald der Erfolg ihn im Stich ließ, kippte seine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit radikal um.“. Die Meistererzählung der deutschen Sicht auf Frankreich und Napoleon im 19. Jahrhundert weist auf eine verbreitete antifranzösische und antinapoleonische Stimmung hin, die Frankreich zum Erbfeind stilisierte. Als wichtiger Vertreter des Franzosenhasses gilt Ernst Moritz Arndt, der sich in zahlreichen Schriften und Gedichten feindlich gegenüber Frankreich und Napoleon äußerte. Die antinapoleonische Haltung teilte besonders die preußische Führung, wobei manches „für ein Gefälle vom napoleonwütenden preußischen Nordosten zum etwas frankophiler gesinnten Süden und Westen“ spricht.

Museale Rezeption

  • Longwood House, Napoleons Exilwohnsitz auf der Insel St. Helena, ist heute ein vom französischen Staat gepflegtes Museum
  • Villa San Martino auf der Insel Elba, Napoleons Sommerresidenz während seiner ersten Verbannung
  • Villa Mulini in Portoferraio auf der Insel Elba, Napoleons Winterresidenz während seiner ersten Verbannung
  • Napoleonmuseum Thurgau auf Schloss Arenenberg in der Gemeinde Salenstein, Kanton Thurgau, Schweiz
  • Nationalmuseum des Schlosses Malmaison
  • Napoleon Museum in Rom, im Wohnhaus von Napoleons Mutter Laetitia Ramolino
  • Museum of Napoleon Souvenirs im Fürstenpalast von Monaco
  • Im Pariser Louvre ist ein Werk der Bildenden Kunst zu betrachten, das Napoleon zeigt, wie er seiner Frau Josephine die Krone aufsetzt. Es ist von seinem Hofmaler Jacques-Louis David gemalt worden (Abb.s.oben).
  • In der Schatzkammer in Wien befinden sich im Bereich „Napoleonica“ Relikte aus dem Besitz Napoleons und der Kaiserin Marie-Louise, insbesondere die Wiege des kleinen Napoleon Franz.
  • Das so genannte Napoleonzimmer im Schloss Schönbrunn wurde von Napoleon vermutlich als Schlafzimmer benutzt, als er in den Jahren 1805 und 1809 Wien besetzte und das Schloss zum Hauptquartier wählte.
  • In der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums (DHM) im Berliner Zeughaus wird die Französische Herrschaft in den deutschen Staaten und die anschließenden Befreiungskriege thematisiert. In diesem Teil wird u. a. ein von Napoleon getragener Zweispitz präsentiert.
  • Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien sind die Koalitionskriege in einem eigenen Saal (Saal III – Saal der Franzosenkriege) im Detail dokumentiert. Zur Person Napoleons selbst befindet sich dort ein Porträt, das ihn als König von Italien zeigt und von seinem Mailänder Hofmaler Andrea Appiani stammt. Des Weiteren ist auch der Mantel ausgestellt, den Napoleon vom 25. bis zum 27. April 1814 während der Reise von Fontainebleau in die Verbannung auf Elba trug. Ein besonderes Stück ist auch die Kuriertasche Napoleons mit der Aufschrift: Dépéches de sa Majesté Napoleon Empereur et Roi und Départ de Paris pour le Quartier Général (Abgang von Paris nach dem Hauptquartier).

Filme

Spielfilme/TV-Produktionen

Seit 1908 tauchte die Figur des Napoleon in mehr als 300 Spielfilmen oder TV-Produktionen auf. Napoleon zählt damit neben Adolf Hitler zu den historischen Persönlichkeiten, die am häufigsten in Filmen zu sehen sind (oft allerdings auch in Nebenrollen), und wurde von hunderten von Schauspielern verkörpert.

Hier eine Liste filmhistorisch wichtiger Werke mit Napoleon:

Napoleon wurde außerdem von so bekannten Schauspielern dargestellt wie Charles Vanel (1927–1929), Werner Krauß (1929 und 1935), Claude Rains (1936), Sacha Guitry/Jean-Louis Barrault (1942), Paul Dahlke (1949), James Mason (1953), René Deltgen (1957), Dennis Hopper (1957), Klaus Schwarzkopf (1968), Rod Steiger (1970), Stacy Keach (1973), Armand Assante (1987), David Suchet (2000) oder Daniel Auteuil (2006).

Napoleon taucht in zahlreichen Fernsehfilmen und -serien auf. Das anhaltende Interesse an der Figur zeigt sich daran, dass regelmäßig zwei oder drei TV-Produktionen pro Jahr entstehen, in denen Napoleon zu sehen ist. Gelegentlich wird er auch in parodistischer Weise dargestellt (Monty Pythons Flying Circus, Saturday Night Live).

Ridley Scotts von der Kritik gelobter Film Die Duellisten (1976) spielt während der Napoleonischen Kriege. Napoleon selbst taucht darin aber nicht auf.

Star-Regisseur Stanley Kubrick plante in den späten 1960er Jahren einen großangelegten Napoleon-Film und stellte jahrelang eine umfangreiche Dokumentation zum Thema zusammen. Eine Finanzierung dieses Films kam allerdings nicht zustande, da die Filmstudios – auch, weil Waterloo 1970 gefloppt hatte – der Ansicht waren, Kostümfilme seien aus der Mode. Die Titelrolle hatte Kubrick dem österreichischen Schauspieler Oskar Werner angeboten.

Einige der Produktionsentwürfe verwendete Kubrick später für sein Historien-Epos Barry Lyndon (1975). Kubricks Schwager und ehemaliger Produzent Jan Harlan hat alle Unterlagen zusammengestellt und hofft, dass das Napoleon-Projekt doch noch realisiert werden kann. 2011 erschien im deutschen Taschen-Verlag das mehr als 1000-seitige Buch Stanley Kubrick – Napoleon: The Greatest Movie Never Made, das einen Überblick über Kubricks Produktionsvorbereitungen und seine enorme Materialsammlung bietet.

Dokumentarfilme

  • Napoleon. 2 bzw. 4 Teile. 150 Min., Regie und Drehbuch: David Grubin. Frankreich/USA 2000.
  • Napoleon und die Deutschen. 4 Teile. 210 Min. Buch: Steffen Schneider, Regie: Georg Schiemann, Elmar Bartlmae, Produktion: MDR, WDR. Deutschland 2006.
  • Austerlitz, Napoleons langer Marsch zum Sieg. 95 Min., Regie: Jean-François Delassus, Produktion: Arte France. Frankreich 2006.
  • Napoleon – Soldat und Kaiser. (= Warriors – Die größten Krieger der Geschichte). 59 Min. Vereinigtes Königreich 2007.
  • Napoleon Bonapartes Russland-Feldzug. 2 Teile. 103 Min. Drehbuch und Regie: Fabrice Houlier, Marc Eisenchteter. Frankreich 2013.
  • Waterloo – Napoleons letzte Schlacht. 80 Min. Regie und Drehbuch: Valérie De Rath, Produktion: Arte. Belgien 2014.
  • Napoleon – Die wahre Geschichte. 3 Teile. 135 Min. Drehbuch: David Barrie. Vereinigtes Königreich 2014.
  • Napoleon – Metternich: Der Anfang vom Ende. 90 Min. Regie: Mathieu Schwartz, Christian Twente. Deutschland/Frankreich 2021.
  • Napoleon. Der Tod hat sieben Leben. 90 Min. Regie: Mathieu Schwartz. Frankreich 2021.

Literatur

Napoleon – Sein Leben und seine Zeit

  • Alexandra Bleyer: Napoleon. 100 Seiten. Reclam, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-15-020532-7.
  • Vincent Cronin: Napoleon. Stratege und Staatsmann. Heyne, München 2002, ISBN 3-453-09047-0.
  • August Fournier: Napoleon I. Eine Biographie. Phaidon-Verlag, Essen 1996, ISBN 3-88851-186-0 (Repr. d. Ausg. Wien 1886) [teilweise hier benutzt die 4. Aufl. Wien/Dresden 1922].
  • Claudia Fräss-Ehrfeld (Hrsg.): Napoleon und seine Zeit, Kärnten – Innerösterreich – Illyrien. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-85454-113-4.
  • Peter-Matthias Gaede (Hrsg.): Napoleon und seine Zeit 1769–1821. Kaiser der Franzosen, Herrscher über Europa. (= Geo Epoche, Nr. 55). Gruner + Jahr, Hamburg 2012, ISBN 978-3-652-00083-3.
  • Marion George, Andrea Rudolph (Hrsg.): Napoleons langer Schatten über Europa. J. H. Röll Verlag, Dettelbach 2008 (Kulturwiss. Beiträge. Quellen u. Forschungen 5). ISBN 978-3-89754-289-1.
  • Meinrad Maria Grewening (Herausgeber): Napoleon, Feldherr, Kaiser, Mensch, Katalog 1998 Historisches Museum der Pfalz, Speyer, ISBN 3-7757-0737-9
  • Patrice Gueniffey: Bonaparte. 1769–1802. Aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer, Tobias Scheffel und Claudia Steinitz. Suhrkamp, Berlin 2017, ISBN 978-3-518-42597-8.
  • Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. Hugendubel, München 2006, ISBN 3-7205-2860-X.
  • Napoleon I. Napoleon Bonaparte. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. November 2010.
  • Volker Hunecke: Napoleon. Das Scheitern eines guten Diktators. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-76809-4.
  • Ralf G. Jahn: Napoleons Clan. MatrixMedia Verlag, Göttingen 2021, ISBN 978-3-94689-119-2.
  • Eckart Kleßmann: Napoleon. dtv Verlag, München 2002, ISBN 978-3-423-30865-6.
  • Eckart Kleßmann: Napoleon und die Deutschen. Das Buch zur Fernsehserie. Rowohlt, Berlin 2007, ISBN 978-3-87134-561-6.
  • Emmanuel de Las Cases: Le Mémorial de Sainte-Hélène. 5 Bände. London/Paris 1823. (dt. Das Tagebuch von St. Helena. Geführt von Graf Emmanuel de Las Cases. ISBN 3-7175-8114-7).
  • Georges Lefèbvre, Peter Schöttler: Napoleon. Stuttgart, Klett-Cotta Verlag, 2003. ISBN 3-608-94341-2.
  • Walter Markov: Napoléon und seine Zeit – Geschichte und Kultur des Grand Empire. Leipzig 1996.
  • Günter Müchler: Napoleon. Revolutionär auf dem Kaiserthron, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019
  • Munro Price: Napoleon. Der Untergang. Siedler Verlag, München 2015, ISBN 978-3-8275-0056-4.
  • Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. in Kooperation mit dem KHM (Hrsg.): Napoleon – Feldherr, Kaiser und Genie. Ausstellungskatalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2009. Wien 2009.
  • Thomas Schuler: Auf Napoleons Spuren. Eine Reise durch Europa. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73529-5
  • Thomas Schuler: Napoleon und die Schweiz. NZZ Libro, Zürich 2022, ISBN 978-3-90729-185-6.
  • Friedrich Sieburg: Gespräche mit Napoleon. dtv, München 1962, d. i. eine Zusammenstellung aus F.M. Kircheisen: Gespräche Napoleons des Ersten, 3 Bände, Stuttgart 1911.
  • Adolphe Thiers: Histoire de la Révolution française. 10 Bände + Atlas, Paris 1823–1827 (Standardwerk auch in deutscher Übersetzung).
  • Adolphe Thiers: Histoire du Consulat et de l'Empire. 20 Bände + Atlas, Paris 1845–1862, (dt.: Geschichte des Konsulats und des Kaiserreichs, Reprint Hamburg, VRZ-Verlag, ISBN 3-931482-22-7).
  • Jean Tulard: Napoleon oder der Mythos des Retters. Ullstein, Frankfurt/M. 1982, ISBN 3-548-27514-1.
  • Jean Tulard (Hrsg.): Dictionnaire Napoléon. Nouv. éd., rev. et augm., Paris 1989, ISBN 2-213-02286-0.
  • Volker Ullrich: Napoleon. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 3-499-50646-7.
  • Friedrich Wencker-Wildberg, Friedrich Kircheisen (Hrsg.): Napoleon – Die Memoiren seines Lebens. 14 Bände, Wien/Hamburg/Zürich o. J. (ca. 1930), Reprint Hamburg, VRZ-Verlag, ISBN 3-931482-14-6.
  • Johannes Willms: Napoleon – Eine Biographie. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52956-9.
  • Adam Zamoyski: Napoleon. Ein Leben. C.H. Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-72496-1.

Die Napoleonischen Kriege

  • Michael Broers: The Napoleonic empire in Italy, 1796–1814. Palgrave Macmillan, Basingstoke 2005, ISBN 1-4039-0565-7.
  • Carl von Clausewitz: Hinterlassene Werke des Generals Carl von Clausewitz über Krieg und Kriegführung. 10 Bde. Dümmler, Berlin 1857 (beinhaltet das militärisch-philosophische Hauptwerk Vom Kriege und verschiedene Feldzugsstudien zu den Napoleonischen Kriegen).
  • Eckart Kleßmann: Napoleons Rußlandfeldzug in Augenzeugenberichten. Dtv, München 1982, ISBN 3-423-02714-2.
  • Eckart Kleßmann: Deutschland unter Napoleon in Augenzeugenberichten. Dtv, München 1982, ISBN 3-423-02715-0.
  • Eckart Kleßmann: Die Befreiungskriege in Augenzeugenberichten. Dtv, München 1973, ISBN 3-423-00912-8.
  • Anka Muhlstein: Der Brand von Moskau. Napoleon in Russland. Insel Taschenbuch 3468, Frankfurt am Main und Leipzig 2008, ISBN 978-3-458-35168-9.
  • Rory Muir: Tactics and the experience of battle in the age of Napoleon. Yale University Press, New Haven 1998, ISBN 0-300-07385-2.
  • Napoleon I.: Militärische Schriften. Verlag Damm, Dresden 1901 (Kommentar: Bernhard Boie).
  • Stephen Pope: The Cassell dictionary of the Napoleonic Wars. Cassell Books, London 1999, ISBN 0-304-35229-2.
  • Gunther Rothenberg: Die Napoleonischen Kriege. Brandenburger Verlagshaus, Berlin 2000, ISBN 3-89488-134-8.
  • Thomas Schuler: Napoleon in Bayern. Die Schlacht von Elchingen. Die Befreiung von München. Konrad, Weißenhorn 2010, ISBN 978-3-87437-543-6.
  • Detlef Wenzlik (Hrsg.): Die napoleonischen Kriege. 18 Bände. VRZ-Verlag, Hamburg 1999 ff. ISBN 3-931482-01-4.
  • Franz Willbold: Napoleons Feldzug um Ulm – Die Schlacht von Elchingen am 14. Oktober 1805 mit der Belagerung und Kapitulation von Ulm. Süddeutsche Verlags Gesellschaft, Ulm 1987. ISBN 978-3-7995-8027-4.
  • Adam Zamoyski: 1812 – Napoleons Feldzug in Russland. Aus dem Englischen von Ruth Keen und Erhard Stölting, C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-423-34811-9.

Napoleon und die Frauen

  • Gertrude Aretz: Die Frauen um Napoleon. Scherz-Verlag, Bern 1947 (Repr.d. Ausg. München 1912).
  • Napoleon Bonaparte: Liebesbriefe. Matthes & Seitz, Berlin 2019, ISBN 978-3-95757-610-1.
  • Stefan Gläser: Frauen um Napoleon. Piper, München 2004, ISBN 3-492-23811-4.
  • Franz Herre: Joséphine. Kaiserin an Napoleons Seite. Pustet, Regensburg 2003, ISBN 3-7917-1829-0.
  • Franz Herre: Marie Louise. Napoleon war ihr Schicksal. Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-61419-4.
  • Waltraud Maierhofer, Gertrud Roesch, Caroline Bland (Hrsg.): Women Against Napoleon. Historical and Fictional Responses to His Rise and Legacy. Campus, Frankfurt 2007, ISBN 3-593-38414-0.
  • Antoine-Philippe-Rodolphe d'Ornano (Comte): Marie Walewska. „L'épouse polonaise“ de Napoléon. Hachette, Paris 1947.

Napoleon-Mythos

  • Barbara Beßlich: Der deutsche Napoleon-Mythos. Literatur und Erinnerung 1800–1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-534-20025-2.
  • Roger Dufraisse: Die Deutschen und Napoleon im 20. Jahrhundert (=Schriften des Historischen Kollegs. Vorträge 21). München 1991 (Digitalisat)
  • Hagen Schulze: Napoleon. In: ders., Etienne François (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte, Bd. 2, München 2001, ISBN 978-3-406-47224-4, S. 28–46.
  • Wulf Wülfing: Napoleon. In: Wulf Wülfing u. a.: Historische Mythologie der Deutschen 1798–1918. Fink, München 1991, ISBN 3-7705-2605-8, S. 18–58.

Napoleon-Karikaturen

Commons: Napoléon Bonaparte – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Napoleon – Zitate
Wikisource: Napoleon Bonaparte – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Seit 1796 nannte sich Napoleone Buonaparte selbst französisch Napoléon Bonaparte. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 35.
  2. Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. C.H. Beck, München 2010, S. 1066 f.
  3. Günter Müchler: Napoleon. Revolutionär auf dem Kaiserthron, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2019 S. 22–28.
  4. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 12–15, August Fournier: Napoleon der I. Eine Biographie. 4. Aufl. Wien/Leipzig, 1922 S. 1–6.
  5. Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 12–18, Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 16–22.
  6. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 23–29; Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 21–32.
  7. Johannes Willms: Napoleon – Eine Biographie. C.H. Beck, München 2005, S. 16.
  8. Johannes Willms: Napoleon – Eine Biographie. C.H. Beck, München 2005, S. 17.
  9. Johannes Willms: Napoleon – Eine Biographie. C.H. Beck, München 2005, S. 18.
  10. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 29–35.
  11. Zit. nach Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 36.
  12. Zit. nach Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 48.
  13. Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 45–56, Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 36–43.
  14. Franz Herre: Napoleon Bonaparte. Eine Biographie. München 2006, S. 57–64, Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 43–47.
  15. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 47–51.
  16. Proklamation der Konsuln über die Beendigung der Revolution vom 15. Dezember 1799
  17. Sala-Molins (2007), S. 17.
  18. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 51–65, S. 68f.
  19. 1 2 Thomas Schuler (Historiker, 1970): War Napoleon wirklich klein und größenwahnsinnig? In: Der Spiegel. 5. Mai 2021, ISSN 2195-1349 (War Napoleon wirklich klein und größenwahnsinnig? (Memento vom 9. Oktober 2022 im Webarchiv archive.today) [abgerufen am 12. Juli 2023]).
  20. Oliver Class: Wenn uns jetzt nur unser Vater sehen könnte: Die Kaiserkrönung Napoleons I. (= Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 5). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1987, ISBN 978-3-88462-504-0.
  21. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 65–76.
  22. Napoleons Reformen im Rheinbund (Memento vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive)
  23. Rainer Wohlfeil: Napoleonische Modellstaaten. zitiert nach Fehrenbach, S. 219.
  24. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 3-499-50646-7, S. 51–58.
  25. Cronin 1994, S. 315.
  26. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950, S. 376 f.
  27. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 77–82, vergl. auch 1807 – Großmachtpolitik an der Memel (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  28. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 93–106.
  29. Alwin Hanschmidt: „… auch an den Ufern der Ems zur Freude geweckt …“ – Napoleon-Feiern in Lingen, Meppen und Papenburg 1811, in: Emsländische Geschichte 19. Hrsg. von der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte, Haselünne 2011 (ISBN 978-3-9814041-3-5), S. 278–305.
  30. „Ja, meine Herren, ich bin und werde immer der Herr der Baltischen Region sein. Der Zar von Russland hat in der Tat bisher meine Verordnungen in seinen Häfen nicht durchgesetzt. Aber er wird es tun, in den nächsten sechs Monaten. Sonst erkläre ich ihm den Krieg“ – Die Londoner Times vom 29. Juni 1811
  31. Adam Zamoyski: 1812: Napoleons Feldzug in Russland. München 2012, S. 166–169.
  32. 200 Jahre Russlandfeldzug und die Schlacht an der Beresina In: Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 24. November 2012 (Audio)
  33. Der Spiegel: Marsch der Maladen, vom 27. Juli 2009, abgerufen am 17. Juli 2019
  34. Adam Zamoyski: 1812 – Napoleons Feldzug in Russland. München 2012, S. 325–326.
  35. Vertrag von Fontainebleau (französisch)
  36. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 117–125.
  37. Dieser Mantel befindet sich heute im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien, vgl. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz [u. a.] 2000, S. 32.
  38. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 126–134.
  39. Das Ende von Napoleon In: Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 1. Mai 2021 (Audio)
  40. Alessandro Lugli, Inti Zlobec, Gad Singer, Andrea Kopp Lugli, Luigi M Terracciano, Robert M Genta: Napoleon Bonaparte’s gastric cancer: a clinicopathologic approach to staging, pathogenesis, and etiology. Lugli et al. Napoleon Bonaparte’s gastric cancer: a clinicopathologic approach to staging, pathogenesis, and etiology. Nature Clinical Practice Gastroenterology & Hepatology 4, 52–57, 1. Januar 2007.
  41. John Emsley: Mörderische Elemente, Prominente Todesfälle. ISBN 3-527-31500-4.
  42. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 141f.
  43. Kein Giftanschlag auf Napoleon (Memento vom 20. Mai 2012 im Internet Archive), vergl. auch Hamburger Ärzteblatt „Napoleons Todeskrankheit“ (Memento vom 20. Mai 2012 im Internet Archive) (PDF; 509 kB)
  44. Volker Ullrich: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 2004, S. 135–143.
  45. La famille Colonna-Walewski. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  46. Albine de Montholon: Souvenirs de Sainte-Hélène par la comtesse de Montholon, 1815–1816, Ausgabe 1901, online auf Wikisource, S. 234: Geboren in Longwood auf St. Helena am 18. Juni 1816, verheiratet mit Charles-Raoul vicomte du Couëdic de Kergoualer, und mit Léonard-Léonce de Bonfils-La Blénie de Rochon, Graf von Lapeyrouse, gestorben in Marseille am 29. Juni 1895. Angaben, nach denen sie 1819 oder 1820 in Brüssel gestorben sei, beruhen auf Verwechselungen mit ihrer Schwester Marie-Caroline Julie-Élisabeth-Joséphine-Napoléone, geboren in Longwood auf St. Helena am 26. Januar 1818, gestorben in Brüssel (ebd., S. 234)
  47. "Napoléone Marie Hélène Charlotte de MONTHOLON-SÉMONVILLE" auf geneanet org (abgerufen am 10. Oktober 2020), demnach gestorben am 16. Januar 1907 in Aix-en-Provence
  48. Werner Sabitzer: Der „Napoléonide“ Digitalisat (PDF; 422 kB)
  49. Claudia Hattendorff: Napoleon I. und die Bilder oder: Wie funktioniert politische Kommunikation im Bereich des Visuellen. In: Veit Velzke (Hrsg.), Napoleon. Trikolore und Kaiseradler über Rhein und Weser. Böhlau, Köln 2007, S. 397–400.
  50. Felix Müller: Unter 1,70 Meter? Kleine Männer und die Macht. In: Die Welt vom 20. Mai 2011 (online, Zugriff am 31. Oktober 2013). Jean Tulard: Dictionnaire Napoléon. Bd. 2, Paris 1999, S. 380.
  51. Denis Davydov: In the Service of the Tsar Against Napoleon. The Memoirs of Denis Davydov, 1806–1814. Übersetzt von Gregory Troubetzkoy. Greenhill Books, 1999, S. 64.
  52. Owen Connelly (2006). Blundering to Glory: Napoleon's Military Campaigns. Rowman & Littlefield. S. 7. ISBN 978-0-7425-5318-7.
  53. „Er ist fett und unbeholfen.“ – The Bookman, Bd. 29, S. 304. Diary of Capt. Ross, commander of the Northumberland.
  54. Vgl. dazu ausführlich Anne de Chefdebien: Le insignes des ordres de l’empereur, in: Jean Tulard (Hrsg.): La Berline de Napoléon. Le Mystère de Butin de Waterloo, Paris 2012, S. 164–257.
  55. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe B. Académie des sciences, abgerufen am 22. September 2019 (französisch).
  56. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  57. Hagen Schulze: Napoleon. In: ders., Etienne François (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte, Bd. 2, München 2001, ISBN 978-3-406-47224-4, S. 28–46, hier S. 35.
  58. Hagen Schulze: Napoleon. In: ders., Etienne François (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte, Bd. 2, München 2001, ISBN 978-3-406-47224-4, S. 28–46, hier S. 30.
  59. Hagen Schulze: Napoleon. In: Ders., Etienne François (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte. Band 2, München 2001, ISBN 978-3-406-47224-4, S. 28–46, hier S. 38.
  60. Hagen Schulze: Napoleon. In: ders., Etienne François (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte, Bd. 2, München 2001, ISBN 978-3-406-47224-4, S. 28–46, hier S. 38.
  61. Hagen Schulze: Napoleon. In: ders., Etienne François (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte, Bd. 2, München 2001, ISBN 978-3-406-47224-4, S. 28–46, hier S. 35.
  62. Napoleonmuseum - Arenenberg. Abgerufen am 18. November 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  63. Website des Musée national des châteaux de Malmaison & Bois-Préau(französisch)
  64. Website des Museo Napoleonico (englisch)
  65. Webseite des Museum of Napoleon Souvenirs (Memento vom 14. Februar 2014 im Internet Archive)
  66. Dauerausstellung: Französische Revolution bis zum zweiten deutschen Kaiserreich. In: DHM.de. Abgerufen am 21. Mai 2021.
  67. Zweispitz, getragen von Napoleon I. In: DHM.de. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  68. Liselotte Popelka: Heeresgeschichtliches Museum Wien. Graz [u. a.] 1988, S. 34.
  69. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz [u. a.] 2000, S. 41.
  70. Napoleon (2000). In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  71. Napoleon und die Deutschen. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  72. Napoleon und die Deutschen. In: ZDF.de. 26. März 2015, archiviert vom Original am 23. Mai 2021.
  73. Austerlitz, Napoleons langer Marsch zum Sieg. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  74. Napoleon – Soldat und Kaiser. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  75. Napoleon (Heroes and Villains). In: Internet Movie Database. Abgerufen am 24. Mai 2021 (englisch).
  76. Napoleon Bonapartes Russland-Feldzug. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  77. Waterloo – Napoleons letzte Schlacht. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  78. Napoleon – Die wahre Geschichte. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  79. Napoleon – Metternich: Der Anfang vom Ende. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  80. Napoleon. Der Tod hat sieben Leben. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  81. Rezension: Heiner Wittmann, Patrice Gueniffey, Bonaparte – 1769-1802
VorgängerAmtNachfolger
DirektoriumErster Konsul
1799–1804
Erstes Kaiserreich
Konsulat
Kaiser der Franzosen
1804–1814 und 1815
Restauration/Ludwig XVIII.
Ludwig XVI.
Ludwig XVIII.

Kofürst von Andorra
1804–1814
1815
Ludwig XVIII.
Napoleon II.
Cisalpinische Republik
Präsident der Italienischen Republik
1802–1805
Königreich Italien
Italienische Republik
König von Italien
1805–1814
aufgelöst
Heiliges Römisches ReichProtektor des Rheinbundes
1806–1813
 aufgelöst 

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.